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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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selbst wenn, sie hat nicht mehr Freizeit als ich.“
    „Das ist der nächste Punkt, über den ich mit Ihnen sprechen wollte. Eine Vierjährige braucht Zeit zum Spielen.“
    „Davon hat sie reichlich.“
    Hannah schüttelte den Kopf. „Klavier spielen ist nichts, was Vierjährige üblicherweise tun. Zwar malt sie Aquarelle, Straßenmalkreide dagegen kennt sie nicht. Von Seilspringen oder Federball hat sie keine Ahnung, und sie hat noch nie gegen einen Fußball getreten.“
    „Das alles interessiert sie nicht.“
    „Woher wissen Sie das?“
    Er runzelte die Stirn. „Sie hat nie danach gefragt.“
    „Hat sie um Klavierstunden gebeten?“
    „Nein“, gab er zu. „Sie hat sich ans Klavier gesetzt und zu spielen begonnen. Ihr Talent war unverkennbar, also habe ich beschlossen, es zu fördern.“
    „Woher wissen Sie, dass sie keine begnadete Fußballerin ist?“
    „Ich habe nichts dagegen, wenn sie Ball spielen will. Wenn das alles ist …“
    „Nein, ist es nicht“, fiel Hannah ihm ins Wort. „Da wäre noch der Französischunterricht.“
    „Bei Problemen wenden Sie sich bitte an Monsieur Larouche.“
    „Oder an Signora Ricci wegen der Italienischstunden?“
    „Sie haben es erfasst.“
    Sein Sarkasmus machte sie wütend. „Wieso tun Sie so, als wäre Ihre Tochter Ihnen gleichgültig, wenn doch das Gegenteil der Fall ist?“
    „Sie ist mir sogar so wichtig, dass ich Leute engagiere, die ihren Bedürfnissen gerecht werden.“
    „Vor Kurzem waren Sie noch zu Veränderungen bereit.“ Inständig hoffte sie, Michael würde nicht merken, wie sie errötete. „Ich bitte Sie nur um einige Stunden täglich.“
    Nervös trommelte er mit den Fingern auf die Schreibtischplatte.
    „Sie wollen doch auch ihr Bestes“, erinnerte sie ihn. „Nur wenn Sie Zeit mit ihr verbringen, lernen Sie sie wirklich kennen, nicht indem Sie Ihren Geschäften nachgehen.“
    „Diese Geschäfte erlauben es mir, Ihnen Ihr Gehalt zu zahlen.“
    „Wenn Sie Riley täglich zwei Stunden schenken, bin ich bereit, auf die Hälfte meines Gehalts zu verzichten.“
    Wieder einmal war es Hannah gelungen, ihn zu überraschen. „Üblicherweise legen nicht meine Angestellten die Bedingungen fest.“
    „Außergewöhnliche Umstände erfordern ebensolche Maßnahmen. Sie wissen, dass Riley mir am Herzen liegt.“
    Dagegen konnte er nichts einwenden – und wollte es noch nicht einmal. Es war zwar gefährlich, einer Frau nachzugeben, die die ganze Hand ergreifen würde, sobald er ihr nur den kleinen Finger reichte, doch ihr Vorschlag erschien Michael sinnvoll. Obendrein war der Aufenthalt in Cielo del Norte auch als Urlaub für ihn gedacht.
    Gelegentlich hatte auch Samantha ihm Arbeitswut vorgeworfen, und er hatte stets eingelenkt – Zeit mit der Frau zu verbringen, die er liebte, war schließlich kein Opfer gewesen. Seit ihrem Tod reizte ihn der Sommerurlaub am Meer nicht mehr. Dennoch hielt er die Tradition aufrecht – weil sie es so gewollt hätte. Genau wie sie Hannahs Ideen gutgeheißen hätte.
    Während der Schwangerschaft hatte er häufig mit seiner Frau darüber gesprochen, was sie sich für ihr Kind wünschten. Ihr war wichtig gewesen, dass ihre Tochter sich geliebt und geborgen fühlte. Eine Reihe von Kindermädchen, wie er es aus seiner Kindheit kannte, war für sie nicht infrage gekommen.
    Hannah forderte von ihm, mehr Zeit mit seiner Tochter zu verbringen, ihr der Vater zu sein, den Samantha sich gewünscht hatte. Dieser Herausforderung konnte und wollte er sich nicht entziehen. Dennoch blieb eine Frage offen.
    „Woher wissen Sie, dass Riley sich mehr Aufmerksamkeit wünscht?“
    „Sie sind ihr Vater, der einzige Elternteil, den sie noch hat.“
    Genau darin lag die Grund für seine Unsicherheit. Er wusste, dass er alles war, was Riley hatte, fürchtete allerdings, es könnte nicht genügen. Es wurde Zeit, sich dieser Angst zu stellen.
    „Wieso liegt Ihnen die Beziehung zwischen meiner Tochter und mir so am Herzen? Am Ende des Sommers verlassen Sie uns.“
    Michael sah etwas in ihren Augen aufblitzen – Traurigkeit oder sogar Bedauern –, ehe Hannah den Blick abwandte. „Sie soll nicht wie ich eines Tages per E-Mail erfahren, dass sie eine neue Stiefmutter hat.“
    Er hatte ganz vergessen, dass sie zwar seit Jahren bei ihrem Onkel lebte, es aber immer noch irgendwo einen Vater gab – und ungelöste Konflikte. Diese gingen ihn nichts an, umso mehr aber die Beziehung zu seiner eigenen Tochter. Und die gab Anlass zur Sorge,

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