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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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Fuß.
    „Ach, du meine Güte! Ich frage mich, was Gabriel dazu sagen wird, dass Sie so plötzlich wegmussten!“
    Joelle antwortete nicht. Sie hatte jetzt wirklich andere Sorgen. Gabriel hatte hinreichend bewiesen, dass er sich allein zu helfen wusste. Ihre überstürzte Abreise würde ihn nicht sehr betroffen machen – und er würde schnell darüber hinwegkommen, dessen war sie sich sicher.
    Sadie faltete sorgfältig die Sachen, die Joelle aus dem Schrank zog und aufs Bett warf. „Vielleicht sollte ich zu Gabriel gehen und ihm sagen, was passiert ist“, meinte die Haushälterin nachdenklich.
    „Nicht nötig“, erwiderte Joelle. „Ich lasse mir ein Taxi kommen, das mich zum Flughafen bringt.“
    „Trotzdem sollte Gabriel Bescheid wissen“, beharrte Sadie.
    Kurz darauf verließ sie das Zimmer und ging nach unten.
    Joelle fiel es gar nicht auf, weil sie mit ihren Gedanken beschäftigt war.
    Sie dachte jetzt nur an eins: Zum ersten Mal in ihrem Leben brauchte ihr Vater sie.
    Nachdem sie den einen Koffer gepackt und geschlossen hatte, ging sie zum Schrank, um sich noch einige Sachen zu holen, und sah Gabriel ins Zimmer kommen.
    Er schob die Baseballmütze aus der Stirn und stemmte die Hände in die Hüften. „Was machst du da?“, fragte er finster.
    „Ich packe“, antwortete Joelle sachlich, obwohl ihr Herz wie wild pochte. „Mein Vater liegt nach einem Schlaganfall im Krankenhaus, und ich muss sofort zu ihm.“
    Gabriels Miene wurde noch finsterer. „Du wolltest einfach so abreisen.“ Er kam zu ihr. „Ohne dir die Mühe zu machen, mir Bescheid zu geben.“
    Joelle zuckte die Schultern. „Ich wusste doch, dass Sadie es dir sagen würde.“
    „Aber du hast es nicht für nötig gehalten.“ Seine Stimme klang scharf.
    „Richtig.“ Joelle vermied es, ihn anzusehen, und legte Sachen in den zweiten Koffer. „Ich dachte mir, es sei dir ohnehin gleichgültig.“
    „Nein, es ist mir nicht egal“, entgegnete Gabriel schroff. „Du bist immerhin meine Frau.“
    Heftig warf sie den Kofferdeckel zu und ließ die Schlösser zuschnappen, dann stellte sie den Koffer vors Bett. „Darüber ließe sich streiten“, erwiderte sie kühl und sah Gabriel nun doch an. Mit einem Mal war ihr die Kehle wie zugeschnürt.
    „Wir haben ein Abkommen getroffen, Joelle.“
    „Ich weiß.“
    „Willst du dich weiterhin daran halten, oder hast du plötzlich andere Pläne?“
    „Versteh doch, Gabriel, ich kann momentan nur daran denken, dass mein Vater in kritischem Zustand im Krankenhaus liegt und mich sehen möchte.“
    Sichtlich frustriert wandte er den Blick ab. „Schon gut, du hast ja recht.“
    Als Joelle an Gabriel vorbeigehen wollte, packte er sie beim Arm. „Wann musst du los?“
    „Ein Taxi ist schon unterwegs, um mich hier abzuholen und zum Flughafen zu bringen.“
    „Verstehe.“ Er ließ sie los und nahm die beiden Koffer. „Ich bringe dein Gepäck nach unten.“
    „Danke, Gabriel.“
    Er nickte nur und ging aus dem Zimmer.
    Als Joelle kurz danach nach unten kam, berichtete Sadie ihr, Gabriel sei schon wieder an die Arbeit gegangen.
    „Er hält nicht viel vom Abschiednehmen“, fügte Sadie hinzu und schüttelte bekümmert den Kopf. „Nicht mal, wenn es nur vorübergehend ist. Er hat mich gebeten, Ihnen auf Wiedersehen zu sagen.“
    Joelle lächelte zaghaft. „Ja. Bitte sagen Sie ihm von mir Auf Wiedersehen.“
    Als das Taxi eintraf, war sie sich jedoch beinah sicher, dass sie nicht mehr nach Louisiana zurückkommen würde. Und während sie sich von Sadie verabschiedete, hatte sie das Gefühl, ihr Herz würde in tausend Stücke zerspringen.

10. KAPITEL
    Seltsamerweise kam San Diego Joelle völlig fremd vor, beinah so, als wäre sie jahrelang weg gewesen anstatt nur wenige Monate. Ihr wurde schmerzlich bewusst, dass sie sich in ihrer Heimatstadt nicht länger zu Hause fühlte. Plötzlich war es ihr hier zu laut, zu hektisch, und es gab zu viele Menschen. Sie vermisste das Landleben, die stillen, dunklen Nächte, und sie vermisste Sadie, die so gut kochen konnte und so weise Ratschläge gab.
    Und ganz besonders vermisste sie Gabriel und sehnte sich danach, wieder in seinen Armen zu liegen. Aber das würde niemals mehr geschehen. Sie wusste, dass er sie zurückerwartete, irgendwann, doch sie glaubte nicht, dass sie diesen Schritt würde machen können. Ihr war mittlerweile klar, dass es etwas in ihr – einen wichtigen Teil ihres Wesens – zerstören würde, wenn sie die Ehe fortführte. Nicht weil sie

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