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Romana Exklusiv Band 240

Romana Exklusiv Band 240

Titel: Romana Exklusiv Band 240 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Anne Weale , Diana Hamilton
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hatten.
    „Sie können aussteigen.“ Seine Stimme klang sanft, während er mit verächtlicher Miene ihr schönes Profil betrachtete.
    Die beiden Schwestern sahen sich äußerlich wirklich zum Verwechseln ähnlich. Aber Milly wirkte weicher und seltsam verletzlich, Eigenschaften, die Jilly nicht hatte. Mit dem schulterlangen blonden Haar und den wunderschönen grünen Augen sah sie beinah aus wie ein Kind. Doch ihre vollen Brüste, die schmale Taille und die wohlgerundeten Hüften hatten ganz und gar nichts Kindliches.
    Die Zwillinge waren sehr schöne Frauen, hatten jedoch einen schlechten Charakter. Milly war wahrscheinlich genauso hinterhältig und berechnend wie ihre Schwester.
    Sie antwortete nicht, sondern nickte nur leicht mit dem Kopf, ehe sie zögernd den Sicherheitsgurt löste.
    Fühlte sie sich unbehaglich? Dazu hatte sie auch allen Grund. Vermutlich rechnete sie damit, dass er Italienisch mit ihr sprach, und dann wäre sie gezwungen, ihre Identität preiszugeben. Sie war bestimmt außer sich vor Angst und befürchtete das Schlimmste.
    Als er aus dem Hubschrauber sprang und seine Füße den Boden berührten, lächelte er triumphierend. Er nahm sich vor, Milly langsam die Angst zu nehmen und sie dazu zu bringen, sich in Sicherheit zu wiegen. Erst dann würde er sie mit der Wahrheit konfrontieren. Das war nicht fair, wie er sich eingestand, doch niemand durfte seine Großmutter ungestraft betrügen. Das würde er nie zulassen.
    Vor Angst schlug Milly das Herz bis zum Hals. Völlig aufgewühlt und durcheinander sah sie Cesare dabei zu, wie er ihren alten Koffer und seinen Rucksack aus dem Hubschrauber beförderte. Er hängte sich den Rucksack über die Schulter, nahm den Koffer in die Hand und ging Milly voraus über den steinigen Pfad. Sie hatte keine Wahl, sie musste ihm folgen.
    Warum er mit ihr eine Woche auf der Insel verbringen wollte, konnte sie nicht sagen. Doch egal was seine Gründe waren, es verhieß nichts Gutes. Cesare hielt sie für eine Diebin, eine Betrügerin, und in ihrer Rolle als Jilly hatte sie nicht versucht, sich zu verteidigen und alles abzustreiten, so wie es Jilly zweifellos getan hätte. Stattdessen hatte Milly zu den Vorwürfen geschwiegen, weil sie es für die einzige Möglichkeit gehalten hatte, ihre Schwester davor zu bewahren, von diesem rachsüchtigen Mann angezeigt und vor Gericht gezerrt zu werden.
    Sie hatte das beängstigende Gefühl, alles würde bald herauskommen und Cesare würde sie früher oder später durchschauen und wieder Jagd auf Jilly machen. Er brauchte jetzt nur mit ihr Italienisch zu sprechen, dann war alles aus. Ihr war bewusst, wie kläglich sie versagt hatte und dass sie ihrer Schwester keinen Gefallen getan hatte. Sie war so sehr in die bedrückenden Gedanken versunken, dass sie nicht auf den Weg achtete. Prompt stolperte sie, schrie leise auf und fiel der Länge nach hin. Atemlos lag sie da in der heißen Sonne und wurde Sekunden später von zwei starken Händen hochgehoben. Was für eine Demütigung!
    „Sind Sie verletzt?“
    Milly rang nach Atem. In ihren Augen schimmerten Tränen, sie schluckte und schüttelte den Kopf. Dann liefen ihr zwei Tränen über die Wangen. Cesares Stimme hatte sich so angehört, als wäre er um sie besorgt. Und auch als er sie aus zusammengekniffenen Augen musterte, wirkte er leicht beunruhigt.
    Er legte die Hände auf ihre Schultern, eine beruhigende und tröstliche Geste, wie Milly fand. Plötzlich verspürte sie das seltsame Verlangen, sich an ihn zu schmiegen und den Kopf an seiner muskulösen Brust zu bergen.
    Eine solche Schwäche durfte sie sich jedoch nicht erlauben. Er war der Gegner ihrer Schwester, und somit auch ihr Gegner. Schnell nahm sie sich zusammen und wischte die Tränen weg. Jilly würde jetzt fluchen und dann über ihr Missgeschick scherzen. Ich spiele meine Rolle ziemlich schlecht, ich muss mir mehr Mühe geben, mahnte Milly sich.
    „Nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe nicht auf den Weg geachtet.“ Sie zauberte ein Lächeln auf die Lippen, hob den Kopf und überlegte, was Jilly als Nächstes sagen würde. „Wie weit ist es noch? Gibt es hier keine Taxis oder dergleichen?“ Ihre Schwester ging nicht gern zu Fuß und benutzte bei jeder Gelegenheit ein Taxi.
    Cesare verzog spöttisch die Lippen und antwortete: „Außer einem einzigen kleinen Cottage gibt es nichts auf der Insel, weder Menschen noch Straßen noch sonst irgendetwas.“ Er zog die Hände zurück, drehte sich um und schlenderte

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