ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Geld angeboten?
Geld brauchte sie nicht.
Liebe?
Oh nein! Er hatte ihr in Mexiko unmissverständlich klargemacht, was er von Liebe hielt. Und er wollte keine Ehefrau. So wie sie keinen Ehemann wollte. Noch immer nicht. Sie wollte Karriere machen. Das allein war ihr wichtig. Irgendwie würde sie es schaffen, Zeit für das Baby und den Beruf zu finden. Aber dazu noch Zeit für einen anspruchsvollen Ehemann? Oh nein, das kam gar nicht infrage!
Gabriel ist aber der erste und einzige Mann, der mir jemals etwas bedeutet hat, gestand Joelle sich ein. Flüchtig etwas bedeutet hatte, verbesserte sie sich.
Eine Frau erwarb keine Anerkennung, wenn sie einen Mann liebte, sondern man respektierte sie nur, wenn sie in einem anspruchsvollen Beruf ihren Mann stand und sich in einer angesehenen Firma in eine Spitzenposition hocharbeitete.
Und das war nach wie vor ihr, Joelles, Lebensziel. Nichts und niemand würde sie davon abhalten. Die Entscheidung war bereits getroffen: Am folgenden Montag würde sie die angebotene Stellung bei einer der marktführenden Werbeagenturen in Südkalifornien akzeptieren.
Die Zukunft ihres Babys war gesichert. Hier in San Diego.
4. KAPITEL
Während Gabriel im Lift nach unten fuhr, stellte er fest, dass er sein seltsames Unbehagen nicht loswerden konnte. Irgendetwas stimmte nach wie vor nicht überein!
Joelle bekommt nicht mein Baby, sagte er sich und hoffte, dadurch alles in den richtigen Blickwinkel zu rücken. Es gelang ihm nicht. Joelles Geschichte klang überzeugend und wiederum nicht. Er wollte ihr glauben und konnte sich doch nicht dazu durchringen.
Er hätte es in Mexiko bestimmt gemerkt, wenn Joelle schon damals schwanger gewesen wäre. Außerdem war sie so offen mit ihm gewesen – bestimmt hätte sie ihm von ihrem Zustand erzählt.
Gabriel atmete tief durch. Ach, zur Hölle mit alldem, dachte er. Joelle wollte nichts von ihm wissen, deshalb verschwand er aus ihrem Leben.
Der Lift hielt an, die Türen öffneten sich. Gabriel fühlte sich wie gelähmt und hätte die Kabine nicht einmal verlassen können, um sein Leben zu retten. Sein Mund war wie ausgetrocknet, seine Hände bebten.
Nein, so konnte er nicht weggehen. Alles in ihm wehrte sich dagegen, jetzt aufzugeben. Da gab es noch Unstimmigkeiten, und er musste wissen, welche das waren.
Er drückte auf den Knopf zum Stockwerk, auf dem Joelle wohnte. Diesmal würde er von ihr die Wahrheit erfahren. Ein für alle Mal. Und sich nicht wieder vorher wegschicken lassen.
Joelle war alarmiert, als sie das ungestüme Klopfen an der Tür hörte. Dann erklang Gabriels Stimme, und ohne zu zögern öffnete Joelle.
„Was ist denn los, um Himmels willen?“
Er stürmte in die Wohnung, als hätte er das Recht dazu.
„Ist etwas passiert?“, fragte sie stockend.
„Ich will deine Vitamintabletten noch mal sehen“, erklärte er und ging zur Küche.
Joelle eilte an ihm vorbei und stellte sich ihm in den Weg. „Du hast kein Recht, hier einfach hereinzuplatzen.“
Gabriel sah ihr in die Augen. „Oh doch! Wir haben in Mexiko, wie du dich vielleicht erinnerst, miteinander geschlafen. Das gibt mir das Recht.“
„Das ist absurd!“ Als er an ihr vorbeigehen wollte, stellte sie sich mit ausgebreiteten Armen vor die Küchentür. „Verschwinde, Lafleur!“
Er blieb stehen und stemmte die Hände in die Hüften. „Nein, das tue ich nicht, Ames. Nicht bevor ich von dir glaubwürdige Antworten auf meine Fragen erhalten habe. Sehr überzeugend warst du, offen gesagt, bisher nicht.“ Kurz zögerte er, dann fügte er hinzu: „Lass uns diesmal die ganzen Formalitäten vergessen und direkt zur Sache kommen: Ist das Baby von mir?“
Joelle legte sich die Hand aufs Herz. Ihr wurden die Knie weich, und sie befürchtete kurz, dass sie ohnmächtig werden würde. „Wer hat dir das gesagt?“
Gabriel trat einen Schritt näher zu ihr. „Es stimmt also? Du bekommst mein Baby?“
Glücklicherweise gewann Joelle ihre Fassung zurück. „Nein … Das meinte ich nicht.“
Er kniff die Augen zusammen. „Und was genau meinst du?“
„Es ist mein Baby!“, rief sie.
„Das ist nicht die richtige Antwort auf meine Frage, und du weißt es. Wer ist der Vater?“
„Das geht dich nichts an.“
„Oh doch, wenn man bedenkt, dass das Kind eventuell von mir ist. Wie viele Wochen bist du schon schwanger?“ Er klang wütend.
Joelle ließ sich davon nicht einschüchtern. „Wie ich schon sagte: Das geht dich nichts an!“
„In Mexiko warst du noch nicht
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