ROMANA EXKLUSIV BAND 231
geben. Das war wohl nur Gerede gewesen.
„Ich hatte Zeit, gestern Abend über alles nachzudenken“, fuhr er fort. „Und vielleicht hast du recht. Es gibt keinen Grund, warum wir versuchen sollten, wieder wie Mann und Frau zu leben. Es reicht ja vollkommen, wenn wir Freunde bleiben.“
„Ja“, sagte sie, da ihr sonst nichts einfiel.
„Es gibt noch andere Neuigkeiten“, erklärte er. „George ist davon überzeugt, dass du eine aktive Rolle in dem Betrieb spielst. Deshalb hat die Bank den Kredit genehmigt.“
„Du bist sicher sehr zufrieden.“
„Ja.“ Er reichte ihr die Unterlagen. „Vielleicht möchtest du das durchlesen. Wenn du Fragen zu Einzelheiten hast, kannst du ja George morgen bei der Sitzung fragen. Wenn nicht, brauchst du nur zu unterschreiben. Dann können wir auch darauf verzichten, dass du mich zu der Bank begleitest.“
Sie warf einen flüchtigen Blick auf die Akte. Dabei fragte sie sich, warum Jay sich so kühl benahm. War er der Meinung, dass dies das endgültige Ende ihrer Beziehung war?
„Ich werde das in Ruhe durchlesen“, sagte sie und ging nach oben in ihr Zimmer. Kurze Zeit später kam Cheryl vorbei.
„Elizabeth, könntest du mir ein Taxi rufen?“
„Nicht nötig, ich komme mit dir.“
Hastig packte sie einige Kleidungsstücke in den Koffer. Wie hatte sie nur so naiv sein können zu glauben, dass Jay mehr von ihr wollte? Diesen Fehler hatte sie doch schon einmal gemacht.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Cheryl besorgt.
„Nein. Aber je schneller ich von hier weg bin, desto eher geht es mir wieder gut.“
Jay verließ nicht einmal das Arbeitszimmer, als er hörte, wie die beiden Frauen zu Beths Wagen gingen. Dann eilte er in die Eingangshalle. Sein Blick fiel auf die Einkaufstaschen. Sie waren voller Lebensmittel. Jay trug die Taschen in die Küche und begann, sie auszupacken. Wenn Beth solche Einkäufe gemacht hatte, hatte sie offenbar nicht die geringste Absicht gehabt, Cheryl zu begleiten. Und wenn er sich freundlicher gezeigt hätte, wäre sie dann geblieben?
In der letzten Tasche waren Schminksachen und andere Toilettenartikel. Plötzlich zuckte Jay zusammen. Oben auf den Sachen lag ein Schwangerschaftstest.
10. KAPITEL
Es handelte sich um eines der Spitzenhotels von Jamaika und schien nur so vor Hochzeitspaaren zu wimmeln. Schlimmer war allerdings, dass Elizabeth hier immer wieder an ihre eigene Hochzeit denken musste.
Sie saß mit Cheryl beim Frühstück auf der Terrasse, doch nichts schmeckte ihr. In wenigen Stunden würde sie Jay bei der Sitzung in der Bank treffen, und sie freute sich keineswegs darauf.
„Wie geht es dir heute Morgen?“, fragte Cheryl besorgt.
„Nicht gerade besonders gut. Ich habe beschlossen, meine Anteile zu verkaufen. Es war von Anfang an ein Fehler, Vaters Letzten Willen zu befolgen, das konnte einfach nicht gut gehen.“
Cheryl lächelte.
„Henry hatte immer einen besonderen Sinn für Humor. Aber er hat mir gesagt, warum er das Testament so formuliert habe. Seine heimliche Hoffnung war, aus dir und Jay ein Paar zu machen.“
„Das hat aber nicht funktioniert.“
„Henry wollte wissen, was ich tun würde, wenn dies der Fall wäre. Ich habe geantwortet, dass ich dir die Werft überschrieben hätte, weil sie dir von Rechts wegen zustehe. Er war voll und ganz damit einverstanden.“
„Du hast es mir an dem Tag von Dads Beerdigung gesagt. Und ich hatte dich gebeten, es auch Jay zu sagen, damit er erführe, dass ich ihn nicht heirate, nur um die Werft in meinen Besitz zu bringen.“
„Das aber hatte ich ganz vergessen. Weißt du, ich war schrecklich durcheinander in diesen Tagen.“
„Das kann ich verstehen. Mir ging es ja auch nicht viel besser. Aber ich wollte Jay auf keinen Fall in eine Ehe zwingen.“
„Das hast du auch nicht, Liebes. Er hätte deinen Vorschlag ja nicht anzunehmen brauchen.“
„Ich weiß. Aber trotzdem fühle ich mich miserabel. Dad hat sicher geahnt, dass der Betrieb unter Jays Leitung florieren würde. Deshalb wollte er ihn auch langfristig an das Unternehmen binden. Wenn ich jetzt meine Anteile an Jay verkaufe, findet diese ganze Geschichte ein Ende. Und das ist auch gut so.“
In diesem Moment trat Alan auf sie zu, und die beiden Frauen wechselten das Thema.
Die Sitzung in der Bank begann um halb zwölf. Elizabeth war einige Minuten vorher eingetroffen und wartete in der Eingangshalle. Sie blätterte in einer Zeitschrift und tat so, als habe sie nicht bemerkt, dass Jay
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