ROMANA EXKLUSIV Band 0178
Schulmädchen kletterte sie über den Zaun und lief ihm entgegen.
„Hast du dir inzwischen einen für mich verständlichen Grund überlegt?“
Sie errötete und senkte den Blick. Angespanntes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, während sie das Gras zu seinen Füßen betrachtete und er auf ihre Antwort wartete. „Ich möchte geheiratet werden, um mich wirklich als jemand Besonderes zu fühlen“, stieß sie schließlich hervor.
„So wie im Märchen. Weißt du, ich will mich ja nicht über deine Vorstellungen lustig machen, aber ich habe gehört, dass das erste Mal nicht immer so umwerfend ist …“
„Das ist egal.“
„Hast du mich vermisst?“
„Ja.“
„Wie sehr?“
„Zu sehr“, erwiderte sie mit leiser, bebender Stimme.
„Gut … Dann flieg mit mir zu dem einzigen Ort, zu dem du mich dich fliegen lässt, cara “, sagte er ironisch, legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie zum Hubschrauber. Von da an respektierte er ihre Grenzen und kehrte noch am selben Abend nach London zurück.
Tags darauf sah Mark bei ihr vorbei, der zu einem Wochenendbesuch von der Landwirtschaftsschule nach Hause gekommen war. „Dad hat mir erzählt, dass du mit Damiano Braganzi ausgehst … Alle Achtung.“
Und dann hörte sie von ihm all das, was ihr eigentlich Damiano hätte sagen sollen. Sie erfuhr von der Bank, dem Gut, dem enormen Vermögen und seiner blaublütigen Abstammung.
„Warum hat dein Vater keinerlei Andeutungen gemacht?“, fragte sie bestürzt. „Noch nicht einmal meinem Vater gegenüber?“
„Braganzi hat um ‚Vertraulichkeit‘ gebeten. Und mein Vater meint, wenn ein Milliardär diesen Wunsch äußert und man seinen Job mag, sollte man besser den Mund halten.“
„Warum hast du mir nichts davon erzählt?“, fragte sie Damiano abends am Telefon.
„Weil du mich nicht danach gefragt hast.“
„Was willst du mit einer Frau wie mir?“
„Ein Mann, der alles hat, braucht eine Herausforderung. Glaubst du, dein Vater wird mir jetzt etwas freundlicher begegnen?“
„Nein. Vermutlich wird er bei deinem nächsten Besuch eher die Haustür abschließen und so tun, als wären wir nicht da.“
Nur einen Monat später schlug Damiano vor zu heiraten. „Ich habe nicht die Zeit, immer hierherzufliegen …“
„Aber du kennst mich doch kaum.“
„Soll ich sieben Jahre warten und dann noch einmal sieben Jahre wie Jakob in der Bibel?“
„Eine Heirat ist ein bedeutender Schritt …“
„ Sì, tesoro mio … Aber dann teilen wir das Bett, nicht wahr?“
Sosehr sie es auch versuchte, es gelang ihr nicht, ihm eine ernste Äußerung zu entlocken.
„Das wird nicht funktionieren“, sagte ihr Vater Damiano mürrisch ins Gesicht. „Ihr werdet es beide bereuen. Eden kennt dein Leben genauso wenig, wie du mit unserem vertraut bist. Sie passt nicht zu dir und wird unglücklich werden.“
Dennoch beantragte Damiano eine Sondererlaubnis und überredete Eden, dass sie in der darauf folgenden Woche im engsten Kreis heirateten. Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass es viel zu schnell ging und seine Haltung insgesamt zu lässig war. Er sagte ihr zwar, wie sehr er sie begehre , sprach aber nie von Liebe. Doch sie liebte ihn so sehr, dass sie all ihre Bedenken beiseite schob. Er wollte sie heiraten – und damit erfüllte sich ihr sehnlichster Wunsch.
Seine Familie lernte sie erst auf der Hochzeit kennen. „Ist dir bewusst, dass mein Bruder noch immer Annabel liebt?“, fragte Cosetta wie nebenbei während des kleinen Empfangs, der nach der Trauung in der Jagdhütte gegeben wurde.
„Wer ist Annabel?“ Eden war der Name absolut fremd.
„Eine Dame, die lieber tot wäre, bevor sie sich in so einem selbst geschneiderten Brautkleid zeigen würde! Aber schließlich ist sie ja auch eine von uns“, fuhr Cosetta spitz fort. „Sie hat eine Privatschule besucht und kommt aus einem guten Elternhaus. Damiano hat sie noch nicht einmal erwähnt, stimmt’s? Und was sagt dir das?“
„Dass sie ihm nicht so wichtig ist, wie du anzunehmen scheinst.“
„Eine Frau, mit der er zwei Jahre verlobt war? Dass ich nicht lache. Er macht gerade eine kleine Krise durch, denn die zwei haben sich erst vor drei Monaten getrennt, nach irgendeinem dummen Streit. Er ist verrückt nach ihr gewesen, aber ein zu großer Macho, um sich einen Fehler einzugestehen. Und er wird es noch bitter bereuen, wenn er anfängt, euch beide zu vergleichen.“
Ihre Hochzeitsreise ging nach Sizilien und begann mit einer
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