Romana Extra Band 8 (German Edition)
Zeit lang.
Während der nächsten Tage verbrachte sie ihre Zeit damit, das Haus zu durchstreifen, Zeichnungen der Räume anzufertigen und ihre Einfälle aufzuschreiben. Außerdem erforschte sie mit einem Fahrrad, das Falco ihr ausgeliehen hatte, die Insel. Aber sie verbrachte auch manche Stunde mit Janine am Strand oder nahm mit ihr zusammen einen kalten Drink auf der Terrasse.
Janine hatte fast immer Zeit, wenn sie sie aufsuchte, und war meist allein. Falco ließ sich fast nur noch zu den Mahlzeiten blicken.
„Vernachlässigt Falco dich nicht ein bisschen?“ erkundigte Laura sich beiläufig, als sie sich eines Nachmittags nach dem Schwimmen auf ihre Badetücher fallen ließen.
Janine schien sich nicht daran zu stören. „Er muss doch arbeiten.“ Zufrieden lächelnd rieb sie sich mit Sonnenöl ein.
„Kann er dich denn nicht mitnehmen?“ Wenn es mein Freund wäre, dachte Laura, wäre ich nicht so verständnisvoll.
Janine schüttelte den Kopf. „Ich würde ihn bei seinen Geschäften nur stören.“ Vertrauensvoll blickte sie sie mit ihren unschuldigen grauen Augen an. „Falco weiß, was das Beste für uns ist. Ich kann mich nicht darüber beklagen, dass er mich vernachlässigt, so wundervoll, wie er zu mir ist. Ich bewundere ihn ehrlich.“
Laura wechselte das Thema. Obwohl sie immer noch um Janine besorgt war, ließ sich darauf einfach nichts mehr sagen.
„Ich hatte schon Angst, dass du für immer unter Wasser bleibst. Eben wollte ich dir zu Hilfe kommen.“
„Sehr aufmerksam von dir.“ Laura nahm kopfschüttelnd den Schnorchel aus dem Mund und musterte Falco missmutig durch ihre Tauchermaske. Leider schien er allein zu sein, was nichts Gutes verhieß.
Während er ihr von einer Klippe aus zusah, ließ sie sich weiter auf dem aquaraminblauen Wasser treiben.
„Beim Vorbeikommen habe ich dein Fahrrad gesehen“, erklärte er. „Dann habe ich deine Sachen hier auf dem Felsen entdeckt. Ich dachte, dass ich mal nachsehe, was du so machst.“
Ganz so zufällig konnte er sie in dieser kleinen, sandigen Bucht allerdings nicht entdeckt haben. Diese war mehrere Kilometer von der Villa entfernt auf der anderen Seite der Insel gelegen. Mit dem Fahrrad hatte sie fast eine Stunde gebraucht.
„Ich suche gerade auf dem Meeresgrund nach Muscheln.“ Laura schwamm zur Klippe hinüber und ließ eine Hand voll Muscheln in die schmale Vertiefung einer kleinen Felsnase gleiten, wo sich auch ihre bisherige Ausbeute befand.
Achtsam vermied sie es, Falcos gebräunten Fuß zu berühren, der verführerisch nah daneben lag.
„Sehr schön.“ Falco betrachtete ihre Muscheln. „Sammelst du die aus einem besonderen Grund?“
„Natürlich.“
Finster betrachtete sie ihn durch ihre Tauchermaske. In einem weißen T-Shirt und einer hellen Hose saß er seelenruhig da, obwohl er wusste, wie sehr seine Gegenwart sie störte. Er schien sogar Gefallen an der Situation zu finden. Wenn es nicht seine Insel gewesen wäre, hätte sie ihm gesagt, er solle verschwinden.
„Willst du mir den Grund vielleicht verraten? Oder soll ich raten?“
Seine hartnäckigen Fragen entlockten Laura nur ein Schulterzucken. Weiter als bis zum Hals war sie absichtlich nicht aus den sanften blauen Wellen des Meers aufgetaucht. „Es ist kein Geheimnis. Ich spiele mit dem Gedanken, im Eingangsbereich der Villa ein Mosaik aus Korallen und Muscheln anzufertigen.“
Einen Augenblick wirkte Falco nachdenklich. „Das überzeugt mich.“
„Für den Eingangsbereich scheint mir das als eine Verbindung von Innen- und Außenraum passend.“
„Mir gefällt die Idee.“
Seine Zustimmung weckte bei Laura einen plötzlichen Widerwillen gegen ihren Einfall. „Ich weiß nicht, ob es funktioniert.“
„Probieren wir es einfach aus.“
„Ja, das hatte ich vor.“ Da er das Wort wir benutzt hatte, hatte sie sich von ihm abzusetzen versucht. Wie kindisch, was für einen Einfluss er auf mich hat, dachte sie.
In der danach entstehenden Pause schaukelte Laura weiter auf den Wellen, während Falco sich bequem zurücklehnte und sie betrachtete. „Arbeite einfach weiter, ohne mich zu beachten.“
Wenn er bei jedem Auftauchen wie ein Raubvogel über ihr thronte, war das unmöglich. Entschlossen schob sie ihre Tauchermaske hoch. Sie musste ihn irgendwie loswerden.
„Sag mir, was du willst. Wenn wir es erledigt haben, kann sich jeder wieder seinen Geschäften zuwenden.“
„Ich sagte doch, dass ich einfach nur so vorbeigekommen bin.“
„Wenn du nur
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