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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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konnte es gefährlich werden. War Luke Selwyn in diese Falle getappt?
    „Das habe ich nicht gesagt“, erinnerte er sie. „Wer weiß? Vielleicht bin ich längst Ihrem unleugbaren Charme erlegen.“
    Ava hob die Hand, um anzudeuten, dass derartige Bemerkungen bei ihr nicht wirkten. „Das wäre nicht sehr klug von Ihnen“, sagte sie, „denn ich bin immer noch verheiratet. Außerdem habe ich den starken Verdacht, dass Sie in Argentinien so etwas wie eine Legende sind.“
    „Vielleicht als Polospieler“, gab er lachend zu. „Aber sonst …“
    Beide wussten, dass sie nicht auf den Sportler, sondern auf den Liebhaber angespielt hatte. „Ich freue mich schon darauf, Sie am Wochenende spielen zu sehen“, sagte sie, um den Schein zu wahren. Aber ihre glühenden Wangen verrieten sie. „Es wird sicher ein spannendes Match. Alle Outback-Bewohner sind Polonarren.“
    „Das ist bei uns genauso. Polo ist die aufregendste Sportart, die es gibt.“
    „Und wahrscheinlich auch die gefährlichste“, setzte Ava hinzu. „Dev hat bereits mehrere dramatische Stürze hinter sich.“
    Varo nickte. „Ich ebenfalls. Das gehört einfach dazu. Sie sind übrigens auch eine vorzügliche Reiterin“, fuhr er nach einer Pause fort. Es war ihm aufgefallen, wie lässig und natürlich sie im Sattel saß. So zierlich sie war, und so zerbrechlich sie wirkte – ihre lebhafte hellbraune Stute hatte sie voll im Griff.
    „Das lernt man hier.“ Ava lächelte wehmütig, denn sie musste an früher denken. „Mein Großvater setzte mich auf ein Pferd, als ich noch sehr klein war … etwa vier Jahre alt. Ich weiß noch, welche Angst meine Mutter auszustehen hatte. Sie fürchtete, ich könnte verletzt werden, aber Grandpa beeindruckte das nicht. Zum Glück bewies ich Talent für das Reiten, was mich in seinen Augen vor anderen Mädchen auszeichnete.
    Sonst hatte ich einfach nur hübsch zu sein und Babys zur Welt zu bringen, die die Devereaux-Langdon-Tradition fortsetzen konnten … mehr wurde nicht von mir erwartet. Die Kinder traute Grandpa mir zu, den millionenschweren Bräutigam nicht. Für den Erwerb und die Vermehrung des Familienvermögens waren die Söhne da, und ich fürchte, dass Dev in dieser Hinsicht genauso denkt. Jeder Mann wünscht sich einen Sohn, der sein Nachfolger wird, und eine Tochter, die ihn stolz macht und die er verwöhnen kann. Sie wissen wahrscheinlich, dass ich von meinem Großvater viel geerbt habe. Wenn ich es nicht will, brauche ich keinen Tag mehr zu arbeiten.“
    „Warum arbeiten, wenn man sein Leben anders genießen kann?“, spottete Varo.
    „Leider habe ich den Wunsch, etwas Nützliches zu tun.“
    „Das werden Sie“, meinte er. „Sie brauchen nur etwas Zeit, Ihrem Dasein eine neue Richtung zu geben. Wer fest an sich selbst glaubt, erreicht auch etwas. Selbstvertrauen macht frei.“
    Ava beobachtete zwei blaue Brolgakraniche, die das sandige Ufer der nächsten Lagune anflogen. „Es ist leichter, davon zu träumen, als es umzusetzen“, sagte sie und zeigte auf die beiden Tiere. „Diese Vögel sind zum Beispiel frei.“
    „Haben Sie etwa geglaubt, Ihre Freiheit in der Ehe zu finden?“
    Ava sah ihn mit großen, unnatürlich glänzenden Augen an. „Soll ich Ihnen etwa meine ganze Lebensgeschichte erzählen?“, fragte sie leise.
    „Nur, wenn Sie wollen“, beruhigte er sie und wandte lauschend den Kopf zur Seite. „Hören Sie das?“
    Ava zügelte ihr Pferd, denn sie hatte das Geräusch auch wahrgenommen. „Es klingt wie das Stampfen von Hufen.“
    Ihre Stute begann zu tänzeln, als witterte sie Gefahr. Auch Varos rotbrauner Wallach Zephyr wurde unruhig, ließ sich aber besänftigen. Dann bewegten beide Reiter ihre Pferde nicht mehr und blickten auf die Ebene, die hinter ihnen lag.
    Sekunden später löste sich das Rätsel. Ein Pferd, das durchgegangen war, jagte mit seinem hilflosen Reiter über die grasige Ebene.
    Varo zögerte keinen Augenblick. „Der arme Kerl ist in Schwierigkeiten“, sagte er besorgt.
    „Es ist Elvis … eins unserer Arbeitstiere.“ Ava erkannte das Pferd schneller als den Reiter, der auf seinem Rücken lag und sich verzweifelt an der fliegenden Mähne festhielt. „Der Mann muss ein Jackaroo sein … einer unserer Neulinge.“
    „Er hält direkt auf das Wäldchen zu, das wie eine Wand aus der Erde wächst. Wenn er nicht rechtzeitig anhält, ist er verloren. Terminado. “
    Ava wusste, dass sich dahinter ein Billabong befand. Wenn der Mann sein Pferd nicht stoppen konnte,

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