ROMANA EXKLUSIV Band 0173

Aufenthaltsort ausfindig gemacht hatte, und erzählte, dass er Johnny auf dem Flughafen von Miami getroffen habe.
    Lauren entschuldigte sich sofort für ihre Unbedachtheit, aber Melanie zuckte verständnisvoll die Schultern. „Macht nichts. Es war nicht deine Schuld. Hoffen wir nur, dass kein anderer von unserem Geheimnis erfährt.“
    „Lassen Sie uns noch etwas trinken, bevor wir an Land gehen“, schlug Johnny vor, und Lauren und Steve willigten ein.
    Gemeinsam mit den anderen Gästen tranken sie in dem luxuriös ausgestatteten Salon Champagner. Danach verließ die Hochzeitsgesellschaft die Yacht, um mit den bereitstehenden Kutschen zu Melanies Villa oder ins Hotel zu fahren. Johnny hatte das einzige Hotel auf der Insel für seine Gäste komplett gemietet. Da nur die engsten Verwandten in der Villa wohnen würden, hatte Lauren ihre Sachen bereits am frühen Nachmittag ins Hotel gebracht.
    „Wir sehen uns später beim Abendessen“, verabschiedeten sich Melanie und Johnny von denjenigen, die im Hotel blieben, und winkten ihnen aus der Kutsche zu.

    Die Gäste betraten das Hotel und scharten sich um den Mann an der Rezeption. Das Gepäck der Neuankömmlinge war mittlerweile mit dem Bus des Hotels gebracht worden. Steve Hardy lud persönlich seine schweren Kamerataschen aus, da er anscheinend niemandem zutraute, mit der wertvollen Ausrüstung sorgsam umzugehen.
    Während er mit seinen Sachen beschäftigt war, füllten die anderen Gäste die Formulare aus und nahmen die Zimmerschlüssel in Empfang. Lauren ging zum Aufzug und fuhr hinauf zu ihrem Zimmer. Sie wollte eine Weile allein sein – vor allem wollte sie Steve Hardy aus dem Weg gehen.
    Sie schloss die Tür hinter sich, trat auf den Balkon hinaus und blickte hinunter auf den Hafen. Die Sonne ging langsam am dunklen Horizont unter und versank als rot glühender Ball im Meer. Ihre flammend roten Strahlen tauchten die Palmen und Bougainvilleasträucher im Garten in ein rotgoldenes Licht.
    Lauren seufzte und sah zum Horizont. Wie schnell es auf der Insel dunkel wurde! Und wie herrlich dieser Anblick war. Plötzlich hörte sie Steves Stimme ganz in der Nähe. Der Hotelmanager zeigte ihm gerade sein Zimmer. Lauren hörte aufmerksam zu und versteifte sich. Sein Zimmer lag direkt neben ihrem!
    Zufall? Oder hatte Steve darum gebeten? Lauren errötete und verließ schnell den Balkon.
    Heute Nacht würde sie alles tun, damit er ihr Zimmer nicht betreten konnte. Vorsichtig schloss Lauren die Balkontür. Während sie den Türriegel vorschob, sah sie, wie Steve auf den Balkon hinaustrat und den Kopf zur Seite drehte. Als er Lauren entdeckte, umspielte ein spöttisches Lächeln seine Lippen.
    Lauren zog sich hastig vom Fenster zurück. Wie hatte Freddy Grainger ihr das antun können? Wenn er unbedingt einen Fotografen schicken musste, warum ausgerechnet Steve Hardy? Natürlich war Steve der beste Fotograf, den die Gazette hatte – daran gab es keinen Zweifel. Trotzdem wünschte Lauren sich, Freddy hätte einen anderen ausgesucht. Steve erinnerte sie an so viele Dinge, die sie während der Reise hatte vergessen wollen.
    Allmählich war es ihr gelungen, über die Trennung von Robert hinwegzukommen. Sie hatte aufgehört, ihm nachzutrauern und sich über ihn zu ärgern. Sie hatte beinah aufgehört, überhaupt an ihn zu denken. Immer wenn sie sein Bild vor sich sah, schob sie die Erinnerung energisch beiseite. Sie wollte sich weder an ihn noch an die Beziehung erinnern und … Lauren biss sich auf die Unterlippe. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie am allerwenigsten an den Abend denken wollte, an dem Steve in ihrem Apartment gewesen war.
    Ihre Gefühle waren noch immer in Aufruhr. Sie wusste nicht, was sie für die beiden Männer empfand. Manchmal fragte sie sich, ob sie Robert je wirklich geliebt hatte. Natürlich hatte sie ihn attraktiv und charmant gefunden und war gern mit ihm zusammen gewesen. Aber wenn sie ihm tiefe Gefühle entgegengebracht hätte, hätte sie den Trennungsschmerz nicht so schnell überwunden. Und sicherlich hätte Steve Hardy sie mit seinem Annäherungsversuch nicht derartig aus der Fassung bringen können.
    Lauren setzte sich aufs Bett und schlug die Hände vor das heiße Gesicht. Sie hätte es beinah zugelassen, von ihm verführt zu werden. Sie hatte sich so sehr nach ihm gesehnt! Bei dem Gedanken an die Szene in ihrem Apartment stieg ein unerklärliches, schmerzhaftes Verlangen in ihr auf. Nachdem sie damals die Beziehung zu Steve