ROMANA EXKLUSIV Band 0178
Abfalleimer. Dann streifte sie die Schuhe ab und schlüpfte verzweifelt wieder in den Morgenmantel. Alles war entsetzlich schiefgelaufen. Aber im Zusammenhang mit Damiano schien alles für sie schiefzulaufen.
„Ich trete die Tür ein, wenn du nicht sofort herauskommst.“
Nein, so etwas Unbesonnenes würde er nicht tun! Aber seine Vorwürfe eben zeugten nicht gerade von Besonnenheit! „Du verlässt mich ohnehin. Warum sollte ich mich weiter von dir verletzen lassen? Ich bleibe, wo ich bin“, stieß sie mit plötzlicher Bitterkeit hervor.
Es krachte schrecklich, und im nächsten Moment knallte die Tür gegen die geflieste Wand. Eden wurde blass vor Schreck und betrachtete Damiano mit entsetzter, bestürzter Miene. Er hatte die Jeans wieder angezogen, wirkte aber mit dem nackten Oberkörper, dem stoppeligen Kinn, den blitzenden dunklen Augen und den zerzausten Haaren furchtbar einschüchternd.
„Entspann dich“, forderte er sie auf, um sie zu beruhigen.
Eden fühlte sich einer Ohnmacht nahe. Sprachlos stand sie da, wie gelähmt von seinem unbeherrschten Verhalten. Sie sah ihn auf sich zukommen und wehrte sich nicht, als er ihr den Arm um die Schultern legte und sie ins Wohnzimmer führte. Ihre Knie waren weich, und sie zitterte am ganzen Körper.
„Warum beschuldigst du mich, ich würde dich verlassen? Wieso begleitest du mich nicht einfach nach London? Wir würden nur kurz dort bleiben und dann nach Italien weiterfliegen, sobald ich meine Termine wahrgenommen habe.“
„Nach Italien?“ Allmählich wurde ihr bewusst, dass sie ihn vorhin missverstanden hatte. Er hatte nicht vor, sie zu verlassen, wollte nur nicht hier in dieser Wohnung bleiben. Vor Erleichterung wurde ihr beinahe schwindlig.
„Nuncio hat mir als Erstes erzählt, dass Nonna vor über vier Jahren gestorben ist.“
Wie hatte sie nur vergessen können, dass ihn diese traurige Nachricht bei seiner Rückkehr erwarten würde! Nach seinem Verschwinden damals war seine Großmutter untröstlich gewesen, und zweifellos hatte die ganze belastende Situation zu dem tödlichen Herzinfarkt beigetragen, den sie erlitten hatte. Damiano war das bestimmt klar, denn er war kein Narr.
„Wie ich gehört habe, hatte Nonna kurz vor ihrem plötzlichen Tod ein neues Renovierungsprojekt in Angriff genommen.“ Seine Stimme klang rau. „Sie hat in ihrem Testament verfügt, dass die Arbeiten an der Villa Pavone fertig gestellt werden sollen und der Palazzo weiter zu unterhalten ist, bis man mich rechtmäßig für tot erklärt hat. Da diese Sachlage nicht allgemein bekannt ist, hoffe ich, dass wir in der Toskana vor den Paparazzi sicher sind.“
Er will, dass wir zusammen sind, zumindest in nächster Zukunft, dachte Eden, und ein Stein fiel ihr vom Herzen. Wie befreit atmete sie aus, als sie seine warmen Finger unter ihrem Kinn spürte und seinen Blick nicht länger meiden konnte.
„Ich hätte das eben im Schlafzimmer nicht sagen dürfen“, erklärte er ruhig. „Du hast geglaubt, ich würde nie mehr zurückkommen, und mich für tot gehalten. Ich habe kein Recht, dich nach den letzten fünf Jahren zu fragen. Das ist mir vom Verstand her auch klar. Aber während ich aufwachte, habe ich überreagiert …“
„Ich habe mich immer verheiratet gefühlt … und immer an dich gedacht, auch wenn du nicht da warst.“
„ Si … Ich habe die Staubschicht unter meinem Foto auf deinem Nachttischchen kontrolliert“, erwiderte er mit einer Selbstironie, die ihr ins Herz schnitt. „Ich weiß, dass du es heute nicht einfach nur zur Schau aufgestellt hast.“
„Du hast Mark erwähnt“, erinnerte sie ihn zaghaft und senkte den Kopf, als würde sie auf das Fallbeil warten.
„Leider habe ich mich nie für deinen Freund aus Kindertagen erwärmen können.“ Damiano zuckte die Schultern, als wollte er so unterstreichen, für wie belanglos er seine Reaktion von vorhin hielt.
Er kann von meiner angeblichen Affäre mit Mark nichts wissen, dachte Eden erleichtert, sonst würde er sich nicht so desinteressiert zeigen und auch nicht mit mir nach Italien fliegen wollen. Aber sollte sie ihm nicht jetzt erzählen, wessen man sie beschuldigte, obwohl sie nichts Falsches getan hatte? Nein, das war nicht der richtige Zeitpunkt. Natürlich würde sie irgendwann mit ihm über diese heikle Sache reden müssen. Aber jetzt wollte sie sich nur darauf konzentrieren, ihren verloren geglaubten Ehemann nicht wieder zu verlieren.
„Damiano … es hat nie einen anderen gegeben …“
„Du
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