Romana Extra Band 5 (German Edition)
besorgt, sich nicht zu weit vom Ufer zu entfernen.
„Die sind klein, aber sie können ganz schön schnell schwimmen“, stellte Max fest, als er in den Eimer blickte.
„Damit sie von den Fischen nicht gefressen werden“, ergänzte Maggie und lächelte. „Jetzt brauchen wir aber noch einen Frosch.“
Sie suchten gemeinsam, bis Max einen entzückten Schrei ausstieß. „Ich habe einen!“
„Gut gemacht“, lobte Maggie ihn, die gerade eine Baumgruppe umrundete. Max hob den Frosch nicht auf, also nahm sie ihn in die Hand, setzte sich auf den Boden und winkte Max zu sich her.
„Okay, was fällt dir an dem Frosch auf, im Vergleich zu den Kaulquappen?“, fragte sie ihn.
„Er ist grün und hüpft, anstatt zu schwimmen, und er ist viel größer.“
Der Frosch zappelte in ihren Händen und quakte.
Max lachte. „Und er macht mehr Krach.“
„Ja, das stimmt“, sagte Maggie. „Kannst du auch so Geräusche machen?“
Max war einen Augenblick lang still, dann sagte er: „Quak, quak.“
Maggie lächelte. „Klingt schon ganz gut. Das Wort Frosch fängt mit F an. Wie fühlt sich das im Mund an, wenn man es ausspricht?“
Max sagte „fff“ und sah Maggie fragend an.
„Mach es noch einmal und achte dabei darauf, was du an deinen Zähnen und an deinen Lippen fühlst.“ Sie sagte gemeinsam mit ihm: „Fff.“
„Ich fühle meine Zähne an meinen Lippen“, sagte Max erstaunt. „Und ich fühle Luft.“
„Sehr gut. Das nennen wir einen Lippenkühler. So fühlt sich das F an. Frosch fängt mit F an. Der zweite Buchstabe ist R. Wie fühlt sich das R an?“
Max probierte es. „Es brummt. Wie ein Automotor in meinem Mund.“
„Prima“, sagte Maggie entzückt und hielt ihm einen Spiegel vor. „Wo ist dabei deine Zunge?“
Max machte noch einmal „rrr“ und blickte dabei in den Spiegel. „Man kann es kaum sehen, aber sie geht hinten hoch.“
„Das stimmt, und deshalb nennen wir das R einen Zungenheber. Was ist mit dem O? Wie fühlt sich das an?“
Max sagte: „Ooo …“, und dann, „… mein Mund ist ganz offen.“
„Ja, und dann ist da noch das Sch’ Wo fühlst du dabei deine Zunge?“
„Sie berührt meinen Gaumen.“
„Wunderbar“, sagte Maggie. „Das nennen wir Gaumenstreichler. Und jetzt, möchtest du unseren kleinen Freund nicht in die Hand nehmen?“
Max machte große Augen, dann sah er unsicher zu ihr hoch. „Doch“, sagte er und streckte vorsichtig die Hände aus.
Maggie setzte ihre Lektion – eine Kombination aus Naturwissenschaft und Phonetik – fort, bis ein plötzlicher Wolkenbruch sie alle bis auf die Haut durchnässte. Maggie warf die Kaulquappen zurück in den Teich und nahm Max bei der Hand. Sie rannten zurück zum Schloss.
Maggie und Max lachten fröhlich, als sie durch den Eingang stürmten, François nicht.
Gerade in dem Augenblick erschien Prinz Michel. Drei Männer begleiteten ihn. Als er Maggie, Max und François erblickte, blieb er stehen.
„Oh, Euer Hoheit“, begrüßte François ihn schuldbewusst und verbeugte sich.
Die drei Männer deuteten Max gegenüber eine Verbeugung an und richteten ihr Augenmerk dann auf Maggie. Sie spürte die Blicke fast körperlich, so wie die Wassertropfen, die ihr am Rücken herabliefen. Die Situation hatte etwas extrem Einschüchterndes, und sie kämpfte gegen ihre Verlegenheit an. Als sie die Füße bewegte, quietschten ihre durchnässten Schuhe. „Hallo … Euer Hoheit“, sagte sie und beugte leicht die Knie. „Wir wurden vom Regen überrascht.“
„Das sehe ich. Meine Herren, das ist Mademoiselle Gillian. Sie unterrichtet diesen Sommer Maximillian. Hat der Unterricht heute im Freien stattgefunden?“, fragte er Maggie skeptisch.
Sie spürte seinen Blick überdeutlich, als er ihn über ihren Körper gleiten ließ. Hätte sie es nicht besser gewusst, sie hätte geglaubt, dass er einen Moment lang auf ihre Brüste starrte. Aber das konnte ja nicht sein. Er war schließlich ein Prinz. Sex hatte er bestimmt nur zum Zweck der Fortpflanzung.
Maggie verscheuchte diese Gedanken. Er hatte ihr eine Frage gestellt. „Ja“, erwiderte sie. „Naturwissenschaft und Phonetik.“
Da sprang der Frosch aus Max’ Hosentasche.
François keuchte. „Mon dieu!“
Maggie rannte dem Tier nach, bevor es womöglich einem der vornehm gekleideten Männer auf die Schuhe hüpfen konnte, doch Prinz Michel war schneller. Er schloss die Finger um den Frosch. „Sie haben einen Besucher mitgebracht“, stellte er fest.
Maggie hielt den
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