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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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würde es ihn entweder abwerfen, was mindestens schwere Knochenbrüche für ihn bedeutete, oder ein tief hängender Ast würde ihn so hart treffen, dass ein Genickbruch unvermeidlich war.
    „Bleiben Sie hier.“
    Das war ein klarer Befehl, den Ava, ohne gekränkt zu sein, sofort befolgte. Die Situation war zu gefährlich und trieb zur Eile an.
    Sie hielt ihre Stute zurück, während Varo mit Zephyr losgaloppierte. Der Wallach gehörte zu den schnellsten Pferden in Koorakis Ställen und liebte es, mit anderen um die Wette zu jagen und sie auszustechen.
    Der unglückliche Reiter hatte längst seinen Akubra verloren, und Ava erkannte jetzt an seinem roten Haar, dass es sich um Bluey, einen ihrer Jackaroos, handelte. Was nur hatte sein Pferd so erschreckt, dass es mit ihm durchgegangen war? Möglicherweise ein Wüstenwaran. Diese Tiere waren eigentlich ungefährlich. Meist genügten einige gezielte Peitschenhiebe, um die Reptilien zu vertreiben, aber das konnte dem armen Bluey jetzt auch nicht mehr helfen.
    Den Atem angehalten, verfolgte Ava, wie Varo auf Bluey zuritt, sich zu ihm hinüberbeugte und die losen Zügel ergriff. Dann sah sie, dass Zephyr langsamer wurde und dem anderen Pferd sein Tempo aufzwang. Es musste Varo ungeheure Kraft kosten, beide Tiere gleichzeitig zum Stehen zu bringen, aber das Kunststück gelang, und die wilde Jagd endete in einer riesigen Staubwolke.
    „Gott sei Dank.“ Ava stieß einen tiefen Seufzer aus, denn das Geschehen hatte ihr zugesetzt. Bluey war bestimmt halb tot vor Angst, wie ging es jedoch Varo?
    Dem jungen Mann war nichts geschehen, aber seinen Job konnte er vergessen. Er hatte schon einmal einen Fehler gemacht und sich und Mel dabei leichtsinnig in Lebensgefahr gebracht. Dev hatte ihn nur tüchtig ausgescholten, diesmal würde er ihn allerdings bestimmt fristlos entlassen.
    Es hatte auf Kooraki schon zu viele Unfälle gegeben. Bei einem war Mike Norton ums Leben gekommen, den Mel für ihren Dad gehalten hatte. Später war jedoch herausgekommen, dass ein anderer Mann, dessen Namen ihre Mutter Sarina ihr nicht nennen wollte, ihr wahrer Vater war.
    Die beiden Männer waren inzwischen im Schatten des Wäldchens abgestiegen. Ava hielt auf sie zu und scheuchte dabei ein Rudel von Wallabys auf, die unter einem Geistereukalyptus gedöst hatten und einen Augenblick neben ihr her sprangen.
    Als Ava die Männer erreicht hatte, brachte sie ihr Pferd zum Stehen und glitt aus dem Sattel. Bluey zitterte am ganzen Körper und war kreidebleich. Varo war dagegen nichts anzumerken. Nur die Schweißperlen auf seiner Stirn und das zerzauste schwarze Haar zeugten von dem überstandenen Abenteuer.
    Ihre Blicke begegneten sich. „Ende gut, alles gut“, zitierte er das alte Sprichwort, ohne den geringsten Ärger zu zeigen. Durchgehende Pferde einzufangen schien er schon in seiner Jugend gelernt zu haben.
    Ava blieb nicht so gelassen. Schließlich war Varo ihr Gast. „Was, in aller Welt, hast du dir dabei gedacht?“, herrschte sie den zitternden Bluey an, der absurderweise zu lächeln versuchte.
    „Ich sollte mich wohl lieber an Motorräder halten“, scherzte er.
    „Sind wir uns nicht schon einmal begegnet?“, fragte Ava streng.
    „Ja, Madam.“ Bluey machte eine ungeschickte Verbeugung. „Ich heiße Daniel, aber sie nennen mich Bluey … wegen meiner blauen Augen. Dieser Gentleman hat mir fabelhaft geholfen, sonst hätte ich mir womöglich ein Bein gebrochen.“
    „Den Hals hättest du dir brechen können“, hielt Varo ihm vor. Diesmal klang es weniger freundlich.
    „Es war ein Komodowaran, Sir.“ Bluey breitete seine dünnen Arme aus. „Über zwei Meter lang …“
    „Unsinn!“, unterbrach Ava ihn. „Allenfalls ein Wüstenwaran. Die werden höchstens anderthalb Meter lang. Du musst ihn aufgescheucht haben.“
    „Jedenfalls hat er mich und das Pferd erschreckt“, verteidigte sich Bluey. Er wollte nicht gelten lassen, dass der Fehler bei ihm lag. „Er kam plötzlich unter einem Baum hervor. Ich hatte ihn für einen Holzklotz gehalten.“
    „Ein schöner Holzklotz!“ Mehr wollte Ava nicht sagen. „Du hättest ihn mit einigen Peitschenhieben vertreiben können.“
    „Darauf bin ich leider nicht gekommen“, gestand Bluey, der unglaublich schmutzig aussah.
    „Bist du in der Lage, wieder aufzusitzen?“, fragte Varo ungeduldig.
    Bluey schüttelte den Kopf. „Der arme Elvis ist zu erschöpft. Ich dachte, er würde unter mir zusammenbrechen.“
    Ava wandte kein Auge von Varo. Er

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