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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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Tochter ließ ihn seine Meinung schnell ändern. „Damit wir nichts vergessen“, fügte er hinzu.
    Nach zwei Stunden Einkaufsbummel war Michael am Ende seiner Kräfte, Hannah erging es nicht viel besser. Ein Geschäft mussten sie allerdings noch aufsuchen: die Buchhandlung. Zum Glück gab es darin auch ein kleines Café. Sie setzten sich an einen der Tische und bestellten zwei Espressos, während Riley, diskret gefolgt von einem ihrer beiden Bodyguards, die Regale in der Kinderabteilung durchforstete.
    „Wir haben viel mehr gekauft, als auf der Liste stand“, meinte Hannah.
    „Sie haben gesagt, sie hätte gar nichts“, erinnerte Michael sie.
    „Drei Paar Sportschuhe sind mehr als genug.“
    Riley war anderer Meinung gewesen. Sie fand, die verschiedenfarbigen Schuhe passten ausgezeichnet zu den Outfits, die sie ausgewählt hatte.
    „Die Vorliebe für Mode muss sie von meiner Schwester haben“, erklärte er. „Ich erinnere mich an einen Besuch bei Marissa. Ein Tropfen Kaffee spritzte auf ihre Bluse. Sie zog sich komplett um und legte sogar anderen Schmuck an.“
    Hannah lachte. „Ich hätte bestenfalls einen Pulli übergezogen, um den Fleck zu verdecken.“
    „So hätte es Samantha auch gemacht. Sie machte sich wenig aus Mode. Außer bei offiziellen Anlässen.“
    Nachdenklich trank Michael einen Schluck Kaffee. Normalerweise teilte er seine Erinnerungen nicht mit anderen. Wieso fällt es mir so leicht, mit Hannah zu sprechen? wunderte er sich. Vertraute er ihr einfach, oder stand er im Begriff, die Vergangenheit loszulassen und einen Schritt in die Zukunft zu tun?
    „Ich hätte mir denken können, dass Riley keine Rüschenkleider im Schrank hätte, wenn sie ihr nicht gefallen würden.“
    „Waren Sie als Kind kein Fan von Rüschen und Spitzen?“
    „Nein, nie. In ihrem Alter …“ Hannah hielt einen Moment inne. „Meine Eltern waren Missionare. Wir sind viel umhergereist, lebten in Tansania, Ghana und wer weiß wo. Meistens habe ich mit den Kindern der Eingeborenen gespielt, mit nichts als einem Lendenschurz am Leib, wenn überhaupt.“
    Es fiel ihm schwer, sich das vorzustellen. Stattdessen fragte er sich, wie sie heute wohl aussehen würde – nackt. Im hautengen Badeanzug hatte er sie bereits bewundert. In Gedanken streifte er ihr die Träger von den Schultern, nahm die vollen Brüste in …
    „Sieh mal, Papa, ich hab ein Buch über Fußball entdeckt.“
    Riley kletterte auf seinen Schoß und zeigte ihm das Buch. Zu seiner Überraschung bedauerte er nicht, dass sie ihn aus seinen Tagträumen gerissen hatte.
    „Das ist wirklich interessant“, meinte er.
    „Können wir es kaufen?“
    Wie üblich wollte er Ja sagen, doch er erinnerte sich rechtzeitig an Hannahs Rat, ihr nicht jeden Wunsch sofort zu erfüllen.
    „Ich überlege es mir.“
    Einen Moment schien Riley nachzudenken, und er machte sich schon auf eine bebende Unterlippe und Tränen gefasst. Zu seinem großen Erstaunen nickte sie aber nur. „Kannst du es halten, während ich mir die anderen ansehe?“
    „Ich lege es nicht aus der Hand.“
    Hannah sah dem Mädchen nach, das in die Kinderbuchabteilung zurückeilte. „Sie ist überglücklich, weil Sie uns begleiten.“
    „Ich hatte keine Ahnung, dass es so einfach ist, ihr Freude zu bereiten.“
    „Wir sind schon länger unterwegs als die zwei Stunden, um die ich Sie gebeten hatte.“
    „Es kommt mir nicht auf die Minute an. Außerdem genieße ich den Ausflug.“ Als er ihren skeptischen Blick auffing, lachte Michael. „Zugegeben, das Einkaufen war nicht so schlimm wie gedacht.“
    „Passen Sie bloß auf, sonst erfüllen Sie noch die Erwartungen, die ich in Sie gesetzt habe.“
    Er lachte wieder und trank einen Schluck, ehe er ihr die Frage stellte, die ihm schon lange durch den Sinn ging. „Hat Ihr Vater Sie vernachlässigt?“
    „Wie kommen Sie ausgerechnet jetzt auf ihn?“
    „Mir ist bewusst geworden, dass Ihr Verhältnis zu ihm Sie geprägt hat.“
    „Uns verbindet nicht gerade viel“, gab sie zu.
    „Hatte er nicht genug Zeit für Sie?“
    „Er hatte nie Zeit für mich.“ Hannah umfasste ihre Tasse und sah starr hinein. „Ich glaube, er wollte kein Kind – im Gegensatz zu meiner Mutter. Aber er liebte sie sehr und dachte, es würde genügen, wenn sie mich liebt.“
    „Und dann ist sie gestorben …“
    „Zum Glück gibt es Onkel Phillip. Er hat mich nach ihrem Tod aufgezogen.“ Sie lächelte. „Er gibt ein hervorragendes Beispiel dafür ab, wie ein Vater sein

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