Romana Extra Band 4 (German Edition)
jetzt ziemlich unpassend.“
Prompt verschwand der verlangende Ausdruck aus seinen Augen, und Alexei runzelte die Stirn. „Wovon redest du eigentlich?“
Sie atmete tief durch. „Dich zu heiraten, ohne dir von Nicky zu erzählen, war ein großer Fehler.“ Dann hob sie den Kopf und blickte ihn gequält an. „Aber zum Glück müssen wir ja nicht ewig damit leben.“
Er erstarrte. „Das heißt?“
„Du hattest recht. Wir sollten uns scheiden lassen.“ Schnell biss sie sich auf die bebende Unterlippe.
„Mit dem Gedanken habe ich nur gespielt, bevor ich von unserem gemeinsamen Kind erfahren habe!“, erklärte er heftig. „Nun kommt eine Scheidung für mich nicht mehr infrage.“
„Aber es klappt einfach nicht mit uns.“
„Und wessen Schuld ist das?“, fuhr er sie an.
„Jedenfalls nicht allein meine.“ Zornig funkelte Billie ihn an. „Dass du wieder mit Calisto intim bist …“
„Das bin ich nicht!“, fiel er ihr wütend ins Wort.
Regungslos erwiderte sie seinen Blick. „Ich kann diese Nähe zwischen euch nicht akzeptieren.“
„Du kannst es nicht … akzeptieren?“, wiederholte er rau.
„Wie du ganz richtig festgestellt hast, ist das Vertrauen zerstört“, erinnerte sie ihn angespannt. „Calisto war viele Monate lang ein wichtiger Teil deines Lebens – während ich schwanger war –, und ich weigere mich, wieder die zweite Geige zu spielen.“
Alexei machte eine wütende Geste. „Du bist meine Frau“, stieß er hervor. „Das sollte dir reichen.“
„Das tut es aber nicht. Ich fühle mich wie eine Nebenfrau. Du sagtest, ich hätte dich betrogen. Und kurz nachdem du mich geheiratet hast, hast du es schon bereut.“ Sie verzog die Lippen. „Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen.“
Für eine Weile herrschte unerträgliches Schweigen in der Kabine.
„Ich lasse mich nicht von dir scheiden“, verkündete Alexei schließlich spöttisch und herausfordernd zugleich.
„Mir macht es nichts aus, noch ein bisschen zu warten, bis alles geregelt ist“, sagte Billie resigniert. „Du kannst mich nicht daran hindern, die Scheidung einzureichen.“
Sie spürte seinen Zorn und beobachtete, wie er den Griff um sein Glas verstärkte und seine Fingerknöchel dabei weiß hervortraten. Er war ein Drakos, ein Alpha-Mann mit einer sehr starken Persönlichkeit, und zornig darüber, dass sie von Scheidung sprach, während er sie für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich machte. Obwohl sie das nachvollziehen konnte, hatte sie es satt, sich zu fügen und den Mund zu halten. Momentan konnte sie sich ein Leben ohne Alexei nicht vorstellen, aber sie würde mit der Zeit darüber hinwegkommen … Ja, das würde sie!
Am Flughafen Heathrow warteten bereits die Paparazzi. Blitzlichter zuckten auf, als Alexei Drakos sich zum ersten Mal seit der Freigabe des offiziellen Hochzeitsfotos mit seiner frisch angetrauten Ehefrau sehen ließ. Sie wurden mit Fragen bombardiert, und als einer der Journalisten sie auf ihr Kind ansprach, wandte Billie sich ab. Hatte es sich etwa schon herumgesprochen? Alexei hingegen blieb so plötzlich stehen, dass sie fast mit ihm zusammengestoßen wäre.
„Ja, ich habe einen Sohn“, verkündete er sichtlich stolz. „Er heißt Nikolos.“
Dann legte er den Arm um sie und führte sie weiter. „Du hättest mir sagen können, dass du es offiziell bekannt geben willst“, warf sie ihm vor.
„Es musste getan werden“, erwiderte er ungerührt. „Ich werde keine Spekulationen über seinen Vater dulden, wenn ich euch beide damit schützen kann.“
Nun würden also alle glauben, Alexei hätte sie ihres gemeinsamen Kindes wegen geheiratet. Und alle würden erfahren, dass sie von ihm schwanger geworden war, bevor er sich wieder mit Calisto versöhnt hatte. Seine Verwandten wären schockiert, aber es wäre nicht das erste Mal. Und sie würden ihn für einen Ehrenmann halten, weil er die Mutter seines Erstgeborenen geheiratet hatte. Billie fragte sich, warum sie sich überhaupt so viele Gedanken darüber machte, wenn sie ihrer Ehe doch keine Chance mehr gab.
„Wir fliegen morgen zurück nach Speros“, informierte Alexei sie, als sie in die wartende Limousine stieg.
Als Billie sich erschrocken zu ihm umdrehte, legte er die Hand auf ihre. „Nein …“, begann sie.
„Du kannst mich nicht drei Wochen nach der Hochzeit verlassen“, sagte er so unerwartet sanft, dass ihr ein Schauer über den Rücken rieselte.
„Und warum nicht?“ Trotzig funkelte Billie ihn
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