Romana Extra Band 5 (German Edition)
Maggie. „Mademoiselle Gillian, kommen Sie bitte in mein Apartment.“
„Wann?“, fragte sie.
„Sofort“, sagte er und ging hinaus. Er war so wütend, dass er nichts anderes mehr wahrnahm als das Dröhnen in seinen Ohren.
Als Maggie an seine Tür klopfte, riss er sie auf, ließ Maggie eintreten und schlug die Tür hinter ihr zu. Michel konnte sich nicht daran erinnern, wann er jemals eine Tür zugeschlagen hatte. Er blieb absichtlich mehrere Meter von Maggie entfernt stehen. „Tu nie wieder etwas, das meine Autorität unterminiert“, sagte er.
Maggie zuckte leicht zusammen, denn seine Stimme klang hart wie Stahl. „Ich bitte um Entschuldigung, aber ich habe das getan, weil ich bald abreise.“
„Das ist noch nicht entschieden“, erwiderte Michel. Er war so genervt, dass er befürchtete, die Kontrolle zu verlieren.
„Ob ich nächste Woche gehe oder nächsten Monat“, sagte sie. „Wir beide wissen, dass ich irgendwann wieder gehen muss.“
„Das wissen wir keineswegs“, sagte er.
Sie blickte zur Decke, als ob sie von dort Hilfe erflehte. „Hör zu … du kannst es vielleicht bis in alle Ewigkeit abstreiten. Aber wenn alles vorbei ist und ich in meine Heimat zurückkehre, wann auch immer, dann wird sich für dich nichts ändern, für mich aber alles.“
Sie seufzte, trat auf ihn zu und streckte die Hand aus. Michel wagte jedoch nicht, in diesem Augenblick eine Berührung zu riskieren.
Sie ließ die Hand sinken.
Er hatte das Gefühl, als ob sein Herz physisch verletzt worden wäre.
„Wenn ich alles noch einmal tun müsste, würde ich Max trotzdem einen Hund schenken. Es tut mir leid, aber ich verstehe nicht, wieso ein Beagle ein Staatsgeheimnis sein muss oder einen Skandal größten Ausmaßes verursachen kann. Ich kapiere es einfach nicht, und deshalb wird das mit dir und mir auch niemals funktionieren. Wenn ich wählen müsste zwischen dem Protokoll und dem, was dich und Max glücklich macht, würde ich mich immer für Letzteres entscheiden. Immer“, sagte sie. „Und das bedeutet, dass ich immer Probleme verursachen würde.“
Michel hatte das Gefühl, sich auf einem dünnen, ausgefransten Seil zu bewegen. Gleich würde es zerreißen. Sein Verhältnis zu seiner Mutter war stets ziemlich unpersönlich gewesen. Auch jetzt erwies es sich wieder so. Gleichzeitig lief Maggies Zeit hier ab. Er konnte sich jedoch nicht damit abfinden, dass sie abreisen würde. Er war bereit, der Krone so manches zu opfern, doch Maggie würde er nicht so einfach gehen lassen. Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
„Die Königin kehrt übermorgen zurück. Ich werde die Zeit bis dahin nutzen, um mich auf die Begegnung mit ihr vorzubereiten.“
Maggies Blick wurde mitfühlend. „Dir geht wohl sehr viel durch den Kopf.“
Es war merkwürdig. Obwohl Maggie gerade alles furchtbar kompliziert gemacht hatte, beruhigte ihre Nähe ihn.
„Ja“, sagte er.
„Möchtest du, dass ich gehe?“
„Nein“, sagte er schnell.
„Was kann ich dann tun?“
Der sehnsüchtige Klang ihrer Stimme war eine Verlockung. „Ist es dir möglich, Anweisungen ohne Widerrede zu befolgen?“, fragte er.
Sie warf ihm einen empörten Blick zu. „Ja, ich kann Anweisungen ohne Widerrede befolgen.“
Er zog sein Jackett aus, dann sein Hemd. „Folge mir“, befahl er und ging ins Schlafzimmer. „Du kannst mir die Schultern massieren.“
Maggie hatte gemischte Gefühle wegen seines herrischen Tons, obwohl der Anblick seiner nackten Brust sie schon etwas ablenkte. Sie wollte Michel wirklich nicht das Leben schwer machen, aber das hatte sie anscheinend getan. Wenn sie das mit einer Rückenmassage wieder ein wenig begleichen könnte, würde sie das natürlich tun.
Er legte sich aufs Bett und stieß einen Seufzer aus, als ob dieser Tag besonders schwer gewesen wäre. Wahrscheinlich traf das auch zu. Das war also der Mann, der über Marceau herrschte, und jetzt war er müde und frustriert.
Sie begann an seinem Nacken. Zärtlich knetete sie die verspannten Muskeln. Langsam arbeitete sie sich zu seinen Schultern vor. Er trug wirklich eine große Last, in vielfacher Hinsicht. Sie bearbeitete seinen Rücken, bis hinab zum Po, und wieder hinauf. Erneut massierte sie seine Schultern, seinen Nacken und dann seinen Kopf.
Er murmelte seine Zustimmung, als sie mit den Fingerspitzen über seine Kopfhaut strich. Maggie fuhr fort, bis sie sicher war, dass er eingeschlafen war.
Doch plötzlich drehte er sich auf den Rücken und schaute sie an. „Zieh die
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