ROMANA EXKLUSIV Band 0173
beendet hatte, war etwas in ihr zurückgeblieben, ein Stachel unter der Haut, eine Leere, die sie quälte.
Oh, sie musste aufhören, an ihn zu denken! Verärgert stand sie auf, ging ins Badezimmer und duschte. Dann zog sie sich für das Abendessen um. Da sie Steve während des Aufenthalts auf der Insel häufig sehen würde, brauchte sie all ihre Kraft.
Lauren wartete, bis sie Stimmen und Schritte auf der Treppe hörte, und ging dann zusammen mit einigen Freunden von Melanie die Treppe hinunter. Die Männer begrüßten sie mit unverhohlener Neugier.
„Ich dachte, Melanie und Johnny wollten bei der Hochzeit niemanden von der Presse dabeihaben“, sagte einer der Männer, nachdem Lauren sich vorgestellt hatte.
„Melanie hat entschieden, dass jemand über das Ereignis berichten soll“, erwiderte Lauren lächelnd. „Da ich sie schon einmal interviewt habe und sie mit meinem Artikel zufrieden war, hat sie mich darum gebeten.“
„Ach so. Ich wette, auch Johnny hatte nichts dagegen, nachdem er Sie gesehen hatte.“
Lauren wusste nicht, ob sie über diese Bemerkung lachen sollte. Melanie wäre über den Scherz bestimmt nicht erfreut gewesen. Lauren sah den Mann missbilligend an und folgte ihm in die Bar, wo sich die anderen Gäste bereits versammelt hatten. „Übrigens, ich bin Stuart Worsley“, erklärte er ihr.
„Der Schlagzeuger?“, fragte Lauren beeindruckt. Stuart spielte bei einer bekannten Popgruppe namens Billboard Jungle. Wie viele andere Berühmtheiten mochten sonst noch bei der Hochzeit anwesend sein?
„Richtig, Schätzchen. Lassen Sie uns etwas trinken! Ich bin mit einem Getränk im Rückstand. Was darf es sein?“
„Eine Limonade, bitte. Ich muss einen klaren Kopf behalten – schließlich bin ich hier, um zu arbeiten.“
„Wie langweilig“, entgegnete Stuart, schnitt eine Grimasse und ging los, um die Getränke zu holen. Lauren wurde sofort von mehreren jungen Männern umringt, die ungeniert ihre schlanke Figur und das schlichte weiße Seidenkleid begutachteten.
„Wirklich klasse!“, sagte einer von ihnen, und Lauren dankte ihm mit gesenktem Blick.
„Ich habe sie zuerst gesehen!“, rief Stuart, der, ein Glas in jeder Hand, zurückkam und sich an Laurens Bewunderern vorbeidrängelte. „Hier ist Ihr Drink.“ Er gab ihr ein Glas.
Lauren nippte und merkte sofort, dass er etwas in ihre Limonade gemischt hatte – Gin oder Wodka, wie sie vermutete.
Stuart lachte über ihren misstrauischen Gesichtsausdruck. „Seien Sie keine Spielverderberin. Ein kleiner Schluck Wodka wird Ihnen nicht schaden.“
Ohne Kommentar stellte Lauren das Glas zurück auf die Theke und goss sich ein Glas Orangensaft ein. Stuart sah sie überrascht an. „Manche Leute haben eben keinen Sinn für Humor!“, sagte er dann.
Bis Steve eintraf, hatte Lauren schon mit mehreren Gästen gesprochen. Da sie sich keine Notizen machen konnte, vertraute sie auf ihr gutes Gedächtnis. Später würde sie in ihr Zimmer gehen und sich Namen aufschreiben und Sätze notieren, die sie als Zitate verwenden konnte. Die meisten Gäste wussten, dass sie Journalistin war und über die Hochzeit berichtete, und beantworteten ihre Fragen mit einer gewissen Vorsicht.
Stuart Worsley war die ganze Zeit über an Laurens Seite geblieben und hatte sie beobachtet. Er war ein schlanker drahtiger Mann um die dreißig, mit glänzendem schwarzen Haar und dunklen Augen, deren Blick unentwegt auf Lauren gerichtet war. Lauren fühlte sich unwohl in seiner Gegenwart und war froh, dass sie seine Gedanken nicht lesen konnte.
„Hier bist du also!“, hörte Lauren eine tiefe Stimme hinter sich und zuckte zusammen. Dann legte Steve ihr besitzergreifend den Arm um die Taille. „Ich muss mit dir sprechen“, fügte er hinzu und sah Stuart an. „Würden Sie uns bitte entschuldigen.“
Stuart murmelte etwas Unverständliches, aber Steve schien sich nicht auf Diskussionen einlassen zu wollen. Er zog Lauren mit sich und führte sie in das Foyer des Hotels.
„Was hast du eigentlich vor?“, fragte Lauren abweisend und löste sich aus seinem festen Griff.
„Ich dachte, ich sollte dich warnen. Stuart Worsley ist nicht gerade ein angenehmer Zeitgenosse. Er nimmt Drogen, und wenn er high ist, kann er gefährlich werden.“
Steve hatte Lauren mit seiner Erklärung nicht überrascht. Das merkwürdige Glitzern in Stuarts Augen war ihr bereits verdächtig vorgekommen. Aber sie ärgerte sich, dass Steve sich fortwährend in ihr Leben einmischte.
„Vielen
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