Romana Exklusiv Band 240
sich aufhielt.
Sie strahlte auf einmal übers ganze Gesicht. Sie brauchte das Apartment nicht mehr, denn sie und Cesare würden heiraten. Dieser Gedanke versetzte sie in Hochstimmung, obwohl Cesare sie ignorierte und sie das Gefühl hatte, unsichtbar zu sein.
„Wann findet denn die Hochzeit statt?“, fragte er.
Sie begegnete seinem kühlen Blick und konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen. Am Abend zuvor hatte er sie voller Verlangen angeblickt, sodass sie sich wie im siebten Himmel gefühlt hatte. Und jetzt sah er sie an, als wäre sie eine kleine Angestellte, die Urlaub haben wollte, obwohl ihr keiner zustand.
„In ungefähr sechs Wochen“, erwiderte sie unsicher. „Aber ich muss schon zwei Wochen früher in England sein, um das Kleid auszusuchen und mich um die Wohnung zu kümmern. Gleich nach der Hochzeit würde ich zurückkommen.“
Er wandte sich ab, und sie bezweifelte, dass er ihr überhaupt zugehört hatte. Schließlich rettete Filomena die Situation.
„Natürlich musst du nach England fliegen. Wer weiß, vielleicht erfährst du bei der Gelegenheit, wo sich deine Schwester aufhält. Cesare, nimmst du die Sache in die Hand und buchst den Flug?“
„Großmutter“, er legte das Besteck hin, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und zog eine Augenbraue hoch, „ich habe dir doch erzählt, dass ich geschäftlich wegmuss. Deshalb kann ich mich um gar nichts mehr kümmern. Aber Stefano wird alles erledigen.“ Er stand auf. „Entschuldigt mich bitte, ich habe noch viel zu tun, ehe ich morgen früh nach Madrid fliege.“
Während sie das Abendessen ohne ihn beendeten, verhielt sich Milly Filomena gegenüber so wie immer. Auch später, als sie der älteren Dame half, sich für die Nacht fertig zu machen, ließ Milly sich nicht anmerken, was in ihr vorging.
Cesare hat praktisch durch mich hindurchgeblickt, dachte sie später in ihrem Schlafzimmer. Außer dass er ihr eine einzige Frage gestellt hatte, hatte er kein Wort mit ihr geredet. Sie war zutiefst verletzt und wusste nicht, was sie von seinem Benehmen halten sollte. War das noch derselbe Mann, der sie in der Nacht leidenschaftlich geliebt und sie gebeten hatte, seine Frau zu werden?
Sie nahm sich vor, sehr früh aufzustehen, ihn zur Rede zu stellen und einige Antworten zu verlangen, ehe er die Villa verließ. Nachdem sie geduscht und sich die Zähne geputzt hatte, zog sie ein weites T-Shirt über und legte sich hin. Sie war zu aufgewühlt, um jetzt noch, zu dieser späten Stunde, zu ihm ins Arbeitszimmer zu gehen und ihn zu fragen, was los sei.
Nicht ein einziges Mal hatte er gesagt, er liebe sie, wie ihr plötzlich einfiel. Es beunruhigte und verunsicherte sie. Doch dann mahnte sie sich, ruhig zu bleiben und nicht die Nerven zu verlieren. Wenn Cesare sie nicht liebte, hätte er sie nicht gebeten, seine Frau zu werden. Wahrscheinlich war er zu sehr mit der bevorstehenden Geschäftsreise beschäftigt und hatte kaum Zeit für etwas anderes.
Weshalb sollte er sich auch Gedanken über seine Verlobte machen? Vermutlich war er der Meinung, er hätte deutlich genug zum Ausdruck gebracht, was er für sie empfand. Wenn er merkte, wie verunsichert sie war, was seine Gefühle betraf, würde er sich sicher nur ärgern. Er sollte nicht glauben, sie erwarte von ihm, dass er mehr Zeit für sie hatte. Und er sollte auch nicht befürchten müssen, sie mache ihm eine Szene, wenn er es wagte, länger zu arbeiten und später nach Hause zu kommen.
Nachdem sie sich vorgenommen hatte, vernünftig zu sein, knipste sie die Nachttischlampe aus und schloss die Augen. Doch als wenig später die Tür geöffnet wurde und Cesare hereinkam, richtete Milly sich im Bett auf. Im Schein der Flurlampe hinter ihm sah sie, dass er einen Bademantel anhatte. Er machte die Tür hinter sich zu, durchquerte das dunkle Zimmer und blieb an Millys Bett stehen.
„Verzeih mir, mein Liebling“, bat er sie leise, während er sie in die Arme nahm und an sich zog. „Es tut mir leid, dass ich dich ignoriert habe. Aber wenn ich dich nur ansehe oder mit dir rede, kann ich meine Gefühle für dich nicht verbergen. Nur weil wir vereinbart haben, meine Großmutter vorerst noch nicht in unsere Heiratspläne einzuweihen, habe ich mich so abweisend verhalten. Im Allgemeinen hat sie ein gutes Gespür für solche Dinge.“ Er atmete tief ein und aus, und sie spürte seinen warmen Atem an ihren Wangen. „Verzeihst du mir?“
„Natürlich! Ich verzeihe dir alles.“ Milly schmiegte sich an ihn, schob
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