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ROMANA EXKLUSIV Band 0179

ROMANA EXKLUSIV Band 0179

Titel: ROMANA EXKLUSIV Band 0179 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSANNE MCCARTHY ROBYN DONALD ANNE MATHER
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sein arrogantes Gesicht zu schlagen. Sie wusste, er hatte sie absichtlich gereizt, wollte jedoch kein Aufsehen erregen. Deshalb schlüpfte sie unter seinem Arm hindurch, um sich aus seiner Umarmung zu befreien, und eilte ohne ein weiteres Wort davon.

2. KAPITEL
    „Wer war das, mit dem du gestern Abend getanzt hast?“
    „Niemand“, antwortete Natasha kühl und nahm sich ein zweites Croissant. Lester erschien nur selten am Frühstückstisch – für gewöhnlich stand er nicht vor Nachmittag auf – und es verhieß nichts Gutes.
    Lester lachte humorlos. „Es war nicht ‚Niemand‘. Du tanzt sonst nie mit Gästen. Was macht diesen einen so besonders?“
    „Er fing mich ab, als ich zur Bar ging“, gab sie zu. „Ich konnte ihm wohl schlecht aus dem Weg gehen.“
    „Er war der Typ, der beim Blackjack so hoch verloren hat.“ Lesters Augen funkelten habgierig. „Solche Spieler mag ich. Sei nett zu ihm, Mädchen. Mach ihn an. Halt ihn hin. Dieser Kerl ist ein Trottel – wenn er denkt, er sei bei dir gelandet, wird er so lange bleiben, bis er keinen Penny mehr in der Tasche hat.“
    Natasha sah ihn voller Abscheu an, strich sich Aprikosenmarmelade auf ihr Croissant und biss genüsslich hinein. Für gewöhnlich saßen sie an diesem Tisch, der am sonnigen Erkerfenster im leeren Klubraum stand. Keiner der anderen Tische war gedeckt – das Kasino würde erst in ein paar Stunden öffnen.
    Nur die Putzfrauen waren da – eine von ihnen sang unmelodisch bei der Arbeit. Im Spielsalon hatte man die Vorhänge an den hohen Fenstern zurückgezogen und die Fenster weit geöffnet, um den Raum zu lüften und die hellen, ungewohnten Sonnenstrahlen hereinzulassen.
    „Du schlägst also vor, dass ich ihn in dem Glauben lasse, ich würde mit ihm ins Bett gehen, damit er bleibt und weiterhin viel Geld an den Tischen verliert?“, sagte sie mit eisiger Verachtung.
    „Was ist daran falsch?“, fragte Lester höhnisch. „Du musst es nicht bringen. Komm schon, du kennst das Spiel.“
    „Vielleicht kenne ich es, das heißt aber noch lange nicht, dass es mir gefällt“, erwiderte sie. „Jedenfalls nicht so, wie du es spielst.“
    Ihr Stiefvater knallte die Kaffeetasse auf den Tisch, das Gesicht rot vor Zorn. „Verdammtes eingebildetes Miststück!“, fluchte er. „Dieses Kasino würde irrsinnige Verluste machen, wenn ich nicht wäre. Und was ist der Dank? Du kannst nicht einmal ein bisschen nett zu meinen Freunden sein.“
    „Wenn du mit ‚Freunden‘ diesen Widerling meinst, den du letzten Monat hier angeschleppt hast, und mit ‚nett‘, dass ich mir gefallen lasse, dass er mich überall betatscht, während ich mich mit ihm unterhalte, dann vergiss es. Typen wie er verdienen keine Nettigkeiten – er kann von Glück reden, dass ich ihm mein Knie nicht in den Unterleib gerammt habe. Und du kannst ihm ausrichten, sollte er diese Tour noch einmal bei mir ausprobieren, wird genau das passieren.“
    Lester beugte sich über den Tisch und zielte mit dem Finger auf sie. „Pass auf, was du sagst, mein Mädchen. Niemand spricht so mit Tony de Santo“, warnte er sie drohend. „Er hat Beziehungen.“
    Natasha lachte nur. Ihr Stiefvater prahlte immer mit seinen Freunden und deren „Beziehungen“, aber das beeindruckte sie nicht. „Ich rede mit ihm, wie es mir passt“, antwortete sie. „Dieser Mann ist wie eine Schlange, und das ist für eine Schlange kein schmeichelhafter Vergleich.“ Der Appetit war ihr vergangen. Sie trank ihren Kaffee aus und stand auf, ohne ihr Frühstück zu beenden.
    Die Privaträume der Familie lagen im oberen Stockwerk des Kasinos, dort, wo früher der Lagerverwalter gewohnt hatte. Natasha teilte die Wohnung noch mit Lester – irgendwie war bisher keiner von ihnen dazu gekommen, auszuziehen. Aber da auch keiner von ihnen viel Zeit dort verbrachte und sie sogar ihre Mahlzeiten im Klubraum einnahmen, war das nie ein Problem gewesen.
    Aber jetzt, während sie die enge Treppe hinaufging, schnitt Natasha ein Gesicht. Vielleicht war es Zeit, das Thema anzusprechen, dass einer von ihnen seine Bleibe besser woanders haben sollte.
    Ich muss schwimmen, um meine innere Anspannung loszuwerden, beschloss sie. Sie zog sich um, schlüpfte in einen Badeanzug und zog T-Shirt und Shorts darüber an. Sie nahm Sonnenschutzcreme und ein Handtuch, einen breitkrempigen Hut und ein gutes Buch, lief die Hintertreppe hinunter, an der Küche vorbei und hinaus in die helle Morgensonne.
    Der Strand war um diese Zeit überfüllt, aber

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