ROMANA EXKLUSIV Band 0173
dass er ein guter Geschäftsmann und würdiger Nachfolger war. Hoffentlich ist es ihm diesmal gelungen!, dachte Lauren und seufzte erneut.
Als Lauren am nächsten Tag zum Mittagessen ging, entdeckte sie am Schwarzen Brett eine neue Stellenausschreibung. Aufgeregt las sie den Text durch. Die Gazette suchte eine erfahrene Journalistin. Eigentlich ist das genau die Stelle, nach der ich so lange Ausschau gehalten habe, dachte Lauren erfreut. Die Sache hatte nur einen Nachteil – Steve Hardy und Robert arbeiteten ebenfalls für die Gazette.
Trotz ihrer Bedenken beschloss Lauren, auf das Mittagessen zu verzichten und während der Pause eine Bewerbung aufzusetzen. Nachdem der Brief fertig war, versuchte sie mehrmals, Robert anzurufen. „Mr. Cornwell ist sehr beschäftigt“, erklärte seine Sekretärin unfreundlich. „Ich sage ihm, dass Sie ihn sprechen möchten.“
Aber das hatte sie vermutlich nicht getan, denn Robert rief sie erst am Abend an. Und da hatte er es sehr eilig, da er mit seinem Vater und einigen einflussreichen Geschäftsleuten zu einem Empfang in die amerikanische Botschaft wollte.
„Es tut mir leid, Lauren. Dad besteht darauf, dass ich ihn begleite. Ich habe keine andere Wahl. Außerdem versinke ich momentan bis zum Hals in Arbeit. Ich habe kaum eine freie Minute.“
„Robert, stimmt irgendetwas nicht?“
„Ob etwas nicht stimmt?“ Seine Stimme klang, als wäre er mit seinen Gedanken ganz woanders. „Ich habe nur schrecklich viel zu tun. Dad hat mir einige Aufträge gegeben, und er duldet keine Ausreden.“ Plötzlich klang er sehr aufgeregt. „Oh, das habe ich dir ja noch gar nicht gesagt. Er möchte, dass ich im nächsten Jahr dem Aufsichtsrat beitrete. Ich glaube, Dad fängt allmählich an, mich ernst zu nehmen!“
„Das ist wundervoll“, erwiderte Lauren lächelnd. Vielleicht hatte sie sich getäuscht und Roberts Verhalten falsch gedeutet. Vielleicht war er wirklich beschäftigt, und seine Gefühle für sie hatten sich überhaupt nicht geändert. „Ich freue mich für dich“, fügte sie hinzu. „Aber wann treffen wir uns endlich? Es kommt mir vor, als hätte ich dich seit Monaten nicht mehr gesehen.“
„Ich …“, begann Robert zögernd. „Es gibt einiges zu besprechen. Warte, ich schaue in meinem Terminkalender nach. Wie wäre es mit Freitag?“
„Freitag? Ja, wunderbar! Sollen wir uns nach der Arbeit in dem kleinen Weinlokal treffen?“
Robert zögerte, bevor er antwortete: „In Ordnung, um halb sieben. Lauren …“ Er räusperte sich. „Bitte verzeih mir, aber mein Vater … wir dürfen ihm nicht Schuld daran geben, dass alles so gekommen ist. Es tut mir leid, wenn ich dich vernachlässige.“
„Mach dir keine Sorgen, Liebling“, entgegnete Lauren weich. Robert schien hin- und hergerissen zwischen ihr und seinem Vater. „Ich verstehe dich und ich bin auch nicht verärgert.“
Robert seufzte erleichtert. „Oh Lauren, du bist ein Engel.“ Dann klang seine Stimme wieder sehr sachlich. „Ich muss gehen, jemand hat nach mir gerufen. Wir sehen uns am Freitag.“
Am Freitagmorgen bekam Lauren einen Brief vom Personalchef der Gazette, in dem ihr mitgeteilt wurde, sie sei in die engere Auswahl der Bewerber gekommen. Für den Rest des Tages schwebte Lauren wie auf Wolken.
Da sie sich vor dem Treffen mit Robert noch umziehen wollte, verließ Lauren pünktlich um fünf das Büro und fuhr nach Hause. Das elegante, raffiniert geschnittene schwarze Kleid, für das sie sich nach längerem Suchen entschied, war zwar nicht neu, aber sie wusste, dass es ihr gut stand. Außerdem hatte Robert es schon öfter an ihr bewundert.
Dazu trug sie Perlenohrringe und eine Perlenkette, die ihr Großvater ihr zum achtzehnten Geburtstag geschenkt hatte. Das schwarze Kleid brachte ihr blondes Haar wirkungsvoll zur Geltung, und der sorgfältig aufgetragene Lidschatten unterstrich den Glanz ihrer grünen Augen.
Lauren wollte sich an diesem Abend für Robert besonders hübsch machen. Sie hatte ihn seit Wochen nicht mehr gesehen und spürte eine Veränderung in ihrer Beziehung. Nur wusste sie nicht, ob diese Veränderung von ihm oder von ihr ausgegangen war. Sie musste zugeben, dass sie sich schon seit Längerem unsicher über ihre Gefühle zu ihm war. Und vielleicht hatte er das gespürt. Vielleicht wollte Robert sich aber auch von ihr trennen, weil sein Vater ihn dazu überredet hatte?
Lauren erschien pünktlich im Lokal, aber von Robert war nichts zu sehen. Sie setzte sich und bestellte
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