ROMANA EXKLUSIV Band 0178
musst dich dazu nicht äußern. Ich habe dich nicht gefragt.“
„Aber ich sage es dir trotzdem.“ Eden blickte ihn an. „Nur zur Klarstellung: Es ist nie ein anderer Mann in meinem Leben gewesen.“
Durchdringend sah er sie an. „Wenn das stimmt, was sollte dann dieser überraschende Verführungsversuch?“
Endlich verstand sie, warum er ihre Unschuldsbeteuerung nicht so ganz glaubte, und errötete. Sie hatte sich das selbst zuzuschreiben. Ihr ungewöhnlich kühnes Verhalten vorhin hatte seinen Argwohn geweckt und die Verdächtigungen heraufbeschworen, vor denen sie sich am meisten gefürchtet hatte.
„Ich habe es vermasselt“, antwortete sie leise, während sie wieder zu Boden blickte und sich entsetzlich unbehaglich fühlte. „Aber ich wollte … ich wollte einfach nur etwas tun, das dir zur Abwechslung mal gefallen würde …“
„Das mir gefallen würde“, wiederholte Damiano mit einem rauen Unterton in der Stimme, der sie sogleich beunruhigte. „Gewissermaßen eine Riesenbelohnung dafür, dass ich zurückgekommen bin …“
„Nein, so war es nicht gedacht …“
„Und um das tun zu können, musstest du deine enthaltsame Lebensweise aufgeben“, fuhr er erbarmungslos fort, als hätte er ihren Einwand nicht gehört. „Ich schätze, ich muss eines klarstellen, bevor wir nach Italien fliegen: Ich will nicht, dass du irgendetwas tust, nur um mir zu gefallen.“
„Wie bitte?“
Grimmig betrachtete er sie. „Meinst du, ich möchte, dass du mich wie eine Haremsdame bezirzt, die versucht, ihren Herrn zufrieden zu stellen?“
„Ich wollte dir nur zeigen, wie viel du mir bedeutest“, erwiderte sie mit all der Würde, die sie in ihrer Verzweiflung noch aufbringen konnte, und wandte sich ab, denn sie war kurz davor, die Fassung zu verlieren. Wie eine Haremsdame?, dachte sie und schauderte.
Ihre Reaktion überzeugte ihn, und er atmete hörbar aus. „Es tut mir leid …“
„Nein, mir tut es leid, dass ich noch immer eine solche Enttäuschung bin …“
Damiano umarmte sie von hinten. „Das stimmt nicht, cara …“
„Doch … Du hast mich nicht gewollt“, stieß sie gequält hervor.
„ Per amor di Dio! Das denkst du?“ Er stöhnte auf und legte die Arme nur noch fester um sie. „Was hat mich wohl in dem höllischen Gefängnis durchhalten lassen? Irgendwelche berauschenden Erinnerungen an meine Bankgeschäfte?“ Seine Stimme triefte vor Spott. „Es war der Gedanke an dich … und die Hoffnung, dass du noch immer auf mich warten würdest, wenn ich wieder frei wäre.“
Tränen der Freude und Erleichterung traten ihr in die Augen. „Aber warum …“
„Aber warum schimpfe ich dann mit dir?“ Er zögerte einen Moment, bevor er weitersprach. „Möglicherweise, weil mir Schlaf fehlt und ich hier in dieser Umgebung Platzangst habe.“
Platzangst? O nein, dachte sie entsetzt über sich, das hat er vorhin gemeint, als er von mehr Raum geredet hat. Ihre Wohnung war auch wirklich schrecklich klein. Und warum, in aller Welt, hatte sie ihn geweckt? Er hatte ihr doch gesagt, dass er müde sei!
„Leg dich wieder hin“, sagte sie liebevoll und befreite sich, wenn auch widerwillig, energisch aus seiner Umarmung. „Wenn wir um sieben Uhr abgeholt werden, muss ich mich bis dahin noch um vieles kümmern.“
„ Si … Du wirst wohl in der Schule Bescheid geben müssen, dass du kündigst …“
„In der Schule?“
„Wo auch immer du unterrichtest“, antwortete er, während er sich auf dem Bett ausstreckte. „Mir ist klar, dass du deine Schüler nur ungern im Stich lässt, aber ich brauche dich jetzt mehr, cara .“
Es war nur natürlich, dass er annahm, sie würde wieder in ihrem alten Beruf arbeiten. Und warum sollte sie ihm jetzt erklären, dass die Änderungsschneiderei unten im Haus ihr gehörte? Damit würde sie ihn nur unnötig wach halten.
Noch bevor sie sich fertig angezogen hatte, war er eingeschlafen. Eden hatte das Gefühl zu schweben und hätte sich am liebsten ans Fußende des Bettes gesetzt, um in seinem Anblick und in ihrer Freude zu schwelgen. Er hatte gesagt, dass er sie brauche und ihm der Gedanke an sie über die schreckliche Zeit in Montavia hinweggeholfen habe!
Schnell packte sie ihren Koffer und verließ das Apartment, um mit Pam zu reden. Zum Glück wohnte ihre Assistentin nicht weit von ihr entfernt und war auch zu Hause. Schon im letzten Jahr hatte sich die gut situierte Witwe einige Wochen um das Geschäft gekümmert, als Eden bei ihrem im Sterben liegenden
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