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ROMANA EXKLUSIV Band 0178

ROMANA EXKLUSIV Band 0178

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0178 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM HELEN BROOKS JACQUELINE BAIRD
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Nicken schien ihm zu genügen. „Ich möchte Sie um Entschuldigung bitten und Ihnen versichern, dass es nicht wieder geschehen wird. Es war das genaue Gegenteil dessen, was ich beabsichtigte …“ Er brach abrupt ab. „Absolut unentschuldbar.“
    Sie schluckte und lächelte dann offen, obwohl seine letzten Worte ihr einen unerklärlichen Stich versetzt hatten. „Mir tut es auch leid. Ich scheine Ihnen viel Ärger bereitet zu haben. Sie haben Ihre Termine versäumt …“ Ihre Stimme verebbte. „Ich bin sonst nicht so dumm.“
    „Dessen bin ich sicher, aber wir reden nicht über das, was Sie getan haben“, sagte er weich, während er eine ihrer Hände nahm, kurz darauf schaute und sie dann zurück auf ihren Schoß legte. „Verzeihen Sie mir, Laura, dass ich mich kaum besser als Ihre Verfolger verhalten habe?“
    „Ja. Es ist in Ordnung.“ Warum werde ich eigentlich rot?, dachte sie kläglich und unterdrückte das Bedürfnis, sich an die heißen Wangen zu fassen. In Franciscos dunklen Augen lag ein Ausdruck, den sie nicht deuten konnte.

    Zehn Minuten später wurde das Abendessen serviert. Als Laura an den glänzenden dunklen Esstisch geführt wurde, auf dem silberne Platzteller und festliche Blumenarrangements standen, erfüllte das Gefühl der Unwirklichkeit sie stärker als zuvor. Gestern um diese Zeit hatte sie in weichem Sand unter einem Strauch gelegen und zum Himmel hochgeschaut. Sie hatte sich einzureden versucht, dass sie sich das Rascheln und die Bewegungen im nahen Unterholz nur einbildete und dass das Knurren ihres Magens gut für ihre Seele sei.
    Heute Nacht werde ich sicher keinen Hunger haben, dachte sie, während sie den ersten Gang beendete, eine erfrischende kalte Suppe, die aus Tomaten, Gurken, Olivenöl und Knoblauch zubereitet war. Sie war köstlich, die beste, die sie bisher in Spanien gegessen hatte. Und doch fühlte sie sich so angespannt und hilflos, wie sie da Francisco gegenübersaß, dass sie sich zum Essen zwingen musste.
    Francisco saß schweigend da. Jetzt glitt sein Blick über ihr Gesicht, und er entspannte sich. Als sie ihn so anschaute, mochte sie nicht glauben, was im Schlafzimmer geschehen war. Da war seine kalte Maske gefallen und brennende Leidenschaft zutage gekommen. Doch er war auch nicht der kühle, nüchterne Fremde, der sie auf der Straße gerettet hatte. Wer war er? Was war er? Er schien eine Maske für jede Situation zu haben. Laura hatte das Gefühl, nicht einmal ansatzweise den wirklichen Francisco de Vega gesehen zu haben.
    „Wohnen Sie schon lange hier?“ Sie hatten den zweiten Gang begonnen, frischen Hummer mit Auberginensalat und Patatas bravas – gewürzten Kartoffeln.
    „Das Anwesen ist seit Generationen im Besitz meiner Familie“, sagte Francisco ruhig. „Ich habe es vor zehn Jahren nach dem Tode meines Vaters geerbt.“
    „Oh.“ Sie lächelte unsicher. „Es ist wunderschön. Irgendwie sehr maurisch.“
    Er nickte und senkte seine Lider etwas, während er sie betrachtete. „Die Araber haben mein Land Hunderte von Jahren beherrscht. Und auch Phönizier, Griechen und Römer beanspruchten es. Noch heute finden Sie eine große Vielfalt von Sprachen, Kultur und künstlerischen Traditionen. Ist Ihnen das bei Ihrer Reise aufgefallen?“ Sie nickte langsam, während er fortfuhr. „Unsere Geschichte schließt Römer, Mauren und das Goldene Zeitalter der Eroberungen in der Renaissance ein. Manche Landesteile haben sich kaum verändert, seit Columbus die Segel setzte. Die meisten echten Spanier können ihre Ahnenreihe über Jahrhunderte zurückverfolgen.“
    „Und Sie sind echter Spanier?“, fragte sie ruhig.
    „Ja, ich bin ein echter Spanier, meine kleine englische Infanta“, sagte er weich. „Das Feuer meiner verwegenen Ahnen brennt in meinen Adern. Das echte Spanien besteht aus wilden Landschaften, schneeweißen Pferden und schwarzen Stieren. Es ist nicht immer freundlich oder … sorgenfrei.“
    „Ich glaube, das verstehe ich jetzt langsam“, sagte sie kläglich.
    „Es ist kein Ort für ein kleines englisches Mädchen mit silbernem Haar und Augen, die wie grundlose Teiche sind.“ Seine Stimme war wie eine Liebkosung. „Es gibt hier keine Ritter in glänzenden Rüstungen, die das englische Mädchen erretten.“
    „Aber Ritter in schwarzem Samt?“, spielte sie auf die gestrige Situation an.
    Er schaute für einen Moment verwirrt drein und lachte dann leise. Seine Augen aber glänzten seltsam, als er Laura anschaute. „Sie meinen, ich sei

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