Romana Extra Band 1
Aktionen ihres Vaters nicht verantwortlich – war es noch nie gewesen. Sie würde nicht zulassen, dass die Vergangenheit ihren Job ruinierte. Dieser Auftrag war wichtig für sie. Es wäre dumm von ihr, wenn sie sich von ihrem Vater um die Chance bringen ließe, ihren Traum zu verwirklichen.
Lexi öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, schloss ihn aber wieder und rieb sich den Nasenrücken. „Oh, nein.“ Sie schüttelte bedächtig den Kopf. „Das würde mir die Agentur nicht antun.“
„Die Agentur? Sind Sie in der richtigen Villa? Auf der richtigen Insel? Im richtigen Land?“
Sie lachte leise. „Lassen Sie mich raten.“ Ihre Stimme klang jetzt ruhiger und fester. „Könnte es sein, dass Sie in den letzten achtundvierzig Stunden keinen Kontakt zu ihrem Verleger hatten?“, fragte sie, und er wirkte erstmals für einen kurzen Augenblick verunsichert.
„Mit meinem Verleger? Wovon reden Sie?“
Lexi legte das gerahmte Foto aufs Sofa, holte einen Tablet-PC aus ihrer roten Umhängetasche und fuhr mit dem Zeigefinger über den Touchscreen. „Brightmore Press. Klingelt bei dem Namen etwas bei Ihnen?“
„Vielleicht. Und was spielt das für eine Rolle?“
Eine große, dachte sie. Wie es schien, war er tatsächlich der mysteriöse Prominente, dem sie helfen sollte. Was für ein Pech. Aber sie brauchte diesen Auftrag. Ein Haus mitten in London zu unterhalten, war nicht billig. Außerdem würde die versprochene Prämie dazu beitragen, dass sie schneller mit der Renovierung beginnen konnte. Je früher sie ihr eigenes Arbeitszimmer hatte, in dem sie sich dem Schreiben von Kinderbüchern widmen konnte, umso besser. Wenn sie diesen Job jetzt nicht machte, würde es sie um Monate zurückwerfen.
Starr blickte sie Mark einige Sekunden lang an, bevor sie laut seufzte. „Oje. Ich hasse es, wenn das passiert. Es erklärt jedoch, warum Sie mich nicht am Hafen abgeholt haben.“
„Warum ich Sie nicht am Hafen abgeholt habe? Wieso hätte ich das tun sollen?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie haben jetzt genau zwei Minuten, um meine Fragen zu beantworten, bevor ich Sie von meinem Anwesen entferne. Und denken Sie nicht, ich würde es nicht tun. Ich habe mehr Zeit mit Pressekonferenzen zugebracht, als mir lieb ist. Wenden Sie sich an mein Büro. Dort gibt es ein Verzeichnis meiner Stellungnahmen zu allen möglichen Themen. Ich beabsichtige nämlich nicht, Ihnen ein Interview zu gewähren. Noch dazu, wo Sie offenbar darauf aus sind, mein Eigentum zu beschädigen.“
„Ihr Eigentum? Oh, Entschuldigung.“ Lexi schob den Computer zurück in ihre Tasche und nahm den Bilderrahmen. „Ich habe geklopft, aber niemand hat reagiert, und die Tür stand offen. Das ist ein wunderschönes Familienfoto“, fuhr sie fort, während sie es an seinen Platz zurückstellte. „Ich musste es mir einfach näher ansehen.“ Sie zuckte die Schultern. „Sie sollten allerdings mehr auf die Sicherheit achten.“
„So? Vielen Dank für den Rat. Doch sind Sie hier nicht in der Stadt. Wir verschließen unsere Türen nicht. Aber hätte ich gewusst, dass ich Besuch bekommen würde, hätte ich womöglich zusätzliche Vorkehrungen getroffen. Und nun sollten Sie endlich meine Fragen beantworten. Nämlich, wer Sie sind und was Sie hier wollen. Wenn nicht, freuen sich unsere zwei charmanten Inselpolizisten bestimmt darüber, Sie erst einmal in Gewahrsam zu nehmen.“
Er wollte sie der Polizei übergeben? Argwöhnisch blickte Lexi ihn an. Ja, er schien es ernst zu meinen. „Also gut. Es tut mir leid, aber Ihre Leute haben Sie über ein paar wichtige Dinge nicht auf dem Laufenden gehalten. Ihr Mr Brightmore hat meine Agentur angerufen, die wiederum mich angewiesen hat, nach Paxos zu reisen. Es geht um ein Buch, das offenbar schon vor anderthalb Monaten hätte fertig geschrieben sein sollen. Und im Verlag macht sich langsam ein wenig Verzweiflung breit, da man das Manuskript bis allerspätestens August braucht.“
Sie lächelte Mark an. „Darf ich mich vorstellen? Alexis Sloane, auch Lexi genannt. Ghostwriterin der Extraklasse. Ich bin hier, um einen Klienten, schätzungsweise Sie, bei einem Buch zu unterstützen.“
„Natürlich habe ich dir nicht erzählt, was der Verleger angeleiert hat, Bruderherz. Mir war nur zu klar, wie du reagieren würdest.“
„Cassie, wie konntest du mir das antun? Du weißt genau, dass diese Biografie viel zu persönlich ist, um jemanden um Hilfe zu bitten. Warum bin ich wohl nach Paxos
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