Romana Extra Band 1
Schönheitsoperation gestorben. Und die Frau, mit der er phasenweise zusammen war, hatte ihn endgültig verlassen, da sie jemanden kennengelernt hatte, den sie liebte und der sie ebenfalls liebte.
Mark hatte das Gefühl, als wäre das Fundament, auf dem er sein Leben aufgebaut hatte, fortgespült worden. Er ballte eine Hand zur Faust. Verflixt, er würde mit der Situation klarkommen. In einer ähnlichen Lage hatte er es schon einmal geschafft. Nämlich damals nach dem Tod seines Bruders, als er seine Träume und Ziele aufgegeben hatte, um dessen Platz in der Familie einzunehmen.
Er würde sein Wort halten und die Biografie schreiben. Aber allein. Was er jetzt ganz bestimmt nicht brauchen konnte, war eine fremde Frau, die seine Privatsphäre störte. Und je schneller er sie davon überzeugte, dass der Verleger sich irrte und sie hier nicht benötigt wurde, desto eher hatte er seine Ruhe.
Lexi beobachtete vom Wohnzimmer aus, wie Mark Belmont mit ihrem Handy am Ohr die Terrasse auf und ab lief. Hoffentlich gelang es ihr weiterhin, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sie beeindruckte.
In der weißen Leinenhose und dem hellblauen Poloshirt machte er eine ausgezeichnete Figur. Seine kurzen Haare – dunkelbraun und leicht gewellt – waren perfekt geschnitten, wohingegen das von der Sonne gebräunte Kinn kleine Stoppeln aufwies. Offenbar hatte er sich heute noch nicht rasiert. Was ihn nur noch männlicher wirken ließ.
Es war ihr richtig erschienen, seinen Verleger anzurufen, damit die beiden einiges klären konnten. Sie hatte kurz selbst mit ihm geredet und ihr Handy dann an Mark weitergereicht, der umgehend nach draußen verschwunden war. Aber seiner Miene nach zu schließen war er nicht gerade erfreut zu hören, dass ihre Beauftragung kein Scherz war.
Doch wusste sie immer noch nicht, wobei sie ihm eigentlich helfen sollte. Schrieb er ein Buch über sich, ging es um die Geschichte seiner Familie oder tatsächlich um die Biografie seiner Mutter?
Sie sah angestrengt zu ihm hinüber und versuchte, die Antwort in seinem Gesicht zu lesen. Dort spiegelten sich Ärger und Schmerz. Ja, vermutlich handelte es sich um die Biografie seiner Mutter.
Und wenn er es schaffte, sich mit seiner verstorbenen Mutter zu befassen, würde sie ihr Bestes geben, damit das Buch so gut wie möglich wurde. Wenn nötig auch im Alleingang, denn es war fraglich, ob er sehr kooperativ sein würde.
Geistesabwesend stand Mark auf der Terrasse und tippte sich mit dem Handy immer wieder an den Kopf.
„Brauchen Sie mein Telefon nicht mehr?“, erkundigte sich Lexi freundlich, während sie nach draußen kam. „Es funktioniert für gewöhnlich nicht besonders gut, nachdem man es als Schlagstock benutzt hat.“
Mark ließ den Arm sinken und starrte den Apparat an. Er hatte noch nie mit einem pinkfarbenen Handy telefoniert. Die Versuchung war groß, es samt seiner Eigentümerin in den Pool zu werfen.
Aber dann besann er sich auf seine gute Erziehung, drehte sich um und legte das Handy in Lexis geöffnete Hand. Anerkennend stellte er fest, dass sie nicht süffisant lächelte. In ihrem Gesicht spiegelten sich professionelle Neutralität und Gleichmütigkeit. Dieser Ausdruck war ihm durchaus vertraut. Die Führungskräfte von Belmont Investments setzten ihn auf, wenn sie in Meetings einige seiner risikoreicheren Ideen diskutierten.
Nur handelte es sich dieses Mal nicht um eine geschäftliche Angelegenheit, sondern um eine sehr private. Schon bei der Vorstellung, jemandem seine tiefsten Gefühle für seine Eltern zu offenbaren, sträubte sich alles in ihm.
Diese junge Frau in dem seltsamen Outfit war einfach hier hereingeschneit. Cassie vertraute der Agentur, die sie zu ihm geschickt hatte. Doch er hatte von der ganzen Sache nichts gewusst.
Wie er es hasste, wenn man hinter seinem Rücken etwas plante, das ihn betraf. Was seine Schwester sehr gut wusste. Trotzdem hatte sie es – sicher in bester Absicht – getan. Das war nicht so leicht zu verdauen.
Ein leises Klicken riss Mark aus seinen Gedanken. Er sah zu Lexi hinüber, die auf ihrem Handy herumtippte, wobei ihre Fingernägel in der Sonne genauso violett glänzten wie die eine oder andere Haarsträhne.
„Ich bin gleich für Sie da, Mr Belmont. Ich versuche, das nächstgelegene Hotel ausfindig zu machen.“ Sie blickte ihn an und lächelte ansatzweise. „Oder können Sie mir eines empfehlen? Bitte entschuldigen Sie, dass ich noch kein Zimmer reserviert habe. Aber der Auftrag
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