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Romana Extra Band 3

Romana Extra Band 3

Titel: Romana Extra Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way , Penny Roberts , Kathryn Ross , Lucy Ellis
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bilde dir das ja nicht ein. Du bist für dich selbst verantwortlich.“
    Es war hoffnungslos. Mel spürte, dass es auch diesmal zu keiner Verständigung kommen würde. „Dann muss ich wohl akzeptieren, dass alles an dir falsch ist?“, fragte sie.
    „Schluss jetzt!“, fauchte Sarina. „Sag nichts mehr … Ich bin keine schlechte Frau … nur eine andere. “
    „Vielleicht sogar eine Mörderin?“ Das war ironisch gemeint, aber das Blut schoss Sarina ins Gesicht, als hätte Mel ihrem wundesten Punkt getroffen.
    „Wie kannst du es wagen, so etwas zu sagen! Ich wurde schwanger. Das war es!“ Ihre Stimme bebte. „Für dieses Vergehen zeigten meine Eltern weder Mitleid noch Verständnis. Ich war ihre kleine Prinzessin. Sie hatten mich angebetet, aber plötzlich wurde Hass daraus. Ich sehe noch das angewiderte Gesicht meines Vaters vor mir. Er raste vor Zorn. Er reagierte wie ein betrogener Liebhaber!“
    Mel wäre am liebsten im Erdboden versunken und suchte nach den richtigen Worten. „Soll ich das wirklich glauben?“
    Sarina lachte höhnisch. „Es ist mir egal, ob du das glaubst. Ich hatte damals Angst, nahm aber nicht an, dass es noch schlimmer kommen würde. Meine Mutter hatte sich nie gegen meinen Vater aufgelehnt. Sie war unfähig, mich oder sich selbst zu verteidigen. Mireille Langdon – möge sie in der Hölle schmoren! – war nicht die Erste, die mich eine Schlampe nannte. Nein, das war meine eigene Mutter! Meine Eltern ließen mich im Stich, und das vergesse ich ihnen nie!“
    „Erzähl mir mehr“, bat Mel. „Ich verurteile dich nicht. Sag mir, wer mein Vater ist, wenn Mike Norton es nicht war.“
    „Er war feiger, als ich gedacht hatte“, antwortete Sarina verächtlich.
    „Dann stimmt es? Mike war nicht mein Vater?“
    „Kommt es darauf an?“ Sarina konnte nur noch mühsam sprechen. „Ich habe damals furchtbar gelitten, und das darf sich nie wiederholen. Ich muss deine Fragen nicht beantworten. Mit dir habe ich nur Probleme gehabt.“
    Mel sank in sich zusammen. „Etwas Schlimmeres kann eine Mutter ihrer Tochter nicht sagen.“
    Sarina stand auf. „Du erwartest zu viel von mir, Amelia. Mehr wirst du nicht von mir erfahren. Es gibt Dinge, die man besser auf sich beruhen lässt.“
    Die Trauergäste reisten aus allen Himmelsrichtungen an – Familienmitglieder, Freunde, Vertreter der reichen Rancherfamilien, Geschäftspartner, Anwälte und sogar einige Prominente. Alle wollten dem Verstorbenen, der zu Lebzeiten ein gewaltiges Imperium beherrscht hatte, ihren Respekt erweisen.
    Das große Haus bot kaum Platz für die vielen Gäste, bei denen die ernste Stimmung nicht lange anhielt. Es wurde gegessen und getrunken, und zwar so reichlich, als stünde eine Hungersnot bevor.
    Mel sah sich nach ihrer Mutter um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Sarina blieb verschwunden. Sie war nicht mehr Wirtschafterin auf Kooraki und damit automatisch in eine neue Rolle geschlüpft. Sie erwartete, dass Gregorys Vermächtnis ihr eine unabhängige Zukunft ohne alle Verpflichtungen garantierte. Mel wagte nicht, Vermutungen über die Höhe des Erbes anzustellen, aber sie ging davon aus, dass es Millionen sein würden. Die hässlichen Gerüchte über Gregory und seine Geliebte würden dadurch neue Nahrung bekommen.
    Ab und zu begegnete sie Devs Blick. Sie beobachteten einander, ohne dass einer die Nähe des anderen suchte. Es genügte Mel, seine Gegenwart zu spüren. Außerdem gehörte sie nicht zur Familie. Es war Avas Aufgabe, herumzugehen und Beileidsbekundungen entgegenzunehmen.
    Ava trug ein elegantes schwarzes Kleid, das in starkem Kontrast zu ihrem blonden Haar und ihrer zarten, hellen Haut stand. Den schwarzen Hut hatte sie abgenommen. Dabei hatten sich einige Haarsträhnen gelöst, die jetzt ihr hübsches Gesicht wie Goldfäden umschmeichelten.
    Ihr Ehemann Luke spielte wieder einmal den Charmeur. Es entging Mel nicht, dass er viel zu oft in ihre Richtung sah, aber das hatte er schon bei seiner Hochzeit getan. Er hatte sogar versucht, sie während des Empfangs zu küssen. Sie hatte es auf seinen übermäßigen Champagnerkonsum geschoben und die peinliche Angelegenheit schnell vergessen. Jetzt wurde ihr wieder klar, dass er der absolut falsche Mann für Ava war. Luke Selwyn war ein Mann ohne Format oder Integrität, und was noch schlimmer war – keine Frau war vor ihm sicher.
    Die Räume waren in ein Blumenmeer getaucht, die per Flugzeug geliefert worden waren. Ihr Duft erfüllte das ganze Haus und

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