ROMANA EXKLUSIV BAND 231
leugnen. Von Anfang an hatte die Anziehungskraft zwischen ihnen bestanden, aber sie beide hatten dagegen gekämpft. „Ich streite mich aber jetzt nicht mit dir, Doyle.“
Sie spürte, wie sein Körper sich anspannte, in einem inneren Kampf, den er mit sich ausfocht. Aber dann merkte sie auch, wie diese Anspannung ihn verließ. Seine Lippen suchten vorsichtig nach ihrem Mund, er legte den Arm fester um sie und zog sie näher zu sich heran. Sie verbannte jeden Gedanken aus ihrem Kopf und wollte nur noch fühlen, sich diesem wunderbaren Aufruhr der Sinne hingeben. Seine Hände und Lippen liebkosten sie so sanft, so zärtlich, dass sie hilflos aufstöhnte.
Doyle machte sich von ihr los, aber nur, um die Taschenlampe einzuschalten. In dem schwachen Licht löste er den Knoten ihres Hemdes, ohne seine Augen von ihrem Gesicht zu wenden. Er zog es ihr über die Schultern und warf es achtlos beiseite, bevor er sich an dem behelfsmäßigen Gürtel ihrer Hose zu schaffen machte.
Gabrielle rührte sich nicht, sie hielt ganz still und beobachtete die Veränderung in seiner Miene, sah das aufflammende Verlangen, das ihn ergriffen hatte. Sie genoss seinen verzehrenden Blick, der über ihren Körper glitt. Dann richtete sie sich auf, knöpfte sein Hemd auf und bedeckte seine nackte Brust mit kleinen hungrigen Küssen.
„Oh, Gabrielle, es ist Wahnsinn, was wir tun, aber es ist so gut …“
Er drückte sie zurück auf den Boden und küsste sie fordernd. Gabrielle kam ihm leidenschaftlich entgegen, verlangte ebenso nach ihm, wie er nach ihr verlangte. Das Blut rauschte in ihren Ohren, und sie bäumte sich auf, als sein Mund sinnlich über ihren Hals wanderte und sich heiß um die zarten Spitzen ihrer Brust legte. Ihre Finger krallten sich in seine Schultern. Nie hatte sie ein solches Gefühl verspürt, nie den Wunsch danach gehabt. Nur Doyle brachte sie dazu, diese Leidenschaft zu empfinden, sich danach zu sehnen. Nur mit Doyle wollte sie diesen intimen Moment auskosten. Mit Doyle, den sie liebte.
Die Erkenntnis kam wie selbstverständlich. Keine große Erleuchtung, keine Fanfaren und Trompeten, nur die Wahrheit. Jetzt ergab alles endlich einen Sinn, das vorher scheinbar sinnlos gewesen war. Sie liebte Doyle. Warum oder wie, war nicht wichtig. Es war die Wahrheit.
Sie legte beide Hände an sein Gesicht, und die Liebe, die sie fühlte, strahlte aus ihren Augen. Steckte in ihren Armen, die sie jetzt um ihn schlang, um ihn an sich heranzuziehen. Sprach aus dem kleinen Schmerzenslaut, den sie ausstieß, als er in ihren unberührten Körper eindrang.
Doyle hielt erschreckt und verwirrt in der Bewegung inne, sein Gesicht verständnislos, als er die Wahrheit erkannte.„Gabrielle …!“
Sie lächelte, glücklich in dem Bewusstsein ihrer Liebe. „Siehst du, Doyle, du weißt lange nicht alles über mich.“
Und dann blieb kein Raum mehr für Worte, nur noch für die Leidenschaft, die sie gemeinsam zu den Sternen trug.
Zum zweiten Mal wachte Gabrielle in Doyles Armen auf. Es war ein schönes Gefühl, und sie genoss seine Wärme. Mit einem zufriedenen Lächeln ließ sie noch einmal die letzte Nacht vor ihrem geistigen Auge vorbeiziehen.
Eigentlich hätte sie erwartet, dass Doyle sich ihr gegenüber nun anders verhalten würde, doch nicht die kleinste Veränderung ließ sich feststellen. Seine Anweisungen kamen in dem gleichen barschen Ton wie sonst auch, als sie ihre Sachen zusammenpackten und aufbrachen. Doch manchmal glaubte Gabrielle einen nachdenklichen Zug in seinem Gesicht zu erkennen. Das erfüllte sie mit einer unguten Vorahnung, von der sie sich aber schließlich überzeugte, dass sie nur Einbildung sei. Es gab nichts, worüber sie sich Sorgen zu machen brauchte. Doyle sprach nicht über seine Gefühle, aber wenn er nichts für sie fühlen würde, hätte er gestern Nacht nicht so zärtlich und leidenschaftlich sein können. Außerdem hatte er ja schon gesagt, dass ihm an ihr lag.
Gabrielle war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie ein wenig hinter Doyle zurückfiel. Als sie es bemerkte, beeilte sie sich, um den Abstand aufzuholen. Als sie bei ihm ankam, war er schon stehen geblieben. Er musterte sie durchdringend und mit nachdenklicher Miene, dann presste er völlig unerwartet einen festen Kuss auf ihre Lippen, drehte sich wieder um und hackte mit einem einzigen kräftigen Schlag einen großen Farn um.
Der Blick auf eine Lichtung wurde frei. Und auf der Lichtung stand ein kleines Flugzeug. Unwillkürlich presste
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