Romana Extra Band 5 (German Edition)
heraus. „Sie haben unsere Berater also schon kennengelernt“, sagte er und drehte sich zu Michel um. „Was für eine wundervolle Frau. Wo hast du sie gefunden?“
„Sie hat die besten Referenzen in ihrem Fach“, erwiderte dieser. „Wir sollten deine Ankunft heute Abend feiern.“
„Das ist einer der Vorteile, die man genießt, wenn man das Schloss verlässt. Es gibt immer eine Party, wenn ich zurückkehre“, erklärte Nicholas, an Maggie gewandt. „Sie sollten auch kommen.“
Maggie zögerte. Es würde eine perfekte Party sein, mit perfekt gestylten Leuten. Sie würde sich fehl am Platz vorkommen. „Oh, danke, aber ich glaube nicht.“
„Doch“, sagte Prinz Michel zu ihrer Verblüffung. „Sie müssen kommen.“
„Aber gibt es denn keine Regel, die persönliche Kontakte zwischen Personal und königlicher Familie verbietet?“
„Wollen Sie etwa meine Einladung ablehnen?“, sagte Prinz Michel. Wahrscheinlich benutzte er dieselbe Tonlage, wenn er seinen Beratern sagte, dass er ihre Ratschläge überdenken würde.
Maggie hätte fast schwören können, so etwas wie sexuelles Verlangen in seinem Blick zu sehen. Ihr Puls raste. Aber das konnte doch nicht sein! Sie räusperte sich. „Ich gewinne den Eindruck, eine Einladung Eurer Hoheit abzulehnen, ist ein absolutes No-Go.“
„Korrekt.“
Sie hielt den Atem an. Ganz bestimmt bildete sie sich nur ein, dass zwischen ihr und Prinz Michel die Luft brannte. „Ich schätze, das bedeutet, dass ich heute Abend zu der Party komme. Bedeutet das auch, dass ich immer noch als Max’ Hauslehrerin angestellt bin?“
„Selbstverständlich.“
„Auch wenn Ihre drei Weisen Ihnen etwas anderes geraten haben?“ Sie konnte der Verlockung nicht widerstehen, ihn ein wenig zu reizen.
„Die Berater beraten mich nur. Die Entscheidungen treffe ich.“
„Oh, dazu gibt es bestimmt eine Story.“ Nicholas blickte von Maggie zu Michel. „Ich bin ganz Ohr.“
„Später.“ Michel blickte auf seine Armbanduhr. „Ich habe in ein paar Minuten einen Termin mit dem Premierminister. Du kannst bleiben und dir überlegen, ob du dein Rebellentum mit deiner Mähne und deinem Möchtegernbart unter Beweis stellen willst.“ Er lächelte sarkastisch. „Mutter ist außer Landes, vielleicht macht es dir dann nicht so viel Spaß.“
Nicholas seufzte theatralisch. „Ein Vorteil, den ich als Drittgeborener genieße, ist, dass mir außer meiner Mutter niemand das Leben schwer macht, wenn ich mich nicht rasiere. Nur von Michel erwartet man Perfektion.“
„Lassen Sie sich von Nicholas nichts vormachen! Er ist alles andere als nachlässig. Er hat einen exzellenten akademischen Abschluss. Und er spielt nur zu gern die Rolle des Antiprinzen“, sagte Michel, offensichtlich stolz auf seinen Bruder. „Sollte ich jemals einen Tag freihaben, werde ich vielleicht auch vergessen, mich zu rasieren.“
„Das Kompliment kann ich nur zurückgeben“, erwiderte Nicholas, halb belustigt, halb respektvoll. „Mein Bruder ist das, was man als Überflieger bezeichnet.“
Michel verdrehte die Augen. „So nett dieses Geplänkel auch ist, ich muss los. Wir sehen uns heute Abend“, sagte er und verließ den Raum.
„Ein sehr gefragter Mann“, stellte Nicholas fest. „So war er von Geburt an.“ Er schaute Maggie neugierig an. „Sie haben ihn beeindruckt.“
Maggie zog eine Grimasse. „‚Schockiert‘ trifft es wohl eher.“
„Das kann ihm nur guttun“, erwiderte Nicholas. „Was halten Sie von meinem Bruder?“
„Ich weiß kaum etwas über ihn. Eigentlich gar nichts.“
„Aber Sie haben eine Meinung.“
„Ich bin erst dabei, mir eine zu bilden“, sagte sie ausweichend.
„Mein Bruder ist es gewohnt, dass – abgesehen von unserer Mutter und unserer Schwester – Frauen jedem seiner Atemzüge immer nur zustimmen. Ich schätze, Sie schmeicheln sich nicht so ein.“
„Da haben Sie recht“, erwiderte sie. Michels Bruder schien wirklich nichts zu entgehen. Maggie beschloss, sich zurückzuziehen. „Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Euer Hoheit – Herr Doktor. Bitte entschuldigen Sie mich, ich muss versuchen, in meinem Kleiderschrank etwas Passendes für heute Abend zu finden.“ Sie fragte sich, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab, diese Einladung auszuschlagen.
„Sie müssen unbedingt kommen“, sagte Nicholas, als ob er ihre Gedanken gelesen hätte.
„Ja, ich weiß“, murmelte sie. „Anweisung von Seiner … Seiner Großmächtigkeit. Bis heute
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