Romana Exklusiv Band 240
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„Sie ist nach Hause gefahren, als ich im Krankenwagen zurückgebracht wurde. Sie wollte nicht im Weg sein. Was für ein Theater!“
„Ich hätte dich niemals mit ihr allein lassen dürfen, wenn du noch nicht einmal aufpassen kannst, wohin du trittst“, stellte er leicht gereizt fest.
„Mein Lieber, wie redest du mit mir? Ich bin doch kein Kind!“ Filomena war plötzlich sehr niedergeschlagen, und Milly beschloss einzugreifen. Obwohl sie sich vorgenommen hatte, ihn nicht zu beachten, warf sie ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Du brauchst deine Großmutter nicht so herablassend zu behandeln. Wenn du nichts Nettes sagen kannst, solltest du dir jemand anders suchen, an dem du deine schlechte Laune auslassen kannst.“ Es ist mir völlig egal, was er jetzt denkt, fügte sie insgeheim beim Anblick seiner verblüfften Miene hinzu.
So wie sie ihn einschätzte, war es ihm zur zweiten Natur geworden, alles und jeden zu kritisieren. Er hielt sich offenbar für unfehlbar. Wahrscheinlich hatte ihm in seinem ganzen Leben noch niemand widersprochen. Deshalb wurde es Zeit, dass es endlich einmal jemand wagte.
Filomena drückte Milly liebevoll die Hand, während sich Cesare entschuldigte. „Es tut mir leid, Großmutter. Ich habe mir große Sorgen gemacht, das ist alles. Ich werde dafür sorgen, dass du professionell betreut wirst.“ Steif drehte er sich um und wollte den Raum verlassen. Als seine Großmutter jedoch protestierte, blieb er stehen.
„Nein, ich werde nicht zulassen, dass Fremde ins Haus kommen. Ich bin nicht schwer krank, sondern muss nur etwas kürzertreten, bis alles wieder in Ordnung ist. Jilly und Maria können mir helfen, ich brauche keine professionelle Betreuung, wie du es ausgedrückt hast.“
Langsam drehte er sich wieder um und sah Milly an. „Traust du dir das zu?“
Sie hob den Kopf. „Natürlich. Das ist für mich kein Problem.“ Mit ihren grünen Augen blickte sie ihn unverwandt an und hielt den Atem an. Würde er nachgeben oder darauf bestehen, eine Krankenpflegerin zu engagieren?
Was die beiden nicht wissen konnten: Jilly hätte längst die Flucht ergriffen, denn sie konnte es nicht ertragen, ein Krankenzimmer zu betreten. Für Krankheiten und Schwächen anderer hatte sie keine Geduld.
Mit skeptischer Miene betrachtete er sie, als zweifele er an ihren Fähigkeiten. Offenbar suchte er ein überzeugendes Argument, um seinen Willen durchzusetzen, und Milly beschloss, noch einmal ein Machtwort zu sprechen.
„Du kannst Maria bitten, für deine Großmutter etwas Leichtes zu kochen.“ Dann wandte sie sich an Filomena. „Möchten Sie vielleicht eine Suppe?“ Nachdem die ältere Dame belustigt genickt hatte, fügte Milly energisch hinzu: „Anschließend braucht sie Ruhe, Cesare.“
Verzog er etwa die Lippen? Milly konnte es nicht genau sagen und wollte auch nicht darüber nachdenken, denn sie wollte überhaupt nicht an ihn denken, besonders nicht nach dem, was am Morgen geschehen war. Es war einfach schrecklich, wie sie sich benommen hatte.
„Du hast ihn gut im Griff“, stellte Filomena fest, nachdem er die Tür hinter sich zugemacht hatte. „Normalerweise tritt er sehr autoritär auf. Meist hat er ja auch recht, das muss ich zugeben.“ Sie hörte sich müde an, und Milly fragte sich, ob sie auf Cesares Bemerkung anspielte, sie könne nicht aufpassen, wohin sie trat. Vermutlich regte sich die ältere Dame sehr darüber auf.
„Er liebt Sie sehr und meint es gut mit Ihnen“, versicherte Milly ihr rasch, wie um sie zu trösten. „Er war nur so gereizt, weil er sich Ihretwegen große Sorgen gemacht hat. Das ist alles.“
Hat er mich etwa nur aus lauter Zorn darüber, dass ich mich unabsichtlich in Gefahr gebracht habe, so heiß und leidenschaftlich geküsst? überlegte Milly. Hatte er sie mit dem Kuss zur Besinnung bringen wollen? Das war eine einleuchtende Erklärung. Und was danach geschehen war, ließ sich auch ganz leicht erklären: Er hielt sie immer noch für Jilly, mit der er eine Affäre gehabt hatte, und der erste Kuss hatte die Leidenschaft neu entfacht.
Seine Zärtlichkeiten haben nichts mit mir zu tun, ich darf das alles nicht persönlich nehmen, ermahnte Milly sich. Glücklicherweise erschien Maria wenig später mit dem Essen und brachte Milly auf andere Gedanken. Nachdem sie das Tablett sicher auf dem Bett abgestellt hatte, blickte die Haushälterin sie an. „Möchten Sie der Signora Gesellschaft leisten? Soll ich Ihnen auch etwas zu essen
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