Romana Extra Band 4 (German Edition)
Auskunft geben, was mit dir los ist, deshalb habe ich mir selbst geholfen.“
Verdammt, auch das noch, dachte er. „Wie hat er reagiert?“
„Er will zurückkommen.“
„Das ist doch lächerlich. Ich habe nur ein paar Kratzer.“
„Gio, deswegen hätte dich niemand ins Krankenhaus eingeliefert“, entgegnete Anita aufgebracht. Dann atmete sie tief durch, um sich zu beruhigen. „Deine Mutter hat ihm das Telefon aus der Hand gerissen, sie regt sich schrecklich auf. Ich habe ihr versprochen, dass du sie anrufst, sobald du kannst.“
Fast bereute Gio, sich an sie gewandt zu haben. Aber sie hätte sowieso herausgefunden, was passiert war.
„Du hättest ihn aus dem Spiel lassen sollen“, meinte er und seufzte.
„Als ich in der Notaufnahme anrief, um mich nach dir zu erkundigen, wollte man mir keine Auskunft geben und hat mich nach deinen Angehörigen gefragt. Um überhaupt etwas zu erfahren, habe ich Lucas Handynummer angegeben. Deshalb wusste er schon Bescheid.“
Natürlich hatte sie keine andere Wahl, überlegte er. Sobald nach seiner Einlieferung Klarheit über seine Identität geherrscht hätte, hätte man seinen Bruder informiert, weil dieser hier bekannt war.
„Dann erzähl mal, was passiert ist“, bat Anita ihn. Sie zog den Stuhl an sein Bett und setzte sich.
„Die frühere Geschäftspartnerin eines Klienten hat mir ihre Handtasche an den Kopf geschleudert“, antwortete Gio und lachte ungläubig.
„Ihre Handtasche?“
„Ja. Und es kommt noch schlimmer. Als ich ausweichen wollte, bin ich umgeknickt und auf meinen eigenen Müllbeutel gefallen. In Zukunft werde ich den Müll ganz bestimmt korrekt entsorgen.“
Anita blickte ihn fassungslos an. „Gio, wieso ziehst du es ins Lächerliche? Die Sache ist ernst. Was ist wirklich geschehen?“
Er lachte wieder. „Glaub mir, es ist die Wahrheit. Nach den fürchterlichen Schmerzen zu urteilen, könnte es wirklich ernst sein.“
„Was genau hat die Frau dir denn getan?“
„Nichts. Sie hat nur versucht, mich mit ihrer Handtasche niederzuschlagen. Wer weiß, was sich alles darin befand, sie war jedenfalls sehr schwer. Ich habe das Gleichgewicht verloren und bin auf den Müllbeutel gestürzt. Danach habe ich den Glassplitter aus der Wunde gezogen, was ein fataler Fehler war.“
Sie runzelte die Stirn. „Was für einen Glassplitter hast du wo herausgezogen, Gio?“
„Ganz oben in dem Müllbeutel lag eine leere Weinflasche, die zerbrochen ist. Als ich den Beutel unter mir weggeschoben habe, habe ich mir die Hand verletzt, und in meinem Oberschenkel steckte ein Splitter, den ich herausgezogen habe. Das hätte ich besser lassen sollen, denn er hatte die Arterie getroffen. Aber keine Sorge, mein bestes Stück ist unverletzt“, fügte er trocken hinzu.
„Solche Späße solltest du dir sparen, Gio. Wegen der verletzten Arterie hättest du verbluten können.“
Gio hob die rechte Hand, um sie auf ihre zu legen. Doch er hatte ganz vergessen, dass sie bandagiert war, und zog sie wieder zurück. „Setz dich auf die andere Seite“, bat er sie rau. Allerdings hing er dort am Tropf.
Dennoch war es die bessere Alternative. Nachdem Anita den Platz gewechselt hatte, verschränkte sie die Finger mit seinen.
Es fühlte sich wunderbar an. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie angespannt er gewesen war.
Sekundenlang schwiegen sie. Dann runzelte Anita wieder die Stirn, weil sie den Zusammenhang immer noch nicht verstand.
„Warum hat die Frau dich überhaupt angegriffen, Gio? War es etwa eine deiner Exfreundinnen?“
„Nein“, antwortete Gio belustigt. „Ich habe doch schon erwähnt, dass sie die frühere Geschäftspartnerin eines Klienten ist. Sie scheint schrecklich frustriert zu sein. Mein Klient und ich hatten heute ein Gespräch mit ihr, was auch der Grund dafür war, dass ich unsere Abreise um einen Tag verschoben habe. Sie musste letztlich klein beigeben und scheint nun davon überzeugt zu sein, dass ich sie hereingelegt habe.“
„Stimmt das denn?“
„Natürlich nicht. Ich habe nur sichergestellt, dass sie das von meinem Klienten bekommt, was ihr zusteht, nämlich nichts.“
„Oh. Und deshalb geht sie so brutal auf dich los?“
„Dass ich jetzt hier liege, ist letztlich meine eigene Schuld. Sie konnte nichts dafür, dass ich gestolpert und auf den Müllbeutel gestürzt bin. Glücklicherweise ist mein Knöchel nicht gebrochen, sondern nur verstaucht.“ Dennoch sind die Schmerzen kaum zu ertragen, fügte er insgeheim hinzu.
„Und was
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