ROMANA EXKLUSIV BAND 231
gemeinsames Schlafzimmer haben müssen?“
Elizabeth spürte, wie ihr ein heißer Schauer über den Rücken lief. Doch bevor ihr die geeignete Antwort einfiel, fuhr er schon fort:
„Also, wie lange willst du dieses Spielchen noch treiben?“
„Ich weiß nicht. Müssen wir das jetzt schon festlegen? Keiner von uns beiden hat eine andere Beziehung, da könnten wir einfach sehen, wie sich die Dinge entwickeln.“
Wieder herrschte gespannte Stille. Jay schaute Elizabeth ungläubig an, dann erwiderte er:
„Einverstanden. Aber wenn wir schon heiraten, dann auch richtig.“
„Was meinst du damit?“
„Zunächst einmal sollten wir einen Ehevertrag schließen.“ Plötzlich war es Jay, der genaue Vorstellungen hatte und sie durchzusetzen gedachte.
„Gut“, stimmte Elizabeth zu.
„Und ich werde meine Anteile kaufen.“
„Das ist nicht nötig, durch die Heirat erhältst du automatisch die Hälfte, und …“
„Nein, Beth, ich möchte nichts geschenkt. Außerdem können wir das Geld in der Werft gut gebrauchen. Wir haben einige Investitionen zu machen, da kommt neues Kapital ganz gelegen.“
Erst später, als Elizabeth wieder klar denken konnte, hatte sie sich gefragt, ob sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Doch da war es schon zu spät gewesen.
Seitdem waren beinah achtzehn Monate vergangen. Sie hatten beide viel an Erfahrung hinzugewonnen, und Elizabeth wünschte, sie hätte sich niemals auf dieses Spielchen eingelassen. Nachdenklich schaute sie Jay an, während der Kellner das Essen servierte.
„Hast du gehört, dass Cheryl wieder heiraten wird?“, fragte Jay. „Sie hat mir geschrieben und mich gebeten, es dir zu sagen. Wir haben ihr ja niemals die Wahrheit gesagt, und sie denkt, dass wir immer noch zusammen sind.“
„Wen heiratet sie denn?“
„Ich kenne ihn nicht. Er heißt Alan, und sie hat ihn auf einer Kreuzfahrt kennengelernt.“
„Es freut mich für Cheryl, wenn sie wieder glücklich wird. Sie war nach Dads Tod fürchterlich traurig und allein.“
Um der Einsamkeit zu entgehen, hatte sie das Haus, in dem sie mit Elizabeths Vater gelebt hatte, kurz nach dessen Tod verkauft und war zurück in die Vereinigten Staaten gegangen. Jetzt lebte sie in Florida.
„Wir sind zu der Hochzeit eingeladen.“
„Wo? In Florida?“
Jay schüttelte den Kopf.
„Nein, sie möchte auf Jamaika heiraten. Dort können sie die Ehe auf dem Strand schließen.“
„So wie wir es gemacht haben“, erklärte Elizabeth, ohne recht daran zu denken, was sie eigentlich sagte. Jays Gesicht hatte einen merkwürdigen Ausdruck angenommen.
„Ja“, sagte er leise. „Erinnerst du dich daran?“
Elizabeth lächelte unwillkürlich. Diesen Tag würde sie niemals vergessen. Die Sonne hatte wie üblich geschienen, und vom Meer her hatte eine sanfte Brise dafür gesorgt, dass die Temperaturen nicht zu hoch stiegen. Überall duftete es nach exotischen Pflanzen, und Blumen blühten in allen nur erdenklichen Farben.
„Natürlich erinnere ich mich daran. Und ich weiß auch noch genau, wie wir uns amüsiert haben. Es war nur ein Spiel, aber wir dachten, es würde länger anhalten.“
„Richtig. Aber wir sind nur sechs Monate zusammengeblieben.“
„Ja. Trotzdem sind wir noch verheiratet.“ Elizabeth fragte sich, warum sie auf einmal das Verlangen verspürt hatte, diese Tatsache zu betonen.
„Ist dir das wirklich wichtig? Oder fürchtest du nur, dass deine Stiefmutter die Abmachung anficht, da wir nicht die erforderlichen zwölf Monate zusammengelebt haben?“
„Das ist doch lächerlich. Cheryl würde so etwas niemals tun. Außerdem hat sie sich nie für die Werft interessiert.“
„Bist du deshalb das Risiko eingegangen, mich schon nach einem halben Jahr zu verlassen?“ Seine Stimme hatte einen harten, beinah zynischen Tonfall angenommen. „Du hast das alles schon vorher geplant, nicht wahr, Beth?“
Er tat so, als sei sie eine kühl berechnende Frau, doch das war meilenweit von der Wahrheit entfernt. Als sie die Hochzeit vorschlug, hegte Elizabeth noch eine ganz andere Hoffnung. War es nicht möglich, dass er eines Tages die Gefühle, die sie heimlich für ihn empfand, erwiderte? Es war wie ein romantischer Traum gewesen, jedoch hatte sie einsehen müssen, dass er niemals in Erfüllung gehen würde.
„Nein, Jay, du täuschst dich. Ich hatte nichts geplant. Es war einfach ein Fehler. Eine Ehe ist zu wichtig, als dass man ein Geschäft daraus machen könnte.“
Sein Gesicht hatte einen
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