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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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sie selbst, aber sie hätte seine Stimme unter Hunderten wiedererkannt. „Monsieur Colbert“, entgegnete sie betont kühl, obwohl ihr Herz sogleich anfing, heftig zu schlagen. „Was wollen Sie?“
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. „Um ehrlich zu sein, ich rufe vor allem an, um mich bei Ihnen zu entschuldigen.“
    Das überraschte sie nun allerdings. „Entschuldigen?“ Sie hob eine Braue. „Und wofür, wenn ich fragen darf?“
    „ Alors , ich denke, dass wir einen ziemlich schlechten Start miteinander gehabt haben. Eigentlich bin ich ein ganz netter Kerl. Und um Ihnen das zu beweisen, möchte ich Sie gern morgen Abend zum Essen einladen.“
    Rosalie blinzelte irritiert. „Ich soll mit Ihnen essen gehen?“, wiederholte sie verblüfft.
    „ Oui, exactement . Nun, was sagen Sie?“
    „Nein!“, brach es förmlich aus ihr hervor. „Nein, kommt überhaupt nicht infrage!“
    „ Non? Aber warum nicht? Was spricht dagegen?“
    „Eine ganze Menge“, gab sie empört zurück – doch als sie nach Argumenten suchte, fiel ihr auf die Schnelle kein einziges ein. „Nun …“
    „ Très bien , dann hole ich Sie morgen gegen acht Uhr ab“, erklärte er. „Ich verspreche Ihnen, dass Sie Ihre Entscheidung nicht bereuen werden.“
    Mit diesen Worten beendete er das Gespräch, ohne dass Rosalie noch etwas erwidern konnte. Sie wollte sofort zurückrufen, um ihm klarzumachen, dass sie auf keinen Fall mit ihm ausgehen würde, als ihr klar wurde, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie ihn erreichen sollte. Sie verzog den Mund zu einem Schmollen. Dieser gerissene Mistkerl!
    Und nun? Sicher, sie konnte ihm natürlich immer noch einen Korb geben, wenn er morgen vor ihrer Tür stand. Doch dann schüttelte sie den Kopf. Nein, so war sie nicht erzogen worden. Wenn Sandrine sie eines gelehrt hatte, dann, dass man seinen gesellschaftlichen Verpflichtungen stets nachzukommen hatte – ganz gleich, ob es einem nun gefiel oder nicht. Davon abgesehen, fiel ihr leider nicht gerade viel ein, was ihre Mutter ihr beigebracht hätte. Außer vielleicht, dass es nichts gab, was sie hätte tun können, um Sandrine zufriedenzustellen.
    Doch das war ein anderes Thema, über das sie jetzt lieber nicht nachdenken wollte. Sie seufzte.
    Ach, grand-père, ich wünschte, du wärst hier. Ich bin sicher, du wüsstest genau, was zu tun ist …

3. KAPITEL
    Zu ihrer eigenen Überraschung war Rosalie mehr als nur ein bisschen nervös, als sie am nächsten Abend vor dem großen Spiegel in ihrem alten Schlafzimmer stand. Sie war sich dessen gar nicht wirklich bewusst gewesen, als sie zu Hause in London auch einige Designerkleider in ihren Koffern gepackt hatte. Wegen ihres Jobs war es ihr in Fleisch und Blut übergegangen, in Sachen Garderobe stets auf alles vorbereitet zu sein.
    Trotzdem war sie nicht recht zufrieden, als sie sich hin- und herdrehte und ihr Spiegelbild kritisch betrachtete. Das Kleid stand ihr gut, keine Frage. Der Stoff aus hellgrauer Rohseide umschmeichelte ihre schlanke Figur, betonte genau die richtigen Stellen, während es andere kaschierte. Nicht, dass sie viele Stellen besaß, die es zu kaschieren galt. Als Model war sie eigentlich immerzu auf Diät und musste streng auf ihre Figur achten, sogar wenn sie gerade keine Engagements hatte. Und dabei ging es ihr keineswegs so gut wie einst ihrer Mutter, der ein wenig Salat und Mineralwasser gereicht hatten, um über die Runden zu kommen, und für die Sport ganz wie von selbst zum normalen Tagesablauf gehört hatte. Nein, im Gegenteil: Rosalie liebte gutes Essen, und sie musste sich jeden Morgen zwingen, ihr Lauftraining zu absolvieren. Später wartete, wenn sie sich in London aufhielt, dann ihr Personal Trainer auf sie, um ein hartes Work-out-Programm mit ihr durchzuführen, nach dem sie sich jedes Mal wie gerädert fühlte.
    Nein, sie gehörte definitiv nicht zu den Frauen, denen die Modelmaße einfach so zuflogen. Und der Job selbst, den ihre Mutter so geliebt hatte, bedeutete für sie vor allem eines: harte Arbeit. Vermutlich lief sie auch deshalb in ihrer Freizeit am liebsten ungeschminkt und unfrisiert herum.
    „Kein Wunder, dass der große Erfolg ausbleibt“, hatte ihre Mutter stets gehöhnt. „Schau dich doch an, dir fehlt einfach jeglicher Glamour. Wenn dich jemand in diesem Aufzug auf der Straße trifft, käme er nie auf den Gedanken, ein Supermodel vor sich zu haben. Jenseits der Fotosets und Laufstege siehst du aus wie ein unscheinbares

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