Romana Extra Band 8 (German Edition)
macht, bis ich zurückkomme.“
„Ist er nicht wundervoll?“ wandte sich Janine mit einem verträumten Ausdruck in den Augen an Laura, als sie aufstanden.
Laura rang sich ein Lächeln ab. „Er hat durchaus seine guten Seiten.“ Mit ihrem halb vollen Glas Rotwein folgte sie Janine nach draußen, wo Anna einen der weißen Eisentische für den Kaffee deckte. „Wie lange kennen Sie Falco eigentlich schon?“
„Seit ein paar Monaten.“ Janine strahlte. „Nicht sehr lange.“ Dann wurde sie ernst. „Aber er hat mein Leben vollkommen verändert. Dass ich Falco kennen gelernt habe, war das Beste, was mir je in meinem Leben passiert ist.“
„Das will etwas heißen.“
„Das tut es auch. Er hat mein Leben auf den Kopf gestellt.“
Laura überlegte, ob sie sie mit einer Bemerkung warnen sollte. Ihr blindes Vertrauen war gefährlich für Janine. Noch bevor sie zu einer Entscheidung gelangen konnte, erschien Falco wieder auf der Türschwelle.
„Janine“, rief er. „Es ist für dich.“
Als Janine auf ihn zueilte, ergriff er ihren Arm, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Es schien eine Zärtlichkeit gewesen zu sein, da sie fröhlich lächelte, ihn umarmte und herzlich küsste, bevor sie zum Telefon eilte.
Frisch Verliebte, dachte Laura spöttisch.
Inzwischen kam Falco mit den Händen in den Taschen so selbstsicher wie immer über die Terrasse auf sie zu.
Dabei warf er Anna, die wieder ins Haus ging, ein höfliches „Grazie“ zu. Dann wandte er sich an Laura. „Ich hatte noch keine Gelegenheit, dir ein Kompliment zu machen. Aber heute Abend siehst du wahnsinnig aufregend aus.“
„Wirklich?“ erwiderte Laura kühl. Selbstverständlich hatte es wenig Gelegenheit für Komplimente gegeben, da seine Freundin den ganzen Abend an seiner Seite gesessen hatte.
Er sah ihr in die Augen. „Diese Farbe steht dir wirklich. Blau hat mir an dir immer schon am besten gefallen.“
Bei diesem unverschämten Annäherungsversuch verlor sie die Beherrschung. „Wenn ich daran gedacht hätte, hätte ich etwas Rotes angezogen.“
Falco reagierte gelassen, doch nachdem er kurz nachgedacht hatte, verfinsterte sich seine Miene. „Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet.“
Sekundenlang war Laura ehrlich verblüfft. „Welche Frage denn?“
Unverwandt blickte er ihr in die Augen. „Meine Frage vom Nachmittag.“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „Sag mir jetzt, wer ist Belle?“
Panisch erstarrte sie. „Niemand“, brachte sie heiser hervor.
„Sie kann nicht niemand sein.“ Immer noch musterte er sie mit einem undurchdringlichen Blick. „Du hast am Telefon von ihr gesprochen.“
So hatte er also von Belle erfahren! „Du hast mein Telefonat belauscht!“ Angriff ist die beste Verteidigung, dachte Laura. „Wie gemein! Schämst du dich denn gar nicht?“
„Es war nicht meine Absicht.“ Trotz ihrer Vorwürfe blieb er gelassen. „Manchmal gerät man sich gegenseitig in die Leitung. Das muss auch gestern passiert sein, als ich telefonieren wollte. Ich habe nicht viel gehört, weil ich den Hörer sofort wieder aufgelegt habe. Aber ich habe gehört, wie du dich nach Belles Befinden erkundigt hast.“
Er schwieg einen Moment, um sie durchdringend anzusehen. „Du klangst so besorgt, dass ich mich gefragt habe, wer diese Belle ist.“
„Sie ist niemand, der für dich von Bedeutung ist.“ Obwohl sie sehr erleichtert war, klang ihre Stimme immer noch heiser, wie Laura feststellte. Er hatte tatsächlich keine Ahnung, dass Belle ihre gemeinsame Tochter war, sondern spionierte ihr zu ihrem Verdruss nur nach.
„Sie geht dich nichts an“, betonte sie nochmals.
Falco beobachtete sie immer noch. „Du brauchst dich deswegen nicht so aufzuregen. Es war doch nur eine unschuldige Frage.“ Plötzlich machte er den unverzeihlichen Fehler, ihr die Hand auf den Arm zu legen.
Laura war so schockiert über das heiße Prickeln, das sie verspürte, aber auch über ihren beschleunigten Herzschlag, dass sie die Fassung verlor. Sie riss sich los und funkelte Falco wütend an. „Hast du denn überhaupt kein Schamgefühl? Sobald deine Freundin außer Sichtweite ist, fasst du eine andere Frau an! Wie ich dich verachte!“
Laura war beinah ebenso überrascht wie er, als sie ihm den Inhalt ihres Weinglases ins Gesicht schüttete, bevor sie aufgewühlt ins Haus stürzte. Dabei war sie sich nicht ganz sicher, wovor sie nun eigentlich floh.
7. KAPITEL
Nach dem theatralischen Ausbruch auf der Terrasse mied Laura Falco eine
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