Romana Extra Band 4 (German Edition)
stahl.
„Kommen Sie“, sagte er und wies auf die Treppe, die zur Tür des Jets führte, „alles Weitere können wir während des Flugs besprechen.“
Sapphy sah sich ein letztes Mal um, um sich von der Gebirgskette zu verabschieden, die im Norden des Mailänder Flughafens Malpensa lag. Schon jetzt erschien ihr ihre Zeit bei Gianfranco Bacelli wie eine weit zurückliegende Erinnerung. Ein neues Abenteuer lag vor ihr, und sie konnte ihre Aufregung kaum unterdrücken, während sie vor Khaled die Stufen hinaufstieg.
Ihm gefiel, was sie trug. Das Hellrosa ihres Kleides passte hervorragend zu ihren blauen Augen und den blonden Haaren, und der Schnitt war feminin und zugleich elegant. Aber noch besser gefielen ihm die Rundungen, die sich bei jedem ihrer Schritte unter dem dünnen Stoff abzeichneten, der natürliche Schwung ihrer Hüfte, der die schmale Taille betonte.
Es war schon lange her, dass er eine Frau gehabt hatte. Viel zu lange.
Aber es würde sich lohnen, vier weitere Wochen zu warten.
Denn dann würde sie ihm gehören.
Das Flugzeug hob sanft vom Boden ab. Sapphy ließ sich in ihren Sessel zurücksinken und betrachtete die opulente Einrichtung. Die wenigen Ledersitze waren allesamt komfortabel und ließen ausreichend Beinfreiheit; der Tisch, an dem sie gerade saß und ein paar Skizzen zeichnete, war groß genug, um darauf ein mehrgängiges Menü zu servieren. Hinter ihr befanden sich ein Büro, komplett mit Computer und Faxgerät, und noch einige andere Räume, deren Funktion sie nur erahnen konnte. Scheich Khaled musste auf seinen Reisen auf nichts verzichten.
Und bis jetzt war er der perfekte Gastgeber gewesen. Er hatte sich um die Formalitäten ihrer Einreise gekümmert, hatte dafür gesorgt, dass sie während des Starts sicher auf ihrem Sessel angeschnallt war, und sich dann zurückgezogen, um ein paar Worte mit dem Piloten zu wechseln. Währenddessen hatte die aufmerksame Besatzung dafür gesorgt, dass es ihr an nichts fehlte.
Wenn das ein Vorgeschmack auf ihre Zeit in Jebbai war, hatte sie von Khaled nichts zu befürchten. Wahrscheinlich würde er die ganze Zeit über so beschäftigt sein, dass sie ihn kaum sehen würde.
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zum Cockpit, und Khaled erschien. Lächelnd kam er auf Sapphy zu, blieb neben ihr stehen und beugte sich zu ihr hinunter. Seine Hand lag auf ihrer Schulter, und er stand so dicht neben ihr, dass sie sicher war, er könne hören, wie heftig ihr Herz klopfte. „Sehr schön“, sagte er anerkennend, während er die Zeichnungen betrachtete, die auf dem Tisch vor ihr lagen.
Sie fuhr nervös mit der Zungenspitze über ihre trockenen Lippen. „Das sind nur ein paar erste Vorschläge, um herauszufinden, welchen Stil Ihre Verlobte bevorzugt. Ich kenne ja nicht einmal ihre Maße, deshalb kann ich nicht sagen, ob einige dieser Entwürfe vielleicht überhaupt nicht infrage kommen.“
Er schwieg ein paar Sekunden lang. Schließlich zeigte er auf ein Kleid mit gerafftem Oberteil und weit ausladendem Rock, dessen raffinierter Faltenwurf einen zusätzlichen Unterrock enthüllte. „Ich mag das hier.“
Aus dem Augenwinkel heraus konnte sie erkennen, dass er sie erwartungsvoll ansah. Sapphy nickte stumm. Es war der Entwurf, der ihr persönlich am besten gefiel. Er war von schlichter Eleganz und doch so glanzvoll, dass er einer Prinzessin zur Ehre gereicht hätte.
„Wenn Sie denken, dass es ihr steht …“
„Oh ja“, antwortete er, und seine Stimme klang leicht heiser. „Es wird perfekt an ihr aussehen.“
Sie hob den Blick. Er war ihr so nahe, dass sie seinen Atem auf ihrer Wange spüren konnte. Nahe genug, um ihr Spiegelbild in seinen dunklen Augen betrachten zu können. Und er machte keinerlei Anstalten, auf Abstand zu gehen, im Gegenteil. Wenn sie sich nicht täuschte, kam er sogar immer näher …
Das konnte unmöglich wahr sein! Sie drehte hastig den Kopf zur Seite und beugte sich vor, um die Papiere auf dem Tisch zu ordnen. „Ausgezeichnet. Dann werde ich von diesem Entwurf ausgehend weiterarbeiten. Jetzt brauche ich nur noch die notwendigen Maße, und dann kann ich loslegen.“
Während Sapphy so vor sich hinplapperte, dachte sie mit Schaudern an den Blick, mit dem er ihre Lippen angestarrt hatte. Er hatte doch nicht wirklich vorgehabt, sie zu küssen? Immerhin war er verlobt und würde in vier Wochen heiraten! Bestimmt hatte sie sich das nur eingebildet. Paolos Worte hatten sie völlig verwirrt.
Sie spürte, wie er sich erhob
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