ROMANA EXKLUSIV BAND 231
hochgesteckt.
„Wir mussten in letzter Sekunde den Flug umbuchen“, erwiderte Cheryl und umarmte Elizabeth herzlich. „Ich freue mich ja so, dich wiederzusehen.“
„Ich mich auch. Wo ist Alan?“ Sie schaute sich im Eingang um, doch von Cheryls zukünftigem Ehemann war nichts zu entdecken.
„Oh, das ist eine lange Geschichte!“
Elizabeth schaute ihre Stiefmutter nachdenklich an. Jetzt bemerkte sie auch, dass sie Tränen in den Augen hatte.
„Komm, ich mache uns einen Kaffee, und dann kannst du alles in Ruhe erzählen!“
„Aber ich störe euch doch nur. Vielleicht fahre ich besser zu meinem Hotel und komme morgen wieder.“
„Mach dich nicht lächerlich, Cheryl, natürlich bist du hier willkommen!“, betonte Elizabeth und warf Jay einen raschen Blick zu. Er schien nicht gerade einverstanden zu sein, sagte jedoch nichts und nahm Cheryls Koffer, um ihn nach oben zu tragen.
„Ich war mir ja nicht einmal sicher, euch hier anzutreffen.“
Elizabeth nahm Cheryl beim Arm und führte sie in die Küche, wo sie Kaffeewasser aufsetzte.
„Alan und ich hatten einen fürchterlichen Streit“, begann Cheryl. „Wir haben die Hochzeit abgesagt.“
„Was ist denn passiert?“
Cheryl ließ sich auf einen Stuhl fallen.
„Er hat nicht ertragen, dass ich auf Jamaika heiraten wollte, da er meinte, dass ich deinen Vater einfach nicht vergessen könne.“
„Aber du wolltest doch mit Alan glücklich werden.“
„Richtig. Aber vielleicht hatte er recht. Es ist erst achtzehn Monate her, dass dein Vater gestorben ist. Vermutlich bin ich noch nicht über den Berg.“
Sie verbarg das Gesicht in den Händen. Als Jay eintrat, schaute er von einer Frau zur anderen.
„Cheryl, ich habe deinen Koffer oben in das Schlafzimmer am Ende des Flures gebracht.“
Cheryl hob den Kopf und schaute Jay dankbar an.
„Ich mache noch einen kleinen Spaziergang. Wir sehen uns dann später, Cheryl“, schlug Jay vor, um die beiden Frauen ungestört zu lassen.
„Sehr rücksichtsvoll. Vielen Dank, Jay!“
Als er nach draußen ging, drehte sich Jay noch schnell zu Elizabeth.
„Sehen wir uns nachher noch?“
Sie nickte stumm. Cheryls Neugier schien geweckt:
„Seid ihr wieder zusammen?“
„Das ist nicht so einfach“, erwiderte Elizabeth seufzend. „Die Situation ist ziemlich kompliziert. Vor allem, weil unsere Ehe niemals aus Liebe geschlossen wurde. Da gibt es keine große Chance, sie erfolgreich zu führen.“
Jay hatte seine Brieftasche in der Küche vergessen und ging wieder zurück, sodass er mit anhören konnte, was Elizabeth sagte. Plötzlich fragte Cheryl völlig unerwartet:
„Habt ihr Schokolade?“
Elizabeth lachte auf.
„Keine Ahnung, aber du kannst Schweinebraten haben, wenn du möchtest.“
Elizabeth lag im Bett und schaute durchs Fenster dem Sonnenaufgang zu. Sie fragte sich, warum Jay sie letzte Nacht allein gelassen hatte. Sicher hatte er Cheryl die Gelegenheit bieten wollen, sich unter Frauen auszusprechen, doch hatte es sie schon gewundert, dass er so spät zurückgekommen war, dass sie sich nicht mehr unterhalten konnten. Als Cheryl endlich ins Bett ging, war es schon nach Mitternacht, und Jay war immer noch nicht zurück.
Nachdenklich stand sie auf und ging ins Badezimmer, um zu duschen. Sie hatte nicht besonders gut geschlafen und fühlte sich verkatert. Ob Jay es ernst gemeint hatte mit seiner Bemerkung, dass er wolle, dass sie nach Hause zurückkäme? Sie wusste einfach nicht mehr, was sie denken sollte.
Als sie wenig später nach unten ging, trug Elizabeth ein hellgelbes Sommerkleid. Dazu hatte sie ein dezentes Make-up aufgelegt. Zu ihrer Überraschung traf sie auf Cheryl in der Küche.
„Kannst du auch nicht mehr schlafen?“, fragte Elizabeth.
„Nein. Ach, Beth, was soll ich nur tun?“
„Liebst du ihn?“
„Zumindest habe ich das gedacht.“
Elizabeth seufzte auf.
„Vielleicht ist das einfach der übliche Stress vor einer Hochzeit.“
„Möglich. Ich muss zugeben, dass ich ziemlich aufgeregt bin. Und vielleicht geht es ihm auch an die Nerven. Das alles wirbelt die Vergangenheit auf.“
„Ich denke, das Beste wäre, du rufst Alan an und sprichst noch einmal mit ihm.“
Cheryl nickte.
„Du hast recht. Aber wie sieht es mit Jay und dir aus?“
„Das ist eine gute Frage.“
„Erst einmal sollte er dir alles über Lisa Cunningham erzählen“, meinte Cheryl. „Wann hat die Geschichte zwischen den beiden angefangen, und wann haben sie Schluss gemacht.“
„Das Problem
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