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ROMANA EXKLUSIV Band 0178

ROMANA EXKLUSIV Band 0178

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0178 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM HELEN BROOKS JACQUELINE BAIRD
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schwarze Samtjacke und die dunkle Hose waren wundervoll geschnitten.
    „Como se llama usted?“
    „Bedaure, ich spreche kein Spanisch“, sagte sie leise. Als sie sich bewegte, schoss wieder Schmerz durch ihren Knöchel. „Ich wollte es lernen, aber …“
    „Ihr Name?“ Er kniete noch immer neben ihr. Irgendwie registrierte sie, dass das ernste, gutaussehende Gesicht und die kühle, herrische Stimme sich zu einem sehr beunruhigenden Ganzen ergänzten.
    „Laura, Laura Wilson.“ Der Mann vor ihr strahlte eine solche Kälte aus, dass ihr die Worte fast im Hals steckenblieben.
    „Ich bin Francisco de Vega, Miss Wilson.“ Zwei pechschwarze Augen musterten sie. „Waren Sie allein?“
    „Allein?“ Sie starrte ihn verwirrt an. „Da waren diese jungen Männer …“
    „Das weiß ich“, unterbrach er sie scharf und kurz. „Ich frage Sie, ob jemand bei Ihnen war, als es zu dieser Situation kam. Vielleicht eine Freundin, die nicht so viel Glück hatte wie Sie.“
    „Freundin?“ Sie starrte ihn an, als sei er verrückt. „Glück? Ich bin kilometerweit verfolgt und belästigt worden und …“
    „Sie haben Sie nicht angerührt?“, fragte er steif.
    „Nein.“ Ihre Stimme war jetzt ausdruckslos. „Aber ich hatte Angst und …“
    „Ich kann nur wiederholen, Sie hatten Glück.“ Er schaute sie wieder an. Sein Blick verweilte kurz auf ihrem zerzausten blonden Haar, bevor er sie ansah. „Kleiden Sie sich immer so … unüberlegt, wenn Sie allein reisen?“
    „Unüberlegt?“ Die volle Bedeutung seiner Frage ließ sie heiß erröten. Ihre Augen funkelten, und sie hob stolz den Kopf. „Es ist wohl meine Sache, wie ich mich anziehe. Ich kann doch …“
    „Freiheit ist eine gefährliche Sache, wenn man sie Kindern gibt“, sagte er ruhig. Er hatte ihre wütende Tirade unterbochen, als hätte sie gar nichts gesagt. Es war das vierte Mal in wenigen Minuten, dass er sie unterbrochen hatte. Jeder Gedanke an Dankbarkeit verflog, während sie zum ersten Mal das stolze aristokratische Gesicht, die feine Adlernase, die schönen schmalen Lippen und die eisig kalten Augen bemerkte. Was für ein unerträglich arroganter, überheblicher Mann! Wenn er glaubte, sie brauche seine Hilfe, so hatte er sich gründlich geirrt!
    „Danke, dass Sie mich gerettet haben, Mr. de Vega“, sagte Laura frostig. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe, aber jetzt geht es mir wieder gut. Wenn Sie sich also wieder auf den Weg machen wollen …“ Sie deutete mit einer Hand in Richtung seines Wagens. Die Wirkung verpuffte, weil sie noch immer wie ein Häufchen Elend am Straßenrand saß, verstaubt und verschmutzt, und ihre nackte Haut blutverschmiert war. Und an nackter Haut zeigte sie nicht wenig.
    „Sind alle englischen Mädchen so schwierig?“, fragte er kalt, während er sich geschmeidig erhob.
    „Schwierig? Ich bin nicht schwierig“, protestierte sie scharf. Sie schaute zu ihm auf und sah ihn an. Gott, sie hatte gar nicht gemerkt, dass er so groß und breit war und so … männlich. Die spanischen Jugendlichen erschienen ihr plötzlich wie kleine Jungen.
    „Nein?“ Er lächelte humorlos. „Ist es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen, dass Ihr rechter Knöchel das Dreifache seiner normalen Größe hat? Wie gedenken Sie denn Ihre Reise fortzusetzen?“
    „Auf meinen Knien, wenn nötig.“ Laura sah ihn verbissen an. „Ich habe nicht darum gebeten, angegriffen zu werden. Es gibt keinen Grund, so aggressiv zu sein.“
    „Können Sie stehen?“ Er ignorierte gleichgültig ihren Trotz.
    „Natürlich.“ Ihr Knöchel schmerzte so sehr, dass sie ihn in ihrem Kopf spürte. Keinesfalls würde sie versuchen, unter seinen überheblichen Blicken aufzustehen. Das würde sie versuchen, wenn er endlich verschwunden war. „Offensichtlich wollen Sie irgendwohin. Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe und …“
    „Sie sind hier nicht in England.“ Er schaute sie mürrisch an. „Hier gibt es keinen Bus, der alle paar Minuten fährt, um Sie zu Ihrem Ziel zu bringen. Wie sind Sie hierhergekommen? Mit dem Taxi?“
    „Nein, ich hatte …“ Sie hielt inne und schaute wieder auf die Straße. „Also … ich hatte ein Fahrrad, aber die Kette riss, und wahrscheinlich wurde es noch mehr beschädigt, als ich es auf diese Rüpel warf.“
    „Sie haben das Fahrrad auf die geworfen?“ Er sagte verhalten etwas in seiner Muttersprache, das ausgesprochen abfällig klang. Die Bewunderung indes, die kurz in seinen dunklen Augen

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