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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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um. Durch die offen stehende Flügeltür konnte sie in die schattige Eingangshalle des Hauses sehen. Auf dem Parkettfußboden lag ein großer cremefarbener Chinateppich. An der Decke drehte sich ein Ventilator beständig und sorgte für einen angenehmen kühlen Luftzug.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Jon leise, und Helen nickte zögernd. Sie ließ es sogar zu, dass er sie zu sich heranzog. In dieser intimen Umarmung befanden sie sich noch, als ein Mann die Halle betrat und auf sie zukam.

    Helens erster Gedanke war, dass dies ein Dienstbote sein musste. Aber der Mann war kein Hausangestellter. Sie spürte es sofort, noch bevor er in die Säulenhalle hinausging. Obwohl er knielange Bermudas, ein weißes Hemd und eine Krawatte trug, strahlte er Autorität aus. Aber erst, als er im Sonnenlicht stand, gelang es ihr, auch sein Gesicht zu sehen.
    Als Jon bemerkte, dass Helen den Mann betrachtete, räusperte er sich. „Dad!“, rief er erfreut aus, drückte kurz ihren Arm und eilte dann dem Mann entgegen. „Fein, dich wiederzusehen“, sagte er, als er seinem Vater die Hand gab. „Vicki hat erzählt, dass du in einer Sitzung bist.“
    „Das war ich auch“, bestätigte Jons Vater. Helen hörte den beiden jedoch kaum zu. Sie hielt sich krampfhaft am Wagendach fest und versuchte sich einzureden, dass sie sich täuschte. Es war nicht das unerwartete Auftauchen von Jons Vater, das sie schockiert hatte, und auch nicht Verlegenheit darüber, dass er sie in den Armen seines Sohnes angetroffen hatte. Trotz Victoria Savages Feindseligkeit und Jons Geheimniskrämerei über seinen familiären Hintergrund wäre sie mit allem zurechtgekommen. Schließlich hatte sie es auch damals geschafft, als sie mit sechzehn Jahren schwanger geworden war. Sie war damit fertig geworden, eine ledige Mutter zu sein.
    Als Diana noch ein Baby war, hatte Helen tagsüber Geld verdient und abends eine Schule besucht. Im Abendunterricht hatte sie die Ausbildung zur Sekretärin abschließen können, die sie während der Schwangerschaft hatte unterbrechen müssen. Sonst hätte sie nie die Qualifikation besessen, Alan Wrights Assistentin zu werden.
    Trotz aller Vorbehalte, die sie bei der Vorstellung verspürt hatte, Jons Vater gegenüberzutreten, war Helen überzeugt gewesen, die Situation zu meistern. Schließlich war er ein Mann wie viele andere. Aber sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, jenem Mann zu begegnen, den sie seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Richard Savage, dachte sie ungläubig und versuchte verzweifelt, das innere Gleichgewicht wiederzuerlangen. Was wird passieren, wenn er mich erkennt? Wie in aller Welt konnte sie all dem entkommen?

3. KAPITEL
    Wenige Stunden später trat Helen auf den Balkon ihres Zimmers hinaus und holte tief Luft. Zwei Trennwände an jeder Seite versperrten den Blick zu den beiden Balkons der Nebenzimmer. Über Helens Kopf befand sich ein Vordach, das vor der Sonne schützen sollte. Aber das war im Augenblick nicht nötig. Die Sonne versank bereits rot glühend in der Bucht und tauchte die Inseln in der Meerenge in ein warmes Licht.
    Helen legte die Hände auf das Geländer und blickte auf den Garten. Ihr Zimmer lag im ersten Stock, und direkt unter dem Balkon blühte ein üppiger Bougainvilleastrauch. Hinter dem Busch zog sich der Rasen über einen sanften Abhang zum Meer hinunter. In der Bucht lagen mehrere Boote vor Anker, deren Positionslichter umso deutlicher zu erkennen waren, je mehr sich der Himmel verdunkelte. In der Ferne tauchten allmählich die immer zahlreicher werdenden Lichter von Hamilton und die Lichterkette eines langsam vorbeiziehenden Kreuzfahrtschiffes auf.
    Obwohl der Anblick außergewöhnlich schön war, konnte Helen ihn momentan nicht genießen. Im Gegenteil, sie fühlte sich wie betäubt. Trotzdem sie mit ihrem Blick die Schönheit der Umgebung erfasste, drang die Empfindung nicht bis zu ihrem Gehirn vor.
    Aber solange sie von diesem dumpfen Gefühl erfüllt wurde, war die Situation für sie unerträglich. Nur wenn ihr die Wirklichkeit zu Bewusstsein kam, spürte sie, dass sie das Gleichgewicht verlor. Falls sie es schaffte, die aufkeimende Nervosität zu unterdrücken, hatte sie vermutlich nichts zu befürchten. Denn Richard Savage hatte sie nicht wiedererkannt!
    So unwahrscheinlich es ihr zunächst erschienen war, er hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als Jon sie vorstellte. Richard hatte sie herzlich begrüßt und sich wegen ihres Unwohlseins sehr besorgt gezeigt

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