Romana Extra Band 6
Fiesta gewesen, den sie in Spanien gemietet hatten, um Andalusien zu erkunden.
„Wo werden Sie sein?“, fragte sie.
„Das ist ein Zweisitzer. Ich gehe zu Fuß.“
„Ich denke, es wäre besser, wenn Sie Anna fahren und ich laufe. Das ist schließlich keine alte Klapperkiste.“
„Lassen Sie sich nicht von dem Image erschrecken. Dieses Auto ist sehr leicht zu bedienen.“
Liz beschloss, sich jetzt nicht auf eine Diskussion über dieses Thema einzulassen. Später, nachdem sie zum Essen Wein getrunken hatten, konnte sie – vermutlich zu Recht – anführen, dass sie zu viel Alkohol getrunken hatte, um noch zu fahren.
„Es wird wahrscheinlich schwierig werden, einen Parkplatz zu finden“, warf sie ein.
„Ich weiß, deshalb habe ich vorhin mit dem Parkplatzwächter gesprochen. Er hält mir einen Platz frei. Ich habe auch einen Tisch in meinem Lieblingsrestaurant reserviert. Allerdings sollten wir heute Mittag lieber nicht zu viel essen, da Anna garantiert von uns erwartet, dass wir heute Abend einen riesigen Berg Pasta verzehren. Ich hoffe, Sie gehören nicht zu den Frauen, die sich weigern, Nudeln zu essen.“
„Ich liebe Pasta – gelegentlich jedenfalls. Wenn ich allerdings jeden Tag welche essen würde, hätte ich bald den Umfang von Anna. Aber solange ich nicht zu oft schlemme und regelmäßig Sport treibe, habe ich eigentlich kein ernsthaftes Problem damit.“
„Also für mich sehen Sie nicht so aus, als ob sie überhaupt ein Problem haben“, stellte er mit einem schnellen Blick auf ihre Figur und ihre sonnengebräunten Beine fest.
Dieser Blick erinnerte sie daran, dass sie nur wenige Stunden zuvor in seinen Armen aufgewacht war. Ob es je zwei Menschen gegeben hatte, die auf noch außergewöhnlichere Weise miteinander bekannt geworden waren?
Noch gestern Abend hatte sie sich entsetzlich einsam gefühlt. Und heute hatte sie beim Erwachen wie ein Geschenk des Himmels einen unglaublich sympathischen Mann in ihrem großen goldenen Bett vorgefunden. Noch dazu einen Mann, der, als er vollständig wach geworden war, die Situation auf taktvollste Weise in den Griff bekommen hatte.
In Gedanken sah sie ihn wieder vor sich, wie er entschlossen dem Bad zustrebte, ein Apoll mit sonnengebleichten Haaren. Sie fühlte sich sehr zu ihm hingezogen.
Aus dem Augenwinkel beobachtete Liz, wie er mit seinen schmalen Händen den Wagen durch die engen Kurven den Hügel hinunterlenkte. Lässig hielt er das Steuer. Sie ertappte sich bei dem Gedanken, ob er wohl auch bei der Liebe dasselbe mühelose Selbstvertrauen zeigen würde.
Es gab nur einen Weg nach Portofino: die schmale, serpentinenreiche Küstenstraße zwischen den Felsen und dem Meer. Im Sommer war sie fast immer verstopft. Da es jedoch in Portofino nur eine sehr begrenzte Anzahl an Parkplätzen gab und das Hafenviertel für Autos gesperrt war, mussten viele Touristen gleich nach der Ankunft wieder umkehren und nach Santa Margherita oder Rapallo zurückfahren.
Diese schwer zugängliche Lage hatte Portofino vor moderner Bebauung bewahrt. Vom Meer aus gesehen, bot die Stadt mit ihren schmalen Häusern am Kai den Anblick einer romantischen Kulisse.
Im Gegensatz zu den weißen Häusern in Spanien, die Liz in der starken südlichen Sonne immer etwas grell gefunden hatte, waren die Häuser von Portofino in ruhigen Farbtönen gestrichen: rosé, zartgelb, terrakotta- und pfirsichfarben. An der Piazza am Kai hatte man viele Häuser zu Restaurants umgestaltet und davor Tische im Schatten von Markisen auf dem Pflaster aufgestellt.
Der Tisch, den David reserviert hatte, bot einen schönen Blick auf den Kai, an dem die größeren Jachten und Kreuzfahrtschiffe anlegten. Der Besitzer des Restaurants, der David wie einen alten Freund begrüßt und Liz interessiert betrachtet hatte, führte sie selbst dorthin. Als wenig später seine Frau geschäftig herbeieilte, um ihre Bestellung aufzunehmen, war auch ihr die Neugier deutlich anzumerken.
Nach kurzer Erörterung einigten sie sich darauf, nur ein Gericht zu bestellen, die Meeresfrüchte, die, wie David ihr versicherte, in diesem Restaurant hervorragend waren. Während sie Weißwein tranken und auf ihr Essen warteten, beugte er sich plötzlich vor und griff nach dem goldenen Siegelring, der über dem V-Ausschnitt ihres Leinentops baumelte.
Als er den Ring zwischen Finger und Daumen hielt und ihn umdrehte, um sich das Wappen anzusehen, ruhte sein Handrücken an ihrer linken Brust.
Sie war sich sicher, dass er diese
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