Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Extra Band 2

Romana Extra Band 2

Titel: Romana Extra Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Christina Hollis , Lucy Gordon
Vom Netzwerk:
Schrei, den dumpfen Aufprall, als der Segelbaum ihn am Kopf traf. Das Klatschen, mit dem er die Wasseroberfläche durchbrach.
    An die Ereignisse danach hatte Alejandro nur verschwommene Erinnerungen. Er wusste lediglich, dass er von Bord gesprungen war, um seinem Freund zu helfen – ebenso wie ein paar andere Mitglieder seiner Crew. Sie hatten getan, was sie konnten, doch für Estefan war jede Rettung zu spät gekommen.
    Und damit trug Alejandro nicht nur die Schuld am Tod seines Freundes – er war auch verantwortlich dafür, dass Estefans kleiner Sohn ohne seinen Vater aufwachsen musste.
    Seinen Vater, den er dringend gebraucht hätte …
    Der Wind war abgeflaut, und das Meer lag still und glatt da wie ein Spiegel. Die idealen Bedingungen also, trotz der späten Stunde.
    Setzt euch in Bewegung! versuchte Alejandro seinen Beinen zu befehlen, doch sie verweigerten ihm den Dienst. Es war genau wie all die anderen Male, die er nun schon in aller Heimlichkeit versucht hatte, den Kampf mit den Geistern seiner Vergangenheit aufzunehmen: Sein Puls raste wie verrückt, und sein ganzer Körper zitterte unkontrolliert. Der kalte Schweiß brach ihm aus, das Herz klopfte ihm bis in die Haarwurzeln, und er hörte das Rauschen des Blutes in seinen Ohren.
    Flach atmend stand er da und kämpfte gegen die Starre an, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Er fühlte sich wie ein Turnierpferd, das vor dem entscheidenden Hindernis scheute.
    Concho!
    Durch reine Willenskraft und mit zusammengebissenen Zähnen schaffte er es, eine Hand nach dem Geländer der Gangway auszustrecken. Seine Finger schlossen sich so fest um den Handlauf, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    Einen Schritt nur, beschwor er sich selbst. Komm schon, nur einen Schritt! Das kann doch nicht so schwer sein!
    Doch genau das war es. Nein, mehr noch: Es war schier unmöglich. Er stand da, schweißgebadet vor Anstrengung, doch durch nichts und niemanden schien sein Körper dazu zu bewegen zu sein, seine Befehle auszuführen.
    Nach einer Weile gab er es auf. Wieder einmal.
    Seufzend stieß er die Luft aus, die er ohne es zu merken die ganze Zeit über angehalten hatte, und ging zurück ins Büro. Eine Weile lang saß er noch grübelnd hinter seinem Schreibtisch, dann stand er auf, löschte alle Lichter und machte sich auf den Heimweg.
    Schlaf fand er in dieser Nacht jedoch kaum.

5. KAPITEL
    Die Uhr zeigte kurz vor neun, als Alejandro am nächsten Morgen vor der Agentur vorfuhr. Es versprach ein herrlicher Tag zu werden: Die Sonne stand strahlend am wolkenlosen Himmel. Vom Meer her wehte eine leichte Brise, die dafür sorgte, dass die Hitze erträglich blieb.
    Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht hatte Alejandro gleich um halb acht in der Zeitungsredaktion angerufen. Felipe Gonzales, Chefredakteur und ein alter Bekannter von ihm, traf erfahrungsgemäß als einer der Ersten an seinem Arbeitsplatz ein. So auch heute. Alejandro hatte ihm sein Anliegen geschildert, und sie waren übereingekommen, sich um zehn in der Redaktion in Palma zu treffen.
    Alejandro hatte geduscht und dann kurz bei Stephanie durchgeklingelt, die sich sofort fertig machen wollte. Als er den Wagen zum Stehen brachte, trat sie schon nach draußen.
    Abermals kam er nicht umhin, sie zu bewundern: Sie trug ein Ensemble aus beigefarbenem Leinen, der schmal geschnittene Rock endete knapp unterhalb ihrer Knie, der Blazer war tailliert und betonte ihre schlanke Figur. Das aquamarinfarbene Top aus Rohseide brachte ihre Augen zum Leuchten, und die Pumps mit den halbhohen Absätzen schafften die Gratwanderung zwischen professionell und sexy mühelos.
    Über der Schulter trug sie eine Tasche aus schwarzem Leder, groß genug, um einen Laptop und Unterlagen darin zu verstauen.
    „Guten Morgen.“ Sie würdigte ihn kaum eines Blickes, als sie einstieg und die Wagentür hinter sich zuzog. Doch Alejandro bemerkte, wie sich ihre Wangen mit einer feinen Röte überzogen. Sicher war es ihr unangenehm, wie der Abend gestern verlaufen war.
    Er kniff die Augen zusammen, als er daran denken musste, zu welchen Mitteln sie bereit war zu greifen, um ihre Interessen durchzusetzen. Sie hatte sich an ihn herangemacht, um ihn dazu zu bringen, bei der Regatta mitzusegeln. Es sollte ihr nicht nur unangenehm sein, sie sollte sich schämen!
    Knapp erwiderte er ihren Gruß und fuhr los.
    Die Fahrt nach Palma dauerte eine knappe Stunde, und nachdem Alejandro die ersten zehn Minuten, in denen bedrücktes Schweigen geherrscht

Weitere Kostenlose Bücher