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Romana Extra Band 5 (German Edition)

Romana Extra Band 5 (German Edition)

Titel: Romana Extra Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Leanne Banks , Barbara Wallace , Sarah Leigh Chase
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gewählt.“
    „Wirklich?“ Abby trank einen Schluck Kaffee, der überraschend gut war. Oder vielleicht war sie auch einfach nur erschöpft, und jedes heiße Getränk würde himmlisch schmecken. Sie konnte fühlen, wie sein Blick auf ihr ruhte. Die helle Küchenlampe verlieh allen Gegenständen und seinem Gesicht scharfe Konturen; müde, wie sie war, konnte sie das gleißende Licht keine Sekunde länger ertragen. Sie stand auf.
    „Ich gehe ins Wohnzimmer. Dort werde ich meinen Kaffee austrinken, und danach wirst du mein Haus verlassen.“ Sie gab ihm gar nicht erst die Gelegenheit zu antworten, sondern wandte sich um und ging zum Wohnzimmer am anderen Ende des Flurs hinüber. Nachdem sie die Vorhänge zugezogen hatte, kuschelte sie sich auf die eine Seite des Sofas und beobachtete, wie Theo auf dem gemütlichen Sessel Platz nahm.
    „Ich werde die Verlobung lösen“, brach Abby schließlich das Schweigen, in ihrer Stimme schwangen Resignation und Bedauern mit. Diese Verlobung war von Anfang an eine schlechte Idee gewesen, obwohl sie ihren Zweck wunderbar erfüllt hatte. Sie warf Theo einen herausfordernden Blick zu, aber der nickte nur ungeduldig.
    „Michael ist nicht der richtige Mann für dich“, murmelte er.
    „Nein, vielleicht nicht“, erwiderte sie bitter. Es gab keinen Mann für sie. Vor langer Zeit hatte sie ihr Herz für alle Männer dieser Welt verschlossen. Theo war der Einzige, dem es gelungen war, durch eine unbewachte Hintertür hineinzuschlüpfen. Und ihre Reaktionen auf ihn waren nur die einer gesunden jungen Frau, die sich nach körperlichen Berührungen sehnte. Doch leider waren durch diese Hintertür noch einige andere Dinge gekommen: Fragen, die ihre hässlichen Köpfe reckten und auf Antworten warteten. „Vielleicht ist niemand der Richtige. Für mich, meine ich. Es war naiv zu glauben …“ Oh nein, nein, nein. Sie fühlte, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten, und die Grenze, an der Abby sie noch hätte zurückdrängen können, war rasch überschritten.
    Durch den Tränenschleier hindurch nahm sie wahr, dass Theo sich neben sie auf das Sofa setzte und ihr etwas in die Hand drückte. Ein Taschentuch. Dankbar nahm Abby es, rieb sich die Augen und murmelte eine verlegene Entschuldigung. Sie wagte nicht, ihn anzuschauen, weil sie sich den Anblick seiner verärgerten Miene ersparen wollte. Vielleicht glaubte er, sie würde nun versuchen, an sein Mitleid zu appellieren. Zumindest sähe es ihm ähnlich, immer das Schlimmste von ihr zu denken.
    „Hör auf, dich zu entschuldigen“, flüsterte er und wischte mit dem Daumen eine Träne von ihrer Wange. Abby erzitterte.
    „Du solltest jetzt gehen.“ Sie blickte auf ihren Schoß. „Du hast bekommen, was du wolltest, und ich gebe dir mein Wort darauf. Ich werde die Verlobung beenden.“
    „Was hat er dir angetan?“
    „Michael? Er hat mir gar nichts …“ Verwirrt blickte sie in seine dunklen Augen und wusste sofort, was er eigentlich gemeint hatte.
    „Weiß er, dass er einen Sohn hat?“
    „Du musst jetzt wirklich gehen.“
    „Erzähl mir die ganze Geschichte. An der Vergangenheit festzuhalten ist gefährlich.“
    „Woher willst denn du das wissen?“, fuhr Abby ihn an. „Du bist reich geboren worden! Du musstest nie um irgendetwas kämpfen. Halt, nein … du musstest in jungen Jahren lernen, dass du nur mit den Fingern zu schnippen brauchtest und alles bekamst, was du wolltest! Armer Theo. Welches Elend musstest du ertragen!“
    „Manche sagen, an ein bei der Geburt festgeschriebenes Schicksal zu glauben, ist ein hartes Los“, sagte er leise. Woher kam auf einmal das Bedürfnis, sich jemandem anzuvertrauen? Seine innersten Gedanken mit jemandem zu teilen nahm nicht gerade eine hohe Position auf seiner Prioritätenliste ein. Tatsächlich war dieser Punkt dort gar nicht aufgeführt. Für ihn war das Unsinn, Schwachheit, eine westliche Krankheit. „Michael mag die Freiheit besitzen, tun und lassen zu können, was er will. Aber als Erbe des Firmenimperiums habe ich keine Wahl“, fuhr er kurz angebunden fort. „Aber das heißt nicht, dass ich mein Leben mit Jammern und Stöhnen verbringe.“
    „Ich jammere nicht über meine Vergangenheit“, entgegnete sie. „Ich habe aus ihr gelernt.“
    „Was hat er dir angetan?“, fragte er neugierig. „Triffst du ihn noch? Natürlich tust du das, wenn er seinen Sohn hin und wieder abholt.“
    „Er … er hat Jamie noch nie gesehen.“ Sie beobachtete, wie sich seine Miene verhärtete.

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