ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Tonfall aus seiner Stimme gewichen war.
„Nein, natürlich nicht. Schließlich ist mein Computer in der Tasche. Und mein Handy. Was für ein Albtraum! Ich rufe gleich in dem Restaurant an, um zu fragen, ob sie die Tasche gefunden haben.“
Jay schloss das Auto ab und folgte ihr in die Wohnung. Rasch nahm sie das Telefonbuch und suchte die Nummer des Restaurants heraus. Jay ging währenddessen in der Wohnung umher und schaute sich die Fotos an, die auf einem Tisch standen. Einige Bilder waren schon alt und zeigten ihre Mutter, andere waren neueren Datums. Man konnte Elizabeths Vater mit seiner zweiten Frau darauf sehen.
Neben dem Wohnzimmer lag eine kleine Küche, dann ging es einen Flur entlang zum Schlafzimmer und zum Bad. Da Elizabeth am Telefon war, konnte sich Jay in Ruhe umsehen. Einen Augenblick lang blieb er vor dem Bett stehen. Wieder musste er daran denken, wie sie im Restaurant gesagt hatte, dass eine Ehe zu wichtig sei, um sie auf eine geschäftliche Angelegenheit zu reduzieren. Als sie ihm die Hochzeit vorgeschlagen hatte, hatte das allerdings ganz anders geklungen.
Jay drehte sich um und betrachtete Elizabeth, die noch am Telefon sprach. Dabei fiel ihm auf, dass sie keinen Ehering mehr an den schlanken, wohlgeformten Fingern trug.
Sie warf ihm ein Lächeln zu, legte die Hand über den Hörer und sagte: „Sie haben meine Tasche.“ Nachdem sie aufgelegt hatte, erklärte sie: „Das Restaurant macht um Mitternacht zu. Da kann ich die Tasche noch heute Abend abholen.“
Jay schaute auf die Uhr. „Ich mache mich gleich auf den Weg.“
„Das wäre sehr nett von dir“, sagte sie dankbar. „Wenn ich mit der U-Bahn fahre, wird es ganz schön lange dauern.“
„Kein Problem. Aber ich möchte erst einmal telefonieren, um ein Hotelzimmer zu reservieren.“
„Sicher.“ Sie zog den Mantel aus und ging in die Küche, um einen Kaffee zuzubereiten. Als sie zurückkam, fragte sie:
„Hast du ein Zimmer gefunden?“
„Ja. In dem gleichen Hotel wie bei meinem letzten Besuch.“
Elizabeth konnte die Überlegung nicht unterdrücken, ob er das letzte Mal wohl mit Lisa gekommen war. Sie war seine Sekretärin, jedoch schien es mehr als die berufliche Zusammenarbeit zwischen den beiden zu geben. Vielleicht hatte sich Jay gesagt, dass es nicht schlecht sei, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Dann aber dachte sie, dass es doch keinen Sinn mache, immer noch solchen Überlegungen nachzuhängen.
„Es schneit ganz schön“, bemerkte sie und schaute aus dem Fenster.
Er trat dicht hinter sie. „Ja. Hoffentlich werden wir nicht eingeschneit.“
„Das kann ich mir kaum vorstellen.“
Er warf ihr einen langen Blick zu.
„Eigentlich schade. Wir könnten uns vor dem Kamin aufwärmen und uns Geschichten aus der guten alten Zeit erzählen.“
„Welche gute alte Zeit?“, fragte sie und versuchte, ihrer Stimme einen lockeren Tonfall zu geben.
„Komm schon, Beth, wir haben uns doch gut miteinander amüsiert! Das kannst du doch nicht vergessen haben.“
Sie spürte, wie ihr Puls zu rasen begann. Rasch wandte sie den Kopf ab. Jay aber machte einige Schritte auf sie zu und berührte sie leicht am Arm. Bei dieser sanften Berührung erzitterte sie. Langsam begann er, ihr über den Oberarm und dann die Schultern zu streichen. Elizabeth konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie stand wie gelähmt da und spürte, wie seine körperliche Nähe sie erregte.
Dann bemerkte sie, wie er lange ihre Lippen betrachtete. In seinen Augen glomm kaum unterdrückte Leidenschaft. Schon konnte sie ahnen, wie es sein würde, wenn er sie küsste. Er ließ den Blick weiter über ihre bebenden Brüste gleiten.
Jay sagte sich, dass es keine schlechte Idee wäre, Elizabeth noch einmal zu lieben, bevor sie sich endgültig trennten. Danach würde er die Papiere nehmen und sie verlassen, so wie sie es mit ihm gemacht hatte.
Das wäre dann das endgültige Aus, und gleichzeitig konnte er seinen verletzten Stolz befriedigen. Er schaute ihr lange in die Augen. Sie waren tiefblau und hatten ihn schon immer fasziniert. Langsam zog er Beth in die Arme.
„Jay, hör auf damit!“, platzte sie heraus.
Einen Augenblick lang gefiel ihm gar nicht, dass sie sich von ihm zurückzog, dann ließ er die Arme sinken und erklärte trocken: „Vielleicht hast du recht.“ In seiner Stimme schwang ein ironischer Ton mit. „Es ist doch das Beste, die Vergangenheit auf sich beruhen zu lassen.“
Elizabeth antwortete nicht.
„Liegt es
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