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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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vertraut, und genau das irritierte ihn. Er kannte hier in Laurins-les-Fleurs außer Rosalie so gut wie niemanden. Auf jeden Fall nicht so gut, dass die Stimme einer Person von hier ihm einen eisigen Schauer über den Rücken jagen könnte.
    Er wusste, dass er vermutlich einen schweren Fehler beging. Noch kannte er Rosalie längst nicht gut genug, um unangekündigt bei ihr hereinplatzen zu dürfen. Und wenn er ihr jetzt zu nahe trat, drohte die Gefahr, dass sie am Ende überhaupt nicht mehr bereit war, mit ihm zu sprechen. Doch die Neugier siegte über die Stimme der Vernunft. Er ging um das Gebäude herum und trat durch ein niedriges Tor in den Rosengarten.
    Rosalie, die sein Kommen sofort bemerkte, runzelte die Stirn. „Du?“ Sie verdrehte die Augen. „Nun, eigentlich sollte ich mich wohl nicht wundern.“ Sie schüttelte den Kopf. „Du lässt dich nicht so schnell entmutigen, wie?“
    Laurent hörte kaum hin. Etwas anderes fesselte seine Aufmerksamkeit.
    Oder besser – jemand anderes.
    Wie vom Donner gerührt, starrte er die attraktive Blondine an, die Rosalie gegenüberstand. Sie hatte sich kaum verändert, war noch immer so schön wie eh und je. Schön – und eiskalt, so wie das Lächeln, das sie Laurent schenkte.
    „Laurent, cheri , was für eine nette Überraschung! Wie lange ist es her …?“
    „Wenn es nach mir geht, noch längst nicht lange genug“, herrschte er sie an. „Was zum Teufel hast du hier zu suchen? Habe ich dir bei unserer letzten Begegnung nicht klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass ich dich niemals wiedersehen will?“
    Gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. „Nun, mon cher , ich bin auch gar nicht deinetwegen hier“, entgegnete sie. „Die Welt dreht sich nicht nur um dich, Laurent. Mich führen geschäftliche Gründe nach Laurins-les-Fleurs.“
    „Ach, tatsächlich?“ Natürlich war Laurent sofort argwöhnisch. „Und was für geschäftliche Gründe sollen das sein?“
    „Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht, mein Lieber.“ Sie lächelte süffisant. „Aber wo ich dich schon mal hier sehe, kann ich dir auch gleich schöne Grüße von Richard ausrichten.“
    „Verschwinde!“, knurrte er gefährlich leise. „Geh mir aus den Augen, ehe ich mich vergesse!“
    „Ich glaube kaum, dass du das zu bestimmen hast“, entgegnete sie verächtlich. „Wirklich, Laurent, du enttäuschst mich. Früher hast du dich nicht vor der Konkurrenz gefürchtet.“
    Jetzt sah Laurent endgültig rot. Hatte diese Frau denn nichts anderes zu tun, als ihm das Leben schwer zu machen? Er trat auf Geneviève zu, packte sie am Arm.
    „Laurent!“
    Rosalies Stimme ließ ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Sie klang wütend.
    „Lass mich los“, fauchte Geneviève, riss sich von ihm los und rieb sich den Arm. „Hast du völlig den Verstand verloren?“
    Laurent atmete tief durch, dann wandte er sich um und schritt ohne ein weiteres Wort davon.
    Er hatte seinen Wagen fast erreicht, als Rosalies Stimme wie ein Donnergrollen hinter ihm erklang. „Was glaubst du, was du da tust?“
    Langsam drehte er sich zu ihr um. „Ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“
    „Du kannst tun und lassen, was immer du willst – aber bevor du gehst, wirst du mir einiges erklären müssen.“
    Er seufzte. „Also schön – was willst du wissen?“
    Rosalie atmete tief durch und bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Nun“, erwiderte sie, „zunächst einmal möchte ich erfahren, was eigentlich in dich gefahren ist! Du hast dich gerade unmöglich aufgeführt, ist dir das eigentlich klar?“
    Sie hatte sich bei Mademoiselle Dupré entschuldigt und war Laurent bis vors Haus gefolgt, um unter vier Augen mit ihm zu sprechen. Sie konnte noch immer kaum fassen, was sie da gerade im Garten erlebt hatte. Rückblickend betrachtet, erschien es ihr einfach nur vollkommen absurd. Vermutlich sollte sie Laurent einfach nur bitten zu gehen, doch sie wollte jetzt wissen, was das alles zu bedeuten hatte! Die Begegnung mit Mademoiselle Dupré schien ihn jedenfalls ganz schön mitgenommen zu haben. Selbst jetzt wirkte er noch vollkommen abwesend, war kalkweiß und fahrig.
    „Nun?“ Sie musterte ihn eindringlich.
    Er schien geradewegs durch sie hindurchzuschauen. Schließlich fuhr er sich seufzend durchs Haar. „Es tut mir leid, Rosalie, ich habe vollkommen die Beherrschung verloren. Mir ist klar, was das für einen Eindruck auf dich machen muss, aber ich versichere dir, dass ich normalerweise

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