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Romana Exklusiv Band 240

Romana Exklusiv Band 240

Titel: Romana Exklusiv Band 240 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Anne Weale , Diana Hamilton
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musste sie ihm ja nicht erzählen. „Ich glaube, es ist zu früh zum Feiern. Sollten wir nicht lieber warten, bis deine Website im Netz ist?“, schlug sie schnell vor, um ihn davon abzuhalten, auch noch nach dem Freitag zu fragen.
    „Vielleicht hast du recht. Aber dann haben wir eine richtige Verabredung. Wenn die Website online ist, wird gefeiert.“
    Die Art, wie er das sagte, ließ sie vermuten, dass er ihre Ausflüchte durchschaut hatte und nun sein Jagdinstinkt geweckt war.
    Liz packte ihre Sachen zusammen und brach auf. Sie trennten sich am Ende der Straße, wo Cam zur Plaza Mayor abbog und sie nach Hause ging. Auf dem kurzen Weg zu ihrem Haus überlegte sie, ob sie das Abendessen mit ihm nicht besser hätte annehmen sollen. Immerhin hatte er versprochen, nichts ohne Aufforderung zu unternehmen. Warum sollte er sich auch mit einer Frau Mitte dreißig einlassen, die noch nie wirklich gut ausgesehen hatte, wenn es so üppige Mädchen wie Fiona gab, die gern mit ihm schliefen?
    Abends wählte Cam Liz’ Nummer. Würde sie den Hörer abnehmen, würde er sich auf Spanisch entschuldigen und sagen, er habe sich verwählt. Doch wie erwartet, ertönte das Besetztzeichen. Sie war zu Hause und nicht ausgegangen, wie sie behauptet hatte. Natürlich war es möglich, dass man ihre Verabredung im letzten Moment abgesagt hatte. Es wäre ihm jedoch wesentlich lieber gewesen, wenn Liz ihm eine Lüge aufgetischt hätte.
    Dafür könnte es zwei Gründe geben. Entweder mochte sie ihn nicht, oder sie glaubte nicht an sein Versprechen, sie nicht zu belästigen. Er erwartete nicht, dass alle weiblichen Wesen sich zu ihm hingezogen fühlten, aber er wusste aus Erfahrung, dass hier gegenseitiges Begehren im Spiel war. Also warum wollte sie nicht mit ihm essen gehen? Konnte es sein, dass sie immer noch um ihren Ehemann trauerte und daher selbst ein Essen mit einem anderen Mann schon ein Akt der Untreue für sie war?
    Jemand musste ihr zeigen, dass selbst tiefe Trauer für eine Frau in ihrem Alter unnatürlich war. Liz war zu jung, um nur in den Erinnerungen eines vergangenen Glücks zu leben. Sie musste die Vergangenheit ruhen lassen. Sie war doch sicher nach Spanien gekommen, um ein neues Leben anzufangen?
    Nachdem Cam sich eine der Tiefkühlpizzas aufgebacken hatte, die sie ihm ins Kühlfach gelegt hatte, schaltete er den Laptop ein und betrachtete noch einmal die Website, die sie für ihn entworfen hatte. Es war fast unheimlich, wie gut sie all seine halb fertigen Ideen über sein Zuhause im Cyberspace umgesetzt hatte.
    Als er schließlich lesend im Bett lag, rief ihn sein Arbeitgeber aus London an. Cam erklärte sich mit dem Auftrag einverstanden und telefonierte mit dem Flughafen von Valencia, um einen Platz in der ersten Maschine nach Schipol zu buchen, wo ein weiteres Flugticket für ihn bereitliegen würde.
    Er brauchte nicht zu packen. Seit Jahren hatte er eine Reisetasche, in der alles verstaut war, was er zum Überleben brauchte. Es würde noch wenige Wochen dauern. Dann lief sein Vertrag aus, und er würde als freier Mitarbeiter tätig werden. Ob es zu dem Zeitpunkt für ihn zu spät war, sein Nomadenleben aufzugeben, wusste er nicht. Er musste es einfach darauf ankommen lassen.
    Schließlich stellte er den Wecker, um rechtzeitig auf der Autobahn nach Valencia zu sein. Anschließend knipste er das Licht aus und legte sich schlafen.
    Am nächsten Morgen las Liz ihre E-Mails. „Muss weg! Bin nicht sicher, wann ich wiederkomme. Werde mich bei Dir melden, wenn ich kann. Adios. Cam“, las sie dort. Eigentlich hätte sie erleichtert sein müssen, dass ihr Seelenfrieden wenigstens für eine gewisse Zeit nicht bedroht sein würde. Stattdessen war sie niedergeschlagen.
    Am Vorabend hatte sie gelesen, dass im Lauf des Jahres mehr als sechzig Journalisten in Krisengebieten getötet worden waren. Das schien eine so unglaublich hohe Zahl zu sein, und Liz musste daran denken, dass das Glück Cam in dem Moment verlassen könnte, in dem er beschlossen hatte, seine Arbeit aufzugeben.
    Eine Woche verstrich, ohne dass sie von ihm hörte. Sie hatte seine Anweisungen bezüglich der Website befolgt und konnte bis zu ihrem nächsten Treffen nichts weiter tun.
    Eines Morgens, als das Wetter wieder etwas freundlicher war, beschloss sie auf ihrem Spaziergang durch die Weinberge, einen der alten Eselpfade zu erkunden, die in die Berge führten. Jetzt ersetzten Maschinen die Esel, und die alten Pfade wurden nur noch von Wanderern genutzt.
    Nach

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