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Romana Extra Band 2

Romana Extra Band 2

Titel: Romana Extra Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Christina Hollis , Lucy Gordon
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besser kannte als viele andere Menschen auf der Welt.
    Nein, diese Frau interessierte sich nur so lange für andere, wie sie ihren Zwecken dienten. Und sobald das nicht mehr der Fall war, warf sie Menschen einfach weg wie ein benutztes Papiertaschentuch.
    Ja, dachte Alejandro wütend. Diese Beschreibung trifft es wahrhaftig am besten. Sie benutzte Menschen. Auch jetzt wieder. Es ging ihr nicht um die Kinder, es ging ihr nicht darum, etwas Gutes zu tun. Es ging ihr einzig und allein darum, ihre Agentur, die sie offensichtlich in Grund und Boden gewirtschaftet hatte, mit allen Mitteln zu retten. Nicht mehr und nicht weniger.
    Concho! rief er sich zur Ordnung, als er seinen Wagen auf dem Parkplatz der Segelschule abstellte. Nach Hause fahren mochte er noch nicht, er hätte ohnehin nicht schlafen können. Stattdessen wollte er die Zeit nutzen, einige Unterlagen durchzugehen. Und weiter über die Zukunft seines Unternehmens nachzugrübeln.
    Zu seiner Überraschung wurde er trotz der späten Stunde bereits ungeduldig von Jaime erwartet. Der Spanier saß in seinem Büro und sprang hastig von seinem Stuhl auf, als er Alejandro hereinkommen sah.
    „Da bist du ja endlich!“ Seufzend fuhr Jaime sich durchs Haar. „Ich habe über eine Stunde lang versucht, dich zu erreichen.“
    „Ich hatte mein Handy zeitweise ausgeschaltet. Was gibt es denn so Dringendes?“ Alejandro versuchte, beiläufig zu klingen, doch er wusste, dass sein Freund und Angestellter nicht zu den Menschen gehörte, die sich ohne Grund über etwas aufregten.
    „Diese Firma, die vor ein paar Wochen wegen eines Segelkurses im Rahmen ihres Betriebsausfluges angefragt hat …“
    „Sí!“ Alejandro nickte. Eine düstere Ahnung stieg in ihm auf. „Was ist damit?“
    „Der Manager hat vorhin angerufen und mir mitgeteilt, dass er es sich anders überlegt hat.“
    Alejandro hielt die Luft an. Genau das hatte er befürchtet. Ihm war durchaus klar, was der Verlust eines Auftrags in dieser Größenordnung für seine Segelschule bedeutete. Doch er wollte sich seine Bestürzung nicht anmerken lassen. „Nun, wir können ihn nicht zwingen, bei uns zu buchen“, erwiderte er scheinbar gelassen – in Wirklichkeit aber brodelte es in ihm.
    „Das ist noch nicht alles“, fuhr Jaime fort. „Als ich ihn nach den Gründen gefragt habe, sagte der Mann, dass ihm ein besseres Angebot von Ramón Díaz vorliegt.“
    „Lass mich raten“, sagte Alejandro. „Díaz hat ihm angeboten, den Lehrgang persönlich zu leiten, stimmt’s?“
    „Ganz genau.“
    Alejandro konnte sich nicht länger beherrschen. „Díaz, immer wieder Díaz!“, brüllte er und ballte die Hand zur Faust. „Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein, wer er ist? Kommt hierher und zerstört alles, was …“ Er schüttelte den Kopf und winkte ab. „Ach, das bringt doch auch nichts.“ Er zuckte die Schultern und versuchte, sich einigermaßen zu beruhigen. „Nun, wie dem auch sei. Wir werden das schon verschmerzen …“
    Doch Jaime schüttelte den Kopf. „Alejandro, por favor  – wem willst du denn etwas vormachen? Wir wissen doch beide, wie es um die Schule bestellt ist. Lange wird es nicht so weitergehen können.“
    „Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?“
    Jaime schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, mein Junge, aber wenn du mich fragst, ist es hier nicht an uns, etwas zu tun, sondern einzig und allein an dir.“
    Alejandro kniff die Augen zusammen. Er wusste, worauf sein enger Vertrauter hinauswollte, und Wut keimte in ihm auf. Niemand wusste besser als Jaime, dass das, worauf er anspielte, schlicht unmöglich war.
    „Du weißt, was ich dazu zu sagen habe“, erwiderte er knapp. „Ich sage Nein, Jaime. Ich werde nicht mehr segeln. Nie wieder!“
    „Aber wenn du …“
    „No!“ Alejandro hob die Hand. „Das Thema ist für mich beendet, Jaime. Und jetzt geh bitte nach Hause. Buenas noches “
    Jaime kannte Alejandro lange genug, um zu wissen, dass jede weitere Diskussion überflüssig war.
    „Buenas noches“ , erwiderte er nur und verließ das Büro.
    Sobald er allein war, ließ Alejandro sich in seinen Schreibtischsessel sinken. Er wusste, dass er Jaime Unrecht tat, denn wenn er sich entschließen würde, wieder selbst zu segeln, wären die Probleme der Segelschule auf einen Schlag gelöst. Segelunterricht, den Alejandro Santiago persönlich erteilte, würde zweifelsohne Interessenten aus aller Welt anlocken. Es wäre ein unglaublicher Wettbewerbsvorteil für die Schule.
    Und

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