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ROMANA EXKLUSIV BAND 231

ROMANA EXKLUSIV BAND 231

Titel: ROMANA EXKLUSIV BAND 231 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Morgan Kathryn Ross Jennifer Taylor
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sich. Er umringte sie, kam näher, wollte sie zermalmen. Verzweifelt kämpfte Gabrielle gegen Zweige und Blätter, die sich um sie wanden. Sie schlug und trat um sich, doch sobald sie einen Zweig weggerissen hatte, legte sich sofort ein anderer um sie. Immer mehr wurden es, erdrückten sie, raubten ihr die Luft zum Atmen. In einem letzten gewaltigen Aufbäumen schrie sie laut auf …
    „Wach auf! Gabrielle!“ Jemand schüttelte sie heftig an der Schulter. „Es ist nur ein Traum!“
    Gabrielle setzte sich ruckartig auf, mit weit aufgerissenen Augen. Der Traum ließ sich nicht abschütteln, es war so real gewesen … Sie meinte noch die Lianen zu fühlen, die sich um ihre Beine gewickelt hatten … Ein schriller Angstschrei löste sich aus ihrer Kehle. Und dann fühlte sie einen brennenden Schmerz auf ihrer Wange.
    „Du … du hast mich geschlagen!“
    Doyle lockerte den Griff seiner Hände, ohne ihre Schultern loszulassen. „Das musste ich tun. Du wolltest nicht aufwachen.“
    „Es war schrecklich.“ Gabrielle schauderte. Im Licht der Taschenlampe, die Doyle eingeschaltet hatte, erzählte sie stockend: „Die Pflanzen, sie lebten. Sie wollten mich verschlingen. Jedes Mal, wenn ich mich befreien wollte, hielten sie mich nur noch fester …“
    „Scht!“ Er rieb ihr tröstend über die Oberarme. „Es war nur ein Traum. Denk nicht mehr daran. Wir sollten uns ausruhen. Morgen liegt das letzte Stück vor uns.“
    Er wollte sich wieder hinlegen, doch Gabrielle hielt ihn zurück. „Wie kannst du dir so sicher sein?“ Wachsende Hysterie schwang in ihrer Stimme mit. „Wer sagt denn, dass sie uns genau an dieser Stelle suchen werden? Wer sagt, dass sie nicht schon aufgegeben und die Suche abgebrochen haben? Wer sagt, dass sie den Funkspruch überhaupt aufgefangen haben?“
    „Hör auf damit, Gabrielle!“ Doyle schnitt ihr hart das Wort ab. „Hysterie hilft jetzt nicht weiter.“
    Vielleicht sollte seine Zuversicht sie beruhigen, aber es wirkte nicht. „Oh ja, entschuldige.“ Immerhin fand sie zur Ironie zurück. „Es besteht überhaupt kein Grund, hysterisch zu werden. Wir sitzen ja auch nur mitten im Dschungel fest. Gib’s zu, Doyle! Du kannst auch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob wir morgen oder nächste Woche oder nächstes Jahr gefunden werden!“
    Er schien zu zögern, das Licht der Taschenlampe warf einen düsteren Schein über sein Gesicht. „Ich sehe keinen Sinn darin, mir über etwas Gedanken zu machen, das vielleicht gar nicht passiert.“ Er rückte von ihr ab und schaltete die Taschenlampe aus. „Und jetzt lass uns schlafen.“
    Gabrielle rollte sich zusammen und starrte in die Dunkelheit. Der Albtraum wirkte nach, die Angst war noch immer da. Ein leises Schluchzen entfuhr ihr, unnatürlich laut in der Stille der Nacht, und sie presste die Hand auf den Mund. Sie würde nicht heulen! Doyle würde sich nur daran weiden, weil sie sich kindisch benahm.
    Doch da hörte sie Doyle auch schon leise fluchen. „Was ist denn jetzt schon wieder?“
    Sein barscher Ton ließ sie sich nur noch miserabler fühlen, und am liebsten hätte sie haltlos geweint. Erst recht, als er sich umdrehte und sie in die Arme zog und nun sanft murmelte: „Nicht, Gabrielle, weinen hilft doch nicht. Du wirst dich damit nur noch elender fühlen.“
    „Was macht dir das schon aus? Dir ist doch völlig egal, wie ich mich fühle!“ Ihre Stimme klang erstickt vor Tränen, Tränen, die Doyle fühlte, weil seine Hand jetzt an ihrer Wange lag.
    „Im Gegenteil, es macht mir mehr aus, als es sollte. Das ist ja der ganze Ärger!“
    Der Selbstvorwurf in seiner Stimme ließ sie aufhorchen. Sie versuchte sein Gesicht zu erkennen, doch die Nacht war undurchdringlich. Sie konnte sich nur auf ihren Instinkt verlassen, und dieses eine Mal erlaubte sie es sich, ihm zu folgen.
    Sie legte eine Hand auf seine Brust und spürte seinen regelmäßigen Herzschlag. „Du hast eine komische Art zu zeigen, dass dir an jemandem etwas liegt“, sagte sie sanft.
    Er hielt ihre Hand fest, drückte ihre Finger. „Vielleicht ist das der einzige Weg für mich, mit dem umzugehen, was zwischen uns passiert, Gabrielle.“
    Ihr Herz machte einen kleinen freudigen Sprung. „Was passiert denn zwischen uns?“
    Er lachte heiser. Die Hand, die an ihrer Wange gelegen hatte, streichelte über ihren schlanken Hals. „Das muss ich dir doch wohl nicht erklären, oder? Du fühlst es auch. Warum sonst, glaubst du, streiten wir uns ständig?“
    Sie konnte es nicht

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