Romana Exklusiv Band 240
kümmerte sich schon wieder um den Garten und hatte einige Änderungen veranlasst, die sie Milly unbedingt zeigen wollte. Und das bedeutete, Cesare konnte die Verlobung bekannt geben und den Termin für die Hochzeit festsetzen.
Milly war plötzlich ganz aufgeregt. Er war ein wunderbarer Mann, und er wollte sie heiraten! Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Spüle und dachte über Cesare nach, der ihr Leben so sehr verändert hatte. Der Tee und die drei Möbelpacker, die gerade das alte Sofa mit viel Getöse die schmale Treppe hinuntertrugen zu dem Möbelwagen, der vor dem Haus stand, waren vergessen. Sie malte sich aus, wie sie in einem wunderschönen weißen Brautkleid durch die Kirche auf Cesare zuging, der am Altar auf sie wartete und sie mit den dunklen Augen voller Liebe ansah.
„Milly!“
Sie versteifte sich, und ihr stockte der Atem. Unvermittelt kehrte sie in die Wirklichkeit zurück. Nur ein einziger Mensch konnte ihren wenig schönen Namen so aussprechen, dass er wie ein ganz besonderer klang. Und nur die Stimme eines einzigen Mannes verursachte ihr eine Gänsehaut. Cesare war da!
Und dann geriet sie in Bewegung, lief aus der Küche, die Holztreppe hinunter und geradewegs in seine Arme. Ohne zu zögern, senkte er den Kopf und küsste Milly so lange und leidenschaftlich, dass sie sich wie betäubt fühlte.
„Danach habe ich mich gesehnt, mein Liebling“, erklärte er schließlich rau. Er packte sie an den Armen und hielt Milly etwas von sich ab, um sie besser betrachten zu können. „Du bist viel zu schön!“ Er ließ den Blick über das elegante helle Leinenkostüm gleiten, die bis zur Taille reichende Jacke und den knielangen Rock. „Das steht dir gut. Du verstehst es, dich geschmackvoll zu kleiden, wenn du nicht jeden Cent dreimal umdrehen musst.“
Milly errötete vor Unbehagen. Er sollte sie nicht für geldgierig halten. Das Kostüm war sehr teuer gewesen, und sie hatte lange überlegt, ob sie es überhaupt kaufen sollte. Doch Cleo hatte sie überredet und gesagt: „Das musst du nehmen! Es sitzt perfekt und steht dir gut.“ Doch sie hatte Hemmungen, das Geld, das Cesare ihr zur Verfügung gestellt hatte, auszugeben.
„Cleo und ich waren vor der Hochzeit einen Tag in London“, berichtete sie. „Dort habe ich mir die neue Frisur machen lassen.“ Und es hat ein kleines Vermögen gekostet, fügte sie insgeheim hinzu. Sie erinnerte sich daran, wie schuldig sie sich gefühlt hatte, als sie den hohen Betrag auf der Rechnung gesehen hatte. Sie gestand sich jedoch ein, dass der Friseur in London gute Arbeit geleistet hatte.
„Außer diesem Kostüm habe ich mir noch einige Outfits gekauft“, gab sie mit wachsendem Unbehagen zu.
„Liebes, mach dir doch deswegen keine Gedanken.“ Er küsste sie wieder und blickte ihr dann lächelnd in die Augen. „Als meine Frau erwarte ich von dir, dass du nur das Beste trägst und dich elegant kleidest. Ich verlange es sogar“, erklärte er energisch und trat zur Seite, um einen der Möbelpacker vorbeizulassen, der die zusammengerollten Brücken in den Transporter trug.
„Wir haben den Tee gefunden, Ms Lee! Danke.“ Der Mann blinzelte ihr freundlich zu.
„Wie lange brauchen Sie noch?“, fragte Cesare.
„Wir sind gleich fertig.“
Cesare sah auf die goldene Armbanduhr. „In fünf Minuten?“
„Ja. Länger brauchen wir bestimmt nicht mehr.“
„Bist du reisefertig?“, wandte Cesare sich dann an Milly.
„Natürlich. Ich muss nur noch den Koffer holen.“ Auch der war neu und größer als der alte, damit alles, was sie gekauft hatte, hineinpasste. Wieder errötete sie und versuchte sich zu überzeugen, dass Cesare ihr das Geld zur Verfügung gestellt hatte, damit sie es ausgab. Dennoch hatte sie Schuldgefühle. Sein Reichtum bedeutete ihr nichts. Sie würde ihn auch heiraten, wenn er bettelarm wäre. Sie scheute sich nicht, zu arbeiten und ihr Geld selbst zu verdienen.
Während sie die Treppe hinauflief, überlegte sie, warum er es so eilig hatte. Konnte er es nicht erwarten, mit ihr allein zu sein? Sie bekam Herzklopfen. Wahrscheinlich hatte seine Großmutter ihm erzählt, dass sie heute die Wohnung ausräumen ließ und morgen nach Italien zurückkommen wollte. Würden sie zusammen zurückfliegen? Jedenfalls hatte die Eile, die er an den Tag legte, auch etwas Gutes: Milly hatte keine Zeit, der Vergangenheit nachzutrauern und sich den Erinnerungen hinzugeben.
Cesare folgte ihr und trug den Koffer nach unten. Milly schloss die Wohnung
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