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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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ihr teilen.
    Nach ihrer Rückkehr aus Cielo del Norte vermisste Hannah die kleine Prinzessin so sehr, dass es sie geradezu körperlich schmerzte. An Michael zu denken, wagte sie nicht einmal.
    Um sich abzulenken, beschäftigte sie sich rund um die Uhr. Sie wusch sämtliche Gardinen, schrubbte die Böden in ihrer Wohnung, strich die Wände und kaufte neue Vorleger und Kissen. Nur wenn sie abends körperlich völlig erschöpft war, gelang es ihr einzuschlafen.
    Eines Tages holte sie ihre Besitztümer aus dem Lager, die sie erst vor zwei Monaten dort abgestellt hatte. Was ist in der kurzen Zeit alles geschehen? wunderte sie sich. Auch sie hatte sich verändert.
    Allmählich gewöhnte sie sich wieder an den Alltag, und es ging ihr gut – bis sie einen Brief von Caridad bekam, die ihr von der Geburt ihrer Enkelin berichtete.
    Hannah freute sich für sie und schickte ihr umgehend eine Karte und ein Geschenk für das Kind, wagte aber nicht, beides persönlich abzuliefern. Noch waren ihre Erinnerungen zu frisch. Sie hoffte, die Freundschaft mit Caridad aufrechterhalten zu können, auch wenn sie nie wieder nach Cielo del Norte zurückkehren wollte. Sie hatte ihr Herz dort gelassen, bei Prinz Michael.
    Immer wieder dachte sie an das letzte Gespräch mit ihm. Er hatte sie gefragt, ob er etwas tun könnte, um sie zum Bleiben zu bewegen. Hätte sie den Mut aufbringen sollen, zu antworten: „Sag, dass du mich liebst“?
    Das hätte nichts geändert, dachte sie traurig. Er hatte ihr seine Gefühle bereits zuvor klargemacht, indem er sich nach ihrer Liebeserklärung von ihr zurückgezogen hatte.
    Dennoch bereute sie ihr Geständnis nicht. Ihr einziger Fehler war, sich in einen Mann zu verlieben, der ihre Liebe nicht erwidern konnte. Sie vermisste ihn und seine Tochter unendlich.
    Der Beginn des Schuljahrs im September brachte ihr eine gewisse Erleichterung. Die tägliche Routine half ihr, Michael und Riley aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen. Dennoch geriet sie immer wieder in Versuchung, nach dem Telefon zu greifen und sich zu erkundigen, wie es den beiden ging. Vielleicht würde Michael ihr gestatten, Riley zu besuchen. Aber ob das klug wäre?
    Statt ihn anzurufen, bereitete Hannah sich intensiv auf jede Unterrichtsstunde vor. Sie las gerade den ersten Akt eines Theaterstücks, das sie mit einer Klasse durchnehmen wollte, als es an der Tür klopfte. Es war Samstagnachmittag, und eine Unterbrechung kam ihr gelegen. Sie eilte zur Tür, öffnete – und erstarrte.
    „Hallo, Hannah.“
    Im Flur standen Michael und Riley. Hannah wollte etwas erwidern, brachte aber keinen Ton über die Lippen. Sie wusste ohnehin nicht, was sie sagen oder tun sollte.
    „Du hast gesagt, ich kann dich jederzeit besuchen“, erinnerte Riley sie ungewöhnlich zaghaft.
    Hannah rang sich ein Lächeln ab. Ihr graute vor dem Schmerz, den der neuerliche Abschied unweigerlich mit sich bringen würde. „Ja, natürlich.“
    „Dürfen wir eintreten?“, erkundigte sich Michael.
    So gern sie die Bitte auch abgelehnt hätte, es war unmöglich. Also trat sie beiseite und ließ die beiden ein, während ihre Gedanken durcheinanderwirbelten. Wieso waren sie gekommen? Was sollte sie jetzt tun? Unwillkürlich tastete sie nach der fast verblassten Narbe an ihrer Stirn – die Wunden in ihrem Herzen waren noch lange nicht verheilt.
    „Darf ich euch etwas anbieten?“, brachte sie schließlich heraus.
    „Mir nicht, danke“, lehnte der Prinz ab, und auch Riley schüttelte den Kopf.
    Hannah führte die Gäste ins Wohnzimmer, das nach ihrer Putz- und Renovierungsaktion ausgesprochen hübsch und sauber aussah.
    „Hattet ihr gerade in der Gegend zu tun?“, erkundigte sie sich so beiläufig wie möglich.
    „Nein. Riley wollte dich sehen. Wir beide wollten es“, sagte Michael und schob die Hände in die Hosentaschen.
    „Wir vermissen dich“, ergänzte Riley.
    „Wie gefällt es dir in der Schule?“, fragte Hannah.
    „Ganz gut.“
    „Hast du dich schon mit deinen Mitschülern angefreundet?“
    „Ja, mit einigen.“
    „Und … läuft alles gut mit dem neuen Kindermädchen?“ Hannah schluckte.
    Riley warf ihrem Vater einen Blick zu, der an ihrer Stelle antwortete: „Margaux ist … nahezu perfekt.“
    „Prima.“
    „Nahezu“, wiederholte Riley.
    „Gibt es ein Problem?“, hakte Hannah besorgt nach.
    „Nur insofern, als sie nicht du ist.“
    „Wir möchten, dass du zurückkommst“, warf Riley ein.
    „Das ist nicht fair.“ Mit Tränen in den Augen blickte

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