Romana Extra Band 2
Larissa würde aufwachen, geweckt vom Zwitschern der Spatzen, die auf den roten Ziegeln herumhüpften.
Antonio atmete tief durch und joggte den Hügel wieder hinunter.
Als er das Haus betrat, hörte er Livia in der Küche herumwerkeln. Antonio ging nach oben in die Gästesuite. Er wollte schnell duschen und dann Larissa mit Frühstück im Bett überraschen. Stattdessen überraschte sie ihn. Während er sich noch einseifte, kam sie ins Bad.
„Antonio?“ Ihre Stimme klang heiser vor Verlangen.
Er seufzte. Genau, wie er es vorhergesehen hatte: Rührte man eine Jungfrau an, wurde sie so anhänglich wie ein Welpe und folgte einem überallhin. Doch als sie die Tür der Duschkabine öffnete und hereinkam, konnte er seine körperliche Reaktion nicht verbergen. Er nahm sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich, während das warme Wasser über sie beide strömte, dann schüttete er sich etwas von dem Zitrusduschgel in die Handflächen und begann, Larissa einzuseifen.
Den seidenweichen Schaum, der ihr über die Brüste und den Bauch rann, schöpfte Antonio auf und ließ die Hände über ihre Oberschenkel und den Po gleiten. Als er ihre empfindsamste Stelle berührte, schluchzte Larissa auf vor Erregung. Ihre Hingabe zu beobachten und zu wissen, dass er es noch schöner für sie machen konnte, bereitete ihm ebenso großes Vergnügen wie die Vorfreude auf seinen eigenen Höhepunkt.
„Du bist eine wundervolle sinnliche Frau“, flüsterte er rau. „Ich hatte noch nie eine so willige Partnerin.“
Verwirrt sah sie auf. Sie konnte kaum glauben, was sie gerade gehört hatte. „Wie bitte?“
„Wenn ich nicht so ein erfahrener Liebhaber wäre, würdest du mich auslaugen. Kein anderer Mann könnte mit dir fertig werden.“
„Meinst du das ernst?“
„Ich meine, dass man eine schöne und erregende Frau wie dich ohne Leibwächter nicht aus dem Bett lassen sollte.“
Mit einem erregten Seufzer sank sie ihm wieder in die Arme. Antonio hob sie hoch, sie legte ihm die Beine um die Taille und nahm seine Liebe entgegen.
Nein, nicht Liebe – Begierde, sagte sich Rissa hinterher, als sie in Handtücher gewickelt über den Flur gelaufen und wieder in ihrem Bett gelandet waren. Antonio wollte nur eine Affäre. Das war die Vereinbarung.
Rissa drehte sich auf die Seite, schloss fest die Augen und versuchte, nicht zu weinen.
10. KAPITEL
Am nächsten Tag wachte Rissa allein auf. Inzwischen wusste sie, dass Antonio einen leichten Schlaf hatte, und sie fragte sich, ob es an ihr lag. Als er ihr Kaffee und Brötchen brachte, hatte sie einen weiteren Grund zur Sorge. Antonio wirkte nervös und zerstreut. Der Traum ist vorbei, jetzt fängt der Albtraum an, dachte Rissa.
„Was ist los, Antonio?“
„Nichts. Ich brauche frische Luft, das ist alles“, erwiderte er kurz angebunden.
Sie bemühte sich, locker und unbeschwert zu klingen. Wenn er das Bedürfnis hatte, ihr zu entkommen, dann wollte sie ihn auf keinen Fall festhalten. „Warum machst du nicht eine Spritztour mit deinem Ferrari?“
„Ja, warum nicht? Wie schnell kannst du fertig sein? Ich hole den Wagen.“
„Du willst, dass ich mitkomme?“
Seine Miene war unergründlich. „Ja.“
Auf der Rückfahrt mussten sie oberhalb von Monte Piccolo tanken. Rissa stieg aus, um sich die Beine zu vertreten. Der leichte Wind, der immer zwischen den Hügeln wehte, hob ihren dünnen Baumwollrock an, als sie an einem Zeitungsständer stehen blieb und die Schlagzeilen las. Unbeabsichtigt weckte sie das Interesse mehrere Männer, die im Schatten eines alten Walnussbaums Kaffee tranken. Sie ging weiter, um sich an die Steinmauer zu lehnen, die entlang der Landstraße verlief. Antonio ließ sie die ganze Zeit nicht aus den Augen.
„Los. Wir fahren nach Hause.“
Rissa beobachtete ihn argwöhnisch, während sie die Tankstelle verließen. Sie fand es seltsam, dass er den Palazzo anscheinend als sein Zuhause betrachtete. Andererseits wohnte er seit Monaten auf dem Anwesen. Vom Bauteam war er der Einzige, der noch geblieben war. Nach wochenlangen Abriss- und Umbauarbeiten kehrte jetzt Ruhe ein, doch anstatt sich über ihr schönes neues Heim zu freuen, wurde Rissa immer trauriger. Wie ihr erster italienischer Sommer und die Schwalben würde auch Antonio bald fortziehen.
„Inzwischen denke ich anders über unsere Vereinbarung.“
Jetzt kam es. Er würde die Affäre beenden. Rissa versuchte, ihre Anspannung zu verbergen und ihn durch Schweigen zum Weitersprechen zu
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