ROMANA EXKLUSIV BAND 231
war doch unsinnig. Es wurde Zeit, dass sie sich endlich der Wahrheit stellte. Jay Hammond wollte nichts mehr von ihr wissen. Nur Freundschaft. Als ob das möglich wäre! Sie nahm eine Dusche, zog einen Bademantel über und ging zum Fenster, um den Blick über den Garten schweifen zu lassen.
Sie fühlte sich wie ein Löwe im Käfig. Es herrschte tiefe Stille im Haus, und sie wusste einfach nicht mehr, wie sie sich verhalten sollte. Dann zog sie ein Abendkleid an und ging nach unten. Dabei wanderten ihre Gedanken immer wieder zu der heißen Liebesnacht, die der Szene mit dem angebrannten Essen gefolgt war. Wie sollte sie das jemals vergessen? Vielleicht sollte sie einen Spaziergang am Meer machen, die frische Luft einatmen und versuchen, auf andere Ideen zu kommen.
Der Abend war lau, und die Sonne stand noch hoch über dem Meer. Elizabeth ging die kleine Treppe zum Strand hinunter.
In den Palmen spielte eine leichte Brise. Der Sand unter den nackten Füßen war noch warm. Langsam verwandelte sich das Sonnenlicht in orangefarbene Töne. Wenig später brach die Nacht an, da die Dämmerung hier nur sehr kurz dauerte.
„Du solltest abends nicht allein hierherkommen“, hörte sie plötzlich Jay sagen.
„Und ich dachte, du arbeitest“, erwiderte sie und sah ihn auf sich zukommen. Die kräftige Gestalt zeichnete sich dunkel auf dem Strand ab, und sein Haar schimmerte verführerisch im Mondlicht.
„Ich habe gehört, wie du das Haus verlassen hast, da wollte ich nachschauen, wohin du gegangen bist.“ Er hielt kurz inne und schaute sich um. „Es ist wunderschön hier in der Nacht. Erinnerst du dich noch daran, wie wir uns hier auf dem Strand geliebt haben?“
Elizabeth antwortete nicht. Es war unmöglich, ihn anzuschwindeln. Denn natürlich hatte sie diesen wunderbaren Augenblick nicht vergessen.
„Ich denke oft daran, wenn ich hierherkomme“, fuhr er mit erotisch vibrierender Stimme fort.
„Nicht, Jay, ich bitte dich.“
„Warum nicht?“ Er schüttelte den Kopf. „Denkst du denn niemals an die wenigen Monate zurück, die wir als Mann und Frau verbracht haben?“
Sie erschauerte. Wenn er so weitermachte, würde sie noch die Selbstbeherrschung verlieren.
„Ich gehe ins Haus zurück“, stieß sie hastig hervor.
Er aber hatte sie beim Arm gepackt und zog sie sanft an sich. Dann strich er ihr zärtlich über die Wange und sagte:
„Ich jedenfalls denke oft und gern daran zurück. Am Anfang waren wir doch glücklich miteinander, oder willst du das leugnen?“
Beth spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen.
„Ja, das stimmt.“
„Ich fand, dass unsere Beziehung gut funktioniert hat. Mir jedenfalls schien es die ideale Lösung für uns beide.“
Langsam drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen. Elizabeth zog sich von ihm zurück, da sie genau spürte, wie die zarte Berührung sie um den Verstand brachte. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie den Kuss erwidern, und ihr war klar, wohin das führen würde.
„Es war eine geschäftliche Abmachung, mehr nicht“, erwiderte sie.
„Gleichzeitig waren wir Freunde. Und wir haben uns auch im Bett gut verstanden.“
„Das hat aber nicht gereicht, um unsere Ehe vor dem Scheitern zu bewahren“, sagte sie und dachte daran, wie sie ihn mit Lisa überrascht hatte.
„Hast du dich jemals Hals über Kopf verliebt, Beth?“, fragte er.
„Ich bin dreißig Jahre alt. Da habe ich schon vieles erlebt. Auch solche Liebe.“
„Und war es der Mann deines Lebens?“
Elizabeth zog die Augenbrauen zusammen. Es war lange her, dass sie das letzte Mal an Daniel gedacht hatte, und schon merkwürdig, dass Jay sie ausgerechnet jetzt daran erinnerte.
„Nein. Es war eine verrückte Zeit, aber ich denke, es war ein Fehler.“
„Was war geschehen?“
„Ich hatte herausgefunden, dass er noch eine andere Beziehung hatte. Als ich ihn zur Rede gestellt habe, hat er mir gesagt, dass er die andere Frau liebe und mit mir Schluss machen wolle.“
„Das hast du mir nie erzählt.“
Sie lächelte.
„Ich denke nicht gern daran zurück. Es schmerzt immer noch ein wenig. Aber es ist lange her, und ich habe es fast vergessen. Wie sieht es mit dir aus? Hast du die Scheidung von deiner ersten Frau verwunden?“
„Ja. Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber dann habe ich einen Strich unter diese Geschichte gezogen.“
„Du hattest ja auch genügend andere Frauen.“
„Eine Frau.“
„Komm schon, Jay, das kannst du mir doch nicht erzählen! Warum versuchst du, mir Honig um
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