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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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erschienen waren.
    „Wirke ich denn verbittert auf Sie?“ Ava wusste nicht genau, wie weit sie ihren Begleiter ernst nehmen sollte. Ihr fiel nur auf, dass er sie immer häufiger nachdenklich ansah.
    „Verbittert? Nein. Traurig? Ja.“
    „Ein salomonisches Urteil“, spottete sie.
    „Das Sie offenbar nicht annehmen.“ Varo machte eine seiner vielsagenden Gesten. „Wehrt sich Ihr Ehemann nicht gegen die Scheidung? Versucht er nicht, Sie zurückzugewinnen?“
    Nach Varos Ansicht begegnete man einer Frau wie Ava Langdon nur einmal im Leben. Undenkbar, nicht um sie zu kämpfen!
    Ava schwieg. Sie waren auf einen viel benutzten Weg eingebogen, der endlos an den Billabongs entlangführte, die sich durch die Flut in Lagunen mit breiten, sandigen Ufern verwandelt hatten. Das Sonnenlicht brach sich auf dem Wasser und ließ es in allen Farben erstrahlen. Manchmal glich es dunkelgrünen Smaragden und bisweilen tiefblauen Saphiren, in denen sich der Himmel widerspiegelte. Wenn Bäume am Ufer standen und Schatten warfen, schien sich das Wasser sogar in flüssiges Silber zu verwandeln.
    „Eine Scheidung macht immer unglücklich“, gestand Ava nach einer Weile. „Meine Ehe hat nicht funktioniert und ist endgültig vorbei … jedenfalls für mich. Dafür ist Dev umso glücklicher.“
    Sie bemühte sich, das Gespräch von sich wegzulenken. „Er und Mel sind füreinander bestimmt. Mel wird Ihnen gefallen. Sie ist sehr schön und ausgesprochen intelligent. Sie hatte eine leitende Stellung bei ‚Greshams‘, einer unserer führenden Handelsbanken, und wird für ‚Langdon Enterprises‘ ein großer Gewinn sein. Zum Glück denkt Dev in dieser Hinsicht nicht wie mein Großvater.“
    „Dev ist in der Tat ein emanzipierter Mann und kann sich problemlos mit erfolgreichen Frauen arrangieren. Was haben Sie sich für die Zeit nach Ihrer Scheidung vorgenommen?“
    Ava hätte am liebsten nicht geantwortet, doch das wäre zu unhöflich gewesen. Trotzdem blieb sie zurückhaltend. „Interessiert Sie das wirklich?“
    „Selbstverständlich“, beteuerte er, vielleicht etwas übereifrig.
    „Genau weiß ich das noch nicht“, gestand sie nach einigem Zögern und versuchte, seinen forschenden Blick zu ignorieren. „Devs Aufgabenbereich wäre ich natürlich nicht gewachsen, aber ich würde trotzdem gern meinen Beitrag leisten.“
    „Das wird Ihnen bestimmt gelingen.“ Sein übertriebener Ton war verschwunden. „Sie werden sicherlich irgendwann wieder heiraten.“
    Seine Feststellung gefiel Ava überhaupt nicht. „Trauen Sie mir nichts anderes zu?“, fragte sie herausfordernd.
    Varo beugte sich zu ihr hinüber und legte ihr kurz eine Hand auf die schmale Schulter. Es war nur eine freundschaftliche Geste, aber Ava verspürte ein Brennen, als hätte er ihre bloße Haut berührt.
    „Warum glauben Sie immer, sich verteidigen zu müssen?“, fragte er irritiert. „Sie wissen doch genau, dass ich es anders gemeint habe. Dev wird Ihnen ohne Zweifel einen Sitz im Vorstand des Familienkonzerns anbieten.“
    „Falls ich es wünsche … ja.“
    „Aber ein Leben als Geschäftsfrau ist nicht nach Ihrem Geschmack?“
    Ava schüttelte den Kopf. „Wenn ich ehrlich sein soll … nein. Trotzdem werde ich sicher irgendwann bei ‚Langdon Enterprises‘ einsteigen.“
    „Es wäre ein Fehler, das nicht zu tun. Wünschen Sie sich Kinder?“
    „Wünschen Sie sich welche?“, antwortete sie mit einer Gegenfrage.
    Er lächelte auf seine rätselhafte Art. „Erst die Heirat, dann die Kleinen. Das ist doch die korrekte Reihenfolge.“
    „So war es einmal“, verbesserte sie ihn leicht belustigt. „Die Zeiten haben sich geändert.“
    „Nicht in meiner Familie“, beharrte er. „Ich tue, was man von mir erwartet … treffe dabei aber meine eigenen Entscheidungen.“
    „Denken Sie dabei an eine bestimmte Frau?“
    Anders war es kaum vorstellbar. Ein faszinierender Mann wie Juan-Varo de Montalvo wurde bestimmt von einem Dutzend schöner weiblicher Wesen umlagert, unter denen er nur zu wählen brauchte.
    „Nein, im Augenblick nicht“, antwortete er unbekümmert. „Aber ich genieße weibliche Gesellschaft.“
    „Und doch hat keine Ihre Leidenschaft entfacht?“ Ava wunderte sich, dass sie diese Frage stellte. Sie begab sich damit auf ein gefährliches Gebiet.
    Auf Varo wirkte die Frage unschuldig und verführerisch zugleich. Wusste Ava über ihn Bescheid? Nein, sie war keine Femme fatale. Eher rief sie den Beschützerinstinkt der Männer wach, und da

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