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Romana Extra Band 5 (German Edition)

Romana Extra Band 5 (German Edition)

Titel: Romana Extra Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Leanne Banks , Barbara Wallace , Sarah Leigh Chase
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erkannt.
    Machte dieser Gedanke sie etwa traurig? Sie straffte die Schultern und ging entschlossen weiter. Nein, sie war nicht traurig, sie war wütend. Nur darum kamen ihr die Tränen. Sie hasste Alejandro. Jetzt noch mehr als je zuvor.

2. KAPITEL
    „In meinem Büro. Jetzt!“
    Alejandro García knallte den Hörer auf die Gabel. Nichts hasste er mehr, als von seinem Großvater wie ein Schuljunge behandelt zu werden.
    Mit seinen einundachtzig Jahren war Jaime García zwar immer noch offiziell der Direktor des Familienweinguts, aber schon lange leitete Alejandro den Konzern eigenständig.
    Nach dem Studium hatte er sich hochgearbeitet. Es hatte Jahre gedauert, bis er seinen Großvater davon überzeugen konnte, dass aus dem leichtsinnigen Unruhestifter ein verantwortungsbewusster Mann geworden war.
    Auch wenn Jaime es nie ausgesprochen hatte, wusste Alejandro, dass sein Großvater ihn liebte und seine Arbeit schätzte. Nur in einem Punkt waren die beiden Männer absolut gegensätzlicher Meinung: Alejandros unstetes Liebesleben.
    Fünf Minuten später betrat Alejandro das Büro des alten Herrn. Er beachtete weder die kostbaren Ölgemälde an den Wänden noch die großen Fenster mit atemberaubendem Ausblick auf das blaue Mittelmeer. „Da bin ich, Großvater. Was gibt es so Dringendes?“
    Bei Alejandros Eintritt stand Jaime García auf und ging um den Schreibtisch herum. „Ich habe von deinem Unfall gehört.“
    Mit dem vollen weißen Haar und seiner bärenhaften Statur war Jaime immer noch ein beeindruckender Mann, aber davon ließ sich Alejandro längst nicht mehr einschüchtern. Als er daran dachte, wie er als kleiner Junge immer ein bisschen Angst vor dem Großvater mit der dröhnenden Stimme gehabt hatte, musste er unwillkürlich schmunzeln.
    „Keine Sorge, mir ist nichts passiert.“ Alejandro straffte die Schultern und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, damit Jaime zu ihm aufsehen musste.
    „Aber dein Porsche ist ein Totalschaden.“
    „Ärgerlich, aber ich konnte es nicht verhindern. Der andere ist mir hinten reingefahren. Seine Versicherung zahlt alles.“ Für einen Moment sah er wieder die unglaublich grünen Augen und die vollen rosigen Lippen vor sich.
    „Wenigstens etwas“, knurrte Jaime. „Aber darüber wollte ich nicht mit dir reden.“
    „Sondern?“ Nicht schon wieder eine Predigt über meine Frauengeschichten! Alejandro seufzte fast unhörbar.
    „Ich habe eine Entscheidung getroffen, und glaub mir, sie ist mir nicht leichtgefallen. Aber sie ist endgültig.“ Jaime räusperte sich. „Heute Nachmittag habe ich einen Termin mit meinem Anwalt. Du hast sechs Monate Zeit. Bis dahin bist du verheiratet. Wenn nicht, bekommst du nach meinem Tod das Weingut nicht.“
    Alejandro unterdrückte ein Grinsen. Da hatte sich der alte Mann ja mal etwas ganz Neues einfallen lassen. Wem sollte er seinen Besitz schon hinterlassen, wenn nicht ihm? Seit dem Tod seiner Eltern vor neun Jahren war Alejandro Jaimes einziger Nachkomme.
    Der Großvater schien seine Gedanken zu erraten. „Alles, wofür ich mein Leben lang verflucht hart gearbeitet habe, geht dann an eine Wohltätigkeitsstiftung“, donnerte er. „Für Waisenkinder! Wenn du schon nicht dafür sorgst, dass es Kinder in meinem Leben gibt, dann sollen wenigstens andere etwas von meinem Geld haben.“
    Alejandro runzelte die Stirn. Konnte es sein, dass der Großvater seine Worte ernst meinte?
    „Wenn du so weitermachst und dein Geld sinnlos mit Models und Filmsternchen verschleuderst, fällt nach dir sowieso alles in fremde Hände. Dann entscheide ich lieber zu meinen Lebzeiten selbst und sorge dafür, dass wenigstens etwas Gutes mit meinem Besitz getan wird.“
    Unmöglich! dachte Alejandro. Das musste eine leere Drohung sein! Oder?
    Das Weingut war sein Leben. Zum ersten Mal war ihm etwas wichtig. Hier hatte er gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Er erinnerte sich noch genau, wie verzweifelt und verloren er gewesen war, als er nach dem Tod der Eltern zu seinem Großvater gekommen war.
    „Das … das kannst du nicht ernst meinen“, sagte er tonlos.
    „Absolut ernst. Ich habe dir schon hundert Mal ins Gewissen geredet, aber du hörst mir ja nicht einmal mehr zu.“
    Alejandro starrte den Großvater an. „Ich liebe das Weingut, als hätte ich es selbst aufgebaut! Ich habe in den letzten Jahren unseren Umsatz verdreifacht.“
    „Ich weiß, ich weiß.“ Für einen Augenblick sah er Bedauern in den Augen des alten Mannes aufflackern.

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