Romana Exklusiv Band 240
hatte, war ihm klar, dass diese nur noch den einen Wunsch hatte, mit dem nächsten Flugzeug nach England zurückzufliegen.
Die kurze Strecke zum Flughafen schien endlos lang zu sein. Er fluchte leise, ehe er sich nach vorn beugte und den Fahrer aufforderte, schneller zu fahren und sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Der junge Mann am Empfang hatte ihm gesagt, die Signorina hätte den Flieger nach London erreichen wollen. Und der startete in fünfzehn Minuten.
Frustriert biss er die Zähne zusammen. Selbst wenn sich wie durch ein Wunder der Abflug verzögerte und er mit Milly reden konnte, war sehr fraglich, ob er ihr Vertrauen zurückgewinnen konnte nach allem, was Jilly ihr vorgelogen hatte. Das Schlimmste war, dass die Geschichte, die Jilly erfunden hatte, relativ plausibel klang. Schon als seine Großmutter damals darauf bestanden hatte, diese Frau einzustellen, hatte er ein ungutes Gefühl gehabt und befürchtet, es würde Ärger geben. Sie war eine Betrügerin, konnte sehr geschickt lügen, war egoistisch und dachte nur an sich. Milly hingegen war ein warmherziger, liebevoller, ehrlicher und rücksichtsvoller Mensch. Er liebte sie mehr als alles auf der Welt.
In dem Moment, als sie vor dem Abflugterminal vorfuhren, sollte die Maschine starten, wie Cesare mit einem Blick auf die Uhr feststellte. Völlig frustriert ballte er die Hände zu Fäusten. Doch er gab nie auf. Er hatte sowieso vorgehabt, mit seinem Privatjet in einer Stunde nach London zu fliegen. Also würde er nicht viel später dort ankommen als sie. Natürlich hatte er keine Ahnung, wo Milly wohnen oder übernachten würde, denn das Apartment hatte sie aufgegeben. Aber er würde ihre Freundin finden, auf deren Hochzeit sie gewesen war, und diese Frau half ihm bestimmt weiter.
Plötzlich erblickte er Milly und konnte sein Glück kaum fassen. Wie verloren stand sie draußen vor dem Terminal. Nachdem der Chauffeur den Wagen angehalten hatte, sprang Cesare heraus. Ihm floss das Herz über vor Liebe, während er auf sie zulief. Und dann hob sie den Kopf und sah Cesare an. Er hätte schwören können, dass sich so etwas wie Erleichterung in ihrem Gesicht spiegelte.
Er wollte sie in die Arme nehmen, sie an sich pressen und sie nie wieder loslassen. Doch die Situation war zu heikel. Zuerst musste er ihr Vertrauen zurückgewinnen. Das hatte absolute Priorität.
„Ich wusste nicht, ob ich dich noch antreffen würde“, sagte sie leise. „Ich wollte zum Hotel zurückfahren.“
„Aber ich hätte dich gefunden, mein Liebling. Ich hätte dich überall gesucht.“
Milly blickte ihm in die Augen, in denen es liebevoll aufleuchtete. „Ich hatte beschlossen, nach England zurückzufliegen. Doch plötzlich wurde mir bewusst, dass du mich nie mit Jilly zusammengebracht und mich mit ihr allein gelassen hättest, wenn das, was sie mir erzählt hat, wahr wäre. Du hättest mir noch nicht einmal verraten, dass du sie aufgespürt hast.“
Cesare musste sich sehr beherrschen, sie nicht an sich zu reißen und zu küssen.
„Ich habe dir den wunderschönen Ring vor die Füße geworfen und dich beleidigt, ohne dich zu fragen, ob es stimmte, was Jilly behauptet hat. Angeblich hast du ihr einen Heiratsantrag gemacht und sie verlassen, als sie von dir schwanger war. Ich habe es ihr geglaubt. Es tut mir so leid.“ Sie senkte den Kopf.
Jetzt zögerte er nicht mehr, sie zu umarmen. „Mein Liebling, du glaubst mir und vertraust mir wieder, das ist das Wichtigste“, flüsterte er an ihren Lippen. „Ich habe Jilly dazu gebracht, zuzugeben, dass sie dich belogen hat. Im ersten Moment war ich wütend auf dich, weil du mir all die Schlechtigkeiten zugetraut hast. Dann gewann mein gesunder Menschenverstand die Oberhand.“ Er legte ihr den Finger unters Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Mir wurde bewusst, wie überzeugend ihre Lügen klingen, und ich konnte mir gut vorstellen, dass du nicht nur schockiert, sondern auch verletzt warst und glauben musstest, ich hätte dich belogen und betrogen. Doch ich schwöre, ich habe deine verdammte Schwester kein einziges Mal angefasst. Das ist dir sicher mittlerweile klar geworden. Ich liebe dich von ganzem Herzen und wünsche mir, dass du meine Frau wirst. Einverstanden?“
„Ja.“ Sie liebte ihn mehr als alles auf der Welt. Langsam hob sie die Hände und fuhr ihm durch das dunkle Haar. Sogleich senkte er den Kopf und küsste sie so leidenschaftlich und besitzergreifend, dass sie vor Freude und Glück
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